- Aus der Community
Allein, allein
3 Minuten
In den vergangenen Monaten hat mich ein Thema besonders beschäftigt: die Einsamkeit.
Großeltern durften ihre Enkel nicht mehr sehen, Geburtstagsfeiern wurden abgesagt und viele Menschen durften nicht einmal mehr ihre Häuser verlassen.
Einsam im Lockdown
Mir ist nichts davon passiert und trotzdem habe ich mich einsam gefühlt. Dabei war ich nicht einmal allein, meine Familie sah ich ja schließlich jeden Tag. Nein, es war vielmehr das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Dabei bildete ich mir ein, dass meine Probleme wichtiger und schwieriger seien als alle anderen und niemand mir darin helfen könnte. Deshalb redete und unternahm ich weniger mit anderen, um mich mehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigen zu können.
Doch so viel ich auch überlegte, ich kam zu keinen Lösungen. Ganz im Gegenteil, je mehr ich nachdachte, desto verwirrter wurde ich. Anders gesagt, meine Gedanken drehten sich im Kreis.
Jeden Tag fühlte ich mich schlechter und schlechter, aber ich wusste nicht, was ich ändern sollte. Erst nachdem ich aufgeschrieben hatte, was eigentlich in mir vorging, und ich ehrlich mit mir selbst war, fand ich die Lösung.
Was war los mit mir?
Meine Einsamkeit beruhte auf nichts anderem als purem Egoismus. Ich war mir wichtiger als alle Menschen um mich herum, weshalb ich mich nur auf mich konzentrierte. Die Gedanken und Probleme anderer waren mir egal. Damit schadete ich im Endeffekt nicht nur meinen Mitmenschen, sondern auch mir selbst. Um dies zu ändern, begann ich damit, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen und dafür anderen mehr zuzuhören und bei ihrem Problem zu helfen.

In den letzten Monaten habe ich viele Fehler gemacht und war besonders für meine Familie nicht so da, wie ich es hätte sein können. Mit diesem Artikel will ich dafür sorgen, dass nicht nur ich, sondern ihr alle von meinen Fehlern lernen könnt.
Mein Weg aus der Einsamkeit
Nun will ich euch noch von den drei Schritten erzählen, die mir geholfen haben, mich weniger einsam zu fühlen. Ich denke, die Schritte kann ich auch bei anderen negativen Gefühlen benutzen.
Diese Sätze habe ich mir immer wieder gesagt:
1. Akzeptiere das Gefühl
Es mag offensichtlich klingen, aber mir fiel es lange schwer, mir einzugestehen, dass ich mich einsam fühlte. Niemand will sich einsam fühlen und so auch ich nicht. Deshalb machte ich ständig etwas, um das Gefühl zu verdrängen. Ich machte Sport, brachte mir neue Fähigkeiten bei oder las Bücher.
Währenddessen fühlte ich mich auch richtig gut, aber abends allein im Bett kam das Gefühl zurück. Jedes Mal ein bisschen stärker. Irgendwann begriff ich, dass es nichts brachte, sich ständig dagegen zu wehren. Dadurch verstärkte ich nur das Gefühl. Erst als ich anfing, das Gefühl zuzulassen und mir zu sagen, es sei okay, sich einsam zu fühlen, wurde es besser.
2. Mach dir klar, warum du dich fühlst, wie du dich fühlst
Die Symptome zu behandeln, ist einfach. Ich fühle mich einsam, also umgebe ich mich einfach mit anderen Menschen und alles ist prima. Das hilft mir vielleicht eine kurze Zeit, aber danach ist es meist nur noch schlimmer.
Was also tun? Finde die Ursache! Die Ursache meiner Einsamkeit war, dass ich zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war und mich somit vom Rest der Welt abschottete. Bis zu dieser Erkenntnis waren allerdings mehrere Monate vergangen.
Um den Prozess zu beschleunigen, hätte ich früher mit meinen Freunden über meine Gefühle reden müssen. Doch ich dachte, wenn ich es nicht weiß, dann würden andere Menschen sicher auch nicht wissen, warum ich mich fühle, wie ich mich fühle. Das stimmte zwar, sie konnten mir nicht direkt helfen, aber ihr reines Zuhören hat mir geholfen, selbst auf die richtige Lösung zu kommen. Zuhören kann wirklich wahre Wunder bewirken.
3. Lass es los
Einsamkeit ist ein Gefühl wie jedes andere. Gefühle kommen und gehen. Wenn wir sie festhalten, können sie uns Schmerzen bereiten, aber wenn wir sie fließen lassen, ist alles gut.
Mir hat es beim Loslassen geholfen, mir vorzustellen, jemand anderem dabei zu helfen, das Gefühl loszulassen. Das mag vielleicht komisch klingen, aber es hat mir geholfen, Abstand von dem Problem zu gewinnen und es aus einer gewissen Distanz betrachten zu können.
Wir können uns der Einsamkeit hingeben und uns abschotten oder wir können sie loslassen und auf andere zugehen. Die Entscheidung liegt ganz bei uns
Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht. Wenn, würde ich mich über einen Kommentar wirklich freuen.
Ihr möchtet mehr von Ingo lesen? Wie wäre es mit seinem Beitrag Der Vogel, der wieder fliegen lernte?
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gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 20 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 1 Stunde
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra