- Leben mit Diabetes
Portugal – ich komme!
4 Minuten

Nach Portugal sollte es dieses Mal in den Urlaub gehen. Um genügend Equipment für meinen Typ-1-Diabetes dabeizuhaben, hatte ich Folgendes im Gepäck: drei Sensoren fürs kontinuierliche Glukose-Monitoring (CGM), eine Packung mit Zubehör für meine Insulinpumpe, Keton-Teststreifen, Blutzucker-Teststreifen und ein Schreiben von meinem Diabetologen, was ich für meine Reise im Gepäck haben muss. Das Insulin war in zwei Kühltaschen im Handgepäck.
Abtasten und Test auf Sprengstoff
Am Flughafen Frankfurt angekommen, eingecheckt und Koffer aufgegeben, ging es zur Sicherheitskontrolle. Dort durfte ich die neuen Kontroll-Geräte testen, bei denen man elektronische Geräte und Flüssigkeiten nicht herauszunehmen braucht. Wegen meiner Insulinpumpe inklusive Sensor am Arm wurde ich vom Sicherheitspersonal abgetastet und es wurde ein Test auf Sprengstoff durchgeführt. Da ich selbst am Flughafen im Betreuungsdienst arbeite, war das für mich nichts Neues.
Anderen noch beim Einsteigen geholfen
Nun ging ich zum Gate. Meine Glukosewerte waren die ganze Zeit im Zielbereich. Nach drei Stunden Wartezeit und zwei Flugsteig-Wechseln durfte ich noch zwei Passagieren beim Einsteigen behilflich sein aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit.
Entspannte Glukosewerte
Nun ging es los über Luxemburg, Paris, Nantes, den Golf von Biskaya und Nordspanien nach Porto. Während des Flugs blieben meine Glukosewerte entspannt und ich gönnte mir eine Laugenbrezel und ein Glas Wein. Der Flug war ein Traum. Am Flughafen in Porto angekommen, stellte ich alle Uhren und Geräte eine Stunde zurück wegen der Zeitverschiebung – alles kein Problem.
Am ersten Abend konnte ich auf der Ponte Dom Luís I einen großartigen Sonnenuntergang genießen. Im Anschluss ging es ins Hard Rock Café. Dort musste der Loop auf Höchstleistung arbeiten trotz Salat und Portwein. Morgens waren die Glukosewerte im Zielbereich. Zum Frühstück gab es im Hotel eine große Auswahl: Ich aß zwei Brötchen, Rührei mit Speck, Obstsalat und trank zwei Tassen Cappuccino.
Porto zu Fuß erkunden
Danach ging es raus, Porto erkunden. Porto ist eine schöne Stadt, wo man vieles zu Fuß erkunden kann. Aber man sollte genügend "Hypo-Snacks" mitnehmen und den Loop so einrichten, dass man nicht in Unterzucker gerät.
Lissabon mit Tuk-Tuk und Pastéis
Nach vier Tagen in Porto ging es nach Lissabon: vier Stunden mit dem Zug. Die Landschaft hat viel zu bieten: vom Strand bis zu Weinplantagen und kleinen Städten mit alter Bausubstanz.
In Lissabon machte ich auch eine vierstündige Tour mit der Autorikscha, genannt Tuk-Tuk. Mein Fahrer zeigte mir neben Historischem und Aussichtspunkten auf die tolle Stadt die Spezialität Pastéis de Belém. Dabei handelt es sich um ein kleines Törtchen aus Blätterteig mit Puddingfüllung, welches man mit Zimt und Puderzucker isst – was meinen Glukosewerten leichte Probleme bereitete. Aber diese bekam der Loop im Laufe des Tages wieder in den Griff.
Traumhaft: die Ponte 25 de Abril
Auch in Lissabon ging ich an vielen Abenden ins Hard Rock Café. Wie in Porto nahm man auch hier nach dem Abendessen ein T-Shirt mit als Andenken. An einem der Abende ging ich am Hafen in ein Fischrestaurant. Beim Betreten des Lokals bekam ich eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Ich wurde aber "entschädigt": Der Blick auf die Ponte 25 de Abril war traumhaft. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie die Golden Gate Bridge in San Francisco.
Lissabon ist eine schöne Stadt, wo man sehr günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Auch zu Fuß kann man im Zentrum viel erkunden. Aber natürlich habe ich in den fünf Tagen hier auch die Tram 28 benutzt. Auf der Strecke fahren historische Wagen und eine Fahrt mit ihnen gehört einfach zu einem Besuch in Lissabon.
In Porto war es wunderschön.
Bordkarte ohne Gate
Am 18. Oktober war mein Tag der Abreise. Am Flughafen angekommen, gab ich mein Gepäck auf und checkte ein. Dabei wurde mir die Bordkarte ausgehändigt – aber darauf stand kein Abflug-Gate. Das kannte ich als Flughafen-Mitarbeiter aus Frankfurt so nicht. Am Serviceschalter teilte man mir mit, dass man dies eine Stunde vor dem Boarding auf einer Anzeigetafel erfahre. Ich ging dann zur Sicherheitskontrolle. Dort ging alles glatt wie in Frankfurt, auch einen Test auf Sprengstoff musste ich wieder machen.
Die Bordkarte ohne Gateangabe war ungewöhnlich.
Einmal durch den halben Flughafen
Da ich vier Stunden Aufenthalt am Flughafen hatte, schaute ich, wo ich einen Cappuccino trinken könnte in der Nähe meiner Gates. Auch wenn der Cappuccino, den ich bekam, nicht zu empfehlen war, war es die Aussicht auf das Vorfeld und die Start- und Landebahn. Die Glukosewerte passten, auch nach dem Trubel am Morgen. So gönnte ich mir dort noch zwei Sandwiches. Als das Gate mitgeteilt wurde, musste ich durch den halben Flughafen dorthin laufen.
Blick ins Cockpit nach der Landung
Im Flieger angekommen, fragte ich den Flugbegleiter, ob ich nach der Landung in Frankfurt ins Cockpit schauen könnte. Dies wurde erlaubt. Der Flug war sehr schön und meine Glukosewerte waren wieder sehr entspannt. Der Sonnenuntergang, den ich beobachten konnte, war herrlich. In Frankfurt angekommen, durfte ich also beim Aussteigen ins Cockpit schauen. Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, gratulierte mir der Flugkapitän noch persönlich. Bei der Ankunft in Frankfurt standen zwei Kollegen und gratulierten mir ebenfalls zum Geburtstag, worüber ich mich sehr freute.
Nach der Landung durfte ich einen Blick ins Cockpit werfen.
Am Gepäckband wurde meine Geduld getestet: Mein Koffer wurde, wie mir mitgeteilt wurde, falsch verladen in einen Transit-Container. Aber nach weiteren 25 Minuten kam mein Koffer am selben Gepäckband doch noch an. Mein Fazit zum Flughafen in Lissabon: Dort läuft nach meinem Eindruck vieles chaotischer und weniger professionell ab als in Frankfurt. Aber ich würde jederzeit wieder nach Portugal fliegen.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig