- Leben mit Diabetes
„Diabetes-Konflikte“ – gibt es das?
2 Minuten

Wer kennt das nicht – ein Wort gibt das andere und schwupps ist er da, der handfeste Streit. Konflikte entstehen immer dann, wenn unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse aufeinandertreffen.
Auch der Alltag mit Diabetes bietet Potential, sich zu streiten. Der Streit entfacht sich zunächst am Diabetes, aber in der Regel stehen oft weitere Bedürfnisse oder auch Missverständnisse dahinter.
„Musst du mal deinen Blutzucker messen?“ ist wahrscheinlich der Klassiker unter den Aufregern zwischen Menschen mit Diabetes und ihren Partner:innen. Oder zwischen jungen Erwachsenen mit Diabetes und ihren Eltern tragen Sätze wie „Hast du auch gespritzt?“ nicht unbedingt zu einer guten Stimmung bei.
Niedrige Eskalationsstufen von Konflikten als Chance!
Was sich aus einer einfachen Frage entwickeln kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Konfliktmodelle sprechen dabei von Eskalationsstufen. Schwach eskalierte Konflikte sind in der Regel noch durch Gespräche lösbar, während es bei sehr hoch eskalierten Konflikten „gemeinsam in den Abgrund“ geht. Eine Vermittlung ist oft nicht mehr möglich.
Das Ziel sollte also sein, Konflikte zu deeskalieren und runterzufahren. Und sie so zu lösen, dass für alle eine gewinnbringende Situation entsteht. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn wenn wir streiten, sind wir oft sehr emotional.
Ich-Botschaften unterstützen die Deeskalation!
Der Schlüssel zum Erfolg ist oft eine Frage der Formulierung. Mit der Frage „Musst du mal deinen Blutzucker messen?“ ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich der Mensch, an den sich diese Frage richtet, angegriffen und in die Ecke gedrängt fühlt. Die Frage kann als Vorwurf aufgefasst werden z.B. im Sinne von „du hast es nicht im Griff“ oder „du bist nachlässig mit dir“.

Eine Möglichkeit zu deeskalieren ist es, die Perspektive zu wechseln und die Frage als Ich-Botschaft zu formulieren. Das kann sich z.B. so anhören: „Ich bin gerade etwas unruhig, du wirkst so abwesend. Ist mit deinem Blutzucker alles ok?“ Das hört sich doch schon etwas anders an, oder? Das Gefühl und die Intention der Frage werden transparent und nachvollziehbar.
Genauso verhält es sich mit der Antwort auf die gestellte Frage. Hier besteht die Möglichkeit, eine weitere Weiche zu stellen. Ein einfaches, vielleicht auch schnippisches „Nein“ wird den Konflikt weiter eskalieren lassen. Aber wie sieht es mit „Ich fühle mich ganz ok. Warum fragst du mich?“ aus. Mit dieser Frage kann ich möglicherweise herausfinden, was mein Gegenüber beschäftigt.
Das ist nur ein kleines Beispiel von vielen. Es geht also um Kommunikation und wertschätzenden Umgang miteinander, auch wenn wir vielleicht nicht einer Meinung sind. Die Verwendung der „Ich-Botschaft“ ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, wertschätzend zu kommunizieren. Weitere Methoden sind z.B. aktives Zuhören, Umformulieren, Perspektivenwechsel oder Reframing.
Zurück zu unserer Ausgangsfrage, ob es „Diabetes-Konflikte“ gibt. Was meint ihr? Ich denke, manche Konflikte würden vielleicht nicht auftreten, wenn der Diabetes nicht da wäre. Doch wenn er der Auslöser ist, lohnt sich immer, hinter die Kulissen zu schauen, um was es sonst noch gehen kann.
P.S.: Wenn ihr mehr über das Thema Konflikte und Konfliktlösung erfahren wollt, dann kommt doch in die Online-Veranstaltung „Zoff im Diabetes-Orbit – Konflikte im Alltag!“
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gingergirl postete ein Update vor 16 Stunden, 2 Minuten
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Tag, 19 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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