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Medizinprodukte: Wieso geht das alles nicht schneller?
2 Minuten
Die Entwicklung neuer Diabetestechnologien schreitet gerade in den letzten Jahren rasant voran – doch selbst dies geht einigen noch nicht schnell genug. Tine kann das nicht nachvollziehen, schließlich steckt hinter jedem neuen entworfenen Produkt ein aufwändiger Prozess.
Meine eigene Diabetes-Diagnose bekam ich vor rund vier Jahren. Puh, vier Jahre sind für mich tatsächlich eine ganz schön lange Zeit, aber im Vergleich mit der Diabetes-Geschichte von vielen von euch hier sind vier Jahre wahrscheinlich ein kurzer Augenschlag. Allein was sich für mich aber sichtbar in den letzten vier Jahren auf dem Diabetesmarkt und in der -therapie getan hat, begeistert mich sehr.
Klar: Mehr, schneller und besser kann es immer sein. Aber wenn ich jetzt mal nur die letzten vier Jahre betrachte (alles andere habe ich nicht bewusst mitbekommen), so ist doch schon einiges passiert, um uns das Leben zu erleichtern. Mehr, als ich mir tatsächlich erhofft hätte, als ich nach meiner Diagnose in die Welt entlassen wurde.
Technik: einige Menschen scheinen immer ungeduldiger zu werden
Nun: Mich erschüttern oft die wütenden Kommentare, die ich im Internet zu dem Thema lese. Auch wenn ich mir oft selbst eine schnellere Entwicklung wünsche – sind wir doch alle inzwischen an den Rhythmus unserer Alltagstechnik aus dem nichtmedizinischen Bereich gewöhnt (alle zwei Jahre ein neues Smartphone etc. pp.). Von der anfänglichen Idee bis zum fertigen, zugelassenen Produkt vergehen in der Pharmaindustrie allerdings schnell viele, viele Jahre.
Ich selbst durfte das bereits an einigen Pumpen oder Programmen ganz hautnah miterleben, wie lange es sich ziehen kann, bis ein Produkt endlich marktreif ist und dann auch auf den Markt gebracht werden darf. Natürlich wird die Technik, die uns umgibt, immer schneller, feiner und ausgeklügelter.
Dennoch stecken hinter einem Medizinprodukt mehr als Idee, Design und Technik; allein der Zulassungsprozess für Medizinprodukte ist hier aufwändig, sehr komplex – und das bremst ungemein. Der Maßstab für all das ist unser menschlicher Körper, deswegen darf hier nicht geschludert werden.
Enormer Aufwand, viel Geld und ein großes Wissen bis zur Zulassung
Wer von euch misst im Alltag inzwischen die Werte mit einem Sensor am Körper? Wer von euch trägt eine Insulinpumpe? Und selbst ein normales Blutzuckermessgerät braucht Jahre von der Idee bis zum zugelassenen Produkt. Auf der einen Seite verstehe ich, warum wir Patienten schnellere Entwicklung und schnellere Zulassungen unserer Medizinprodukte fordern.
Auf der anderen Seite erfordert dies einen enormen Aufwand, viel Geld und ein großes Wissen – was viele Unternehmen vielleicht so nicht immer in petto haben. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre das Kommunizieren mit vielen Patienten: regelmäßig, ohne Erwartungen, offen und kritikfähig. Und dann mal sehen, was die nächsten 4 … oder 100 Jahre bringen.
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (6) Seite 47
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Tag, 22 Stunden
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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