Diabetes akzeptieren, aber nicht zum Lebensmittelpunkt machen

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Diabetes akzeptieren, aber nicht zum Lebensmittelpunkt machen

Planen, messen, anpassen, vergleichen – durch die stetigen Herausforderungen der Diabetestherapie, aber auch durch bestimmte Lebenssituationen kann großer psychischer Druck entstehen und der Diabetes zu einer einschränkenden Last werden. diabetesDE empfiehlt in diesen Fällen, mit dem behandelnden Diabetologen darüber zu sprechen.

Zum Alltag von Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes gehören eine regelmäßige Medikamenteneinnahme bzw. Insulingaben, die Kontrolle des Glukosespiegels und eine daran angepasste Ernährungsweise. Die Erkrankung erfordert somit an 365 Tagen im Jahr Aufmerksamkeit und Disziplin, um eine gute Stoffwechseleinstellung zu erreichen.

Viele der mittlerweile mehr als sieben Millionen Betroffenen bewältigen dies erfolgreich und sind dabei genauso leistungsfähig wie Stoffwechselgesunde. Das ist auch modernen Technologien zu verdanken wie Insulinpumpen, die die notwendigen Insulingaben vereinfachen, Sensormesssysteme, die schnell und unkompliziert den Glukosespiegel bestimmen und dem ersten, seit einigen Monaten auch in Deutschland verfügbaren, Hybrid-Closed-Loop-System.

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Kontaktallergien durch Pflaster, falsche rtCGM-Alarme in der Nacht

„In der Praxis werden wir dadurch aber auch mit neuen Problemen konfrontiert, die es früher nicht gab“, erklärt Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf. „Manche Träger von Sensor- und Insulinpumpensystemen entwickeln nach einiger Zeit eine Kontaktallergie gegen Klebstoffe. In den Systemen werden zum Beispiel potentiell allergisierende Klebstoffe in Form von Acrylaten verwendet.“

Dann müssen Betroffene gegebenenfalls darauf verzichten und zur Blutzuckermessung per Stechen in die Fingerbeere zurückkehren, was von ihnen als Rückschritt in der Therapie empfunden wird. „Für Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes kann es auch belastend sein, wenn die Sensortechnik zu falschen Alarmen – insbesondere nachts – führt und sie aus dem Schlaf reißt“, erläutert Dr. Kröger.

Negative Gedanken durch einzelne Werte außerhalb des Zielbereichs

„Andere wiederum machen sich anhand der sehr detaillierten Glukosespiegelverläufe und Empfehlungen für Glukoseeinstellungen große Sorgen, diese Ziele nicht zu erreichen.“ Ein Beispiel hierfür sind schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes, wie Dr. Kröger aus Erfahrung weiß. „Viele Frauen mit Kinderwunsch verspüren beim Angehen der Familienplanung einen massiven Druck, gute Stoffwechselwerte erreichen zu müssen.“ Dieser verstärke sich während der Schwangerschaft aus Angst vor möglichen Folgen für das ungeborene Kind weiter.

So manche werdende Mutter fühle sich nur noch auf den Diabetes reduziert und macht sich zu viele negative Gedanken, wenn einzelne Glukosewerte nicht im angestrebten Zielbereich liegen. Auch die Ergebnisse einer von diabetesDE initiierten Umfrage unter mehr als 1.500 Menschen mit Typ-2-Diabetes zeigen, dass sich gut die Hälfte der Betroffenen durch die Erkrankung im Alltag belastet fühlt, insbesondere bei dem Gedanken an Folgekrankheiten (71 Prozent) oder bei schlechten Glukosewerten (63 Prozent).

„Hier müssen wir Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 besser unterstützen, zum Beispiel durch mehr Schulungen ihre Einschätzungsfähigkeit und Informationsfähigkeit stärken und darin auch die Angehörigen mehr einbeziehen. Einzelne erhöhte Glukosewerte gehören zum täglichen Leben und müssen keine Sorgen hervorrufen“, betont Dr. Kröger. Er rät Betroffenen, bei Ängsten und seelischen Belastungen mit dem behandelnden Arzt bzw. Diabetologen zu sprechen.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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