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Nach Portugal sollte es dieses Mal in den Urlaub gehen. Um genügend Equipment für meinen Typ-1-Diabetes dabeizuhaben, hatte ich Folgendes im Gepäck: drei Sensoren fürs kontinuierliche Glukose-Monitoring (CGM), eine Packung mit Zubehör für meine Insulinpumpe, Keton-Teststreifen, Blutzucker-Teststreifen und ein Schreiben von meinem Diabetologen, was ich für meine Reise im Gepäck haben muss. Das Insulin war in zwei Kühltaschen im Handgepäck.
Am Flughafen Frankfurt angekommen, eingecheckt und Koffer aufgegeben, ging es zur Sicherheitskontrolle. Dort durfte ich die neuen Kontroll-Geräte testen, bei denen man elektronische Geräte und Flüssigkeiten nicht herauszunehmen braucht. Wegen meiner Insulinpumpe inklusive Sensor am Arm wurde ich vom Sicherheitspersonal abgetastet und es wurde ein Test auf Sprengstoff durchgeführt. Da ich selbst am Flughafen im Betreuungsdienst arbeite, war das für mich nichts Neues.
Nun ging ich zum Gate. Meine Glukosewerte waren die ganze Zeit im Zielbereich. Nach drei Stunden Wartezeit und zwei Flugsteig-Wechseln durfte ich noch zwei Passagieren beim Einsteigen behilflich sein aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit.
Nun ging es los über Luxemburg, Paris, Nantes, den Golf von Biskaya und Nordspanien nach Porto. Während des Flugs blieben meine Glukosewerte entspannt und ich gönnte mir eine Laugenbrezel und ein Glas Wein. Der Flug war ein Traum. Am Flughafen in Porto angekommen, stellte ich alle Uhren und Geräte eine Stunde zurück wegen der Zeitverschiebung – alles kein Problem.
Am ersten Abend konnte ich auf der Ponte Dom Luís I einen großartigen Sonnenuntergang genießen. Im Anschluss ging es ins Hard Rock Café. Dort musste der Loop auf Höchstleistung arbeiten trotz Salat und Portwein. Morgens waren die Glukosewerte im Zielbereich. Zum Frühstück gab es im Hotel eine große Auswahl: Ich aß zwei Brötchen, Rührei mit Speck, Obstsalat und trank zwei Tassen Cappuccino.
Danach ging es raus, Porto erkunden. Porto ist eine schöne Stadt, wo man vieles zu Fuß erkunden kann. Aber man sollte genügend "Hypo-Snacks" mitnehmen und den Loop so einrichten, dass man nicht in Unterzucker gerät.
Nach vier Tagen in Porto ging es nach Lissabon: vier Stunden mit dem Zug. Die Landschaft hat viel zu bieten: vom Strand bis zu Weinplantagen und kleinen Städten mit alter Bausubstanz.
In Lissabon machte ich auch eine vierstündige Tour mit der Autorikscha, genannt Tuk-Tuk. Mein Fahrer zeigte mir neben Historischem und Aussichtspunkten auf die tolle Stadt die Spezialität Pastéis de Belém. Dabei handelt es sich um ein kleines Törtchen aus Blätterteig mit Puddingfüllung, welches man mit Zimt und Puderzucker isst – was meinen Glukosewerten leichte Probleme bereitete. Aber diese bekam der Loop im Laufe des Tages wieder in den Griff.
Auch in Lissabon ging ich an vielen Abenden ins Hard Rock Café. Wie in Porto nahm man auch hier nach dem Abendessen ein T-Shirt mit als Andenken. An einem der Abende ging ich am Hafen in ein Fischrestaurant. Beim Betreten des Lokals bekam ich eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Ich wurde aber "entschädigt": Der Blick auf die Ponte 25 de Abril war traumhaft. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie die Golden Gate Bridge in San Francisco.
Lissabon ist eine schöne Stadt, wo man sehr günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Auch zu Fuß kann man im Zentrum viel erkunden. Aber natürlich habe ich in den fünf Tagen hier auch die Tram 28 benutzt. Auf der Strecke fahren historische Wagen und eine Fahrt mit ihnen gehört einfach zu einem Besuch in Lissabon.
In Porto war es wunderschön.
Am 18. Oktober war mein Tag der Abreise. Am Flughafen angekommen, gab ich mein Gepäck auf und checkte ein. Dabei wurde mir die Bordkarte ausgehändigt – aber darauf stand kein Abflug-Gate. Das kannte ich als Flughafen-Mitarbeiter aus Frankfurt so nicht. Am Serviceschalter teilte man mir mit, dass man dies eine Stunde vor dem Boarding auf einer Anzeigetafel erfahre. Ich ging dann zur Sicherheitskontrolle. Dort ging alles glatt wie in Frankfurt, auch einen Test auf Sprengstoff musste ich wieder machen.
Die Bordkarte ohne Gateangabe war ungewöhnlich.
Da ich vier Stunden Aufenthalt am Flughafen hatte, schaute ich, wo ich einen Cappuccino trinken könnte in der Nähe meiner Gates. Auch wenn der Cappuccino, den ich bekam, nicht zu empfehlen war, war es die Aussicht auf das Vorfeld und die Start- und Landebahn. Die Glukosewerte passten, auch nach dem Trubel am Morgen. So gönnte ich mir dort noch zwei Sandwiches. Als das Gate mitgeteilt wurde, musste ich durch den halben Flughafen dorthin laufen.
Im Flieger angekommen, fragte ich den Flugbegleiter, ob ich nach der Landung in Frankfurt ins Cockpit schauen könnte. Dies wurde erlaubt. Der Flug war sehr schön und meine Glukosewerte waren wieder sehr entspannt. Der Sonnenuntergang, den ich beobachten konnte, war herrlich. In Frankfurt angekommen, durfte ich also beim Aussteigen ins Cockpit schauen. Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, gratulierte mir der Flugkapitän noch persönlich. Bei der Ankunft in Frankfurt standen zwei Kollegen und gratulierten mir ebenfalls zum Geburtstag, worüber ich mich sehr freute.
Nach der Landung durfte ich einen Blick ins Cockpit werfen.
Am Gepäckband wurde meine Geduld getestet: Mein Koffer wurde, wie mir mitgeteilt wurde, falsch verladen in einen Transit-Container. Aber nach weiteren 25 Minuten kam mein Koffer am selben Gepäckband doch noch an. Mein Fazit zum Flughafen in Lissabon: Dort läuft nach meinem Eindruck vieles chaotischer und weniger professionell ab als in Frankfurt. Aber ich würde jederzeit wieder nach Portugal fliegen.
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