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Die Psyche bei Diabetes – sprich mit anderen!
3 Minuten
Diabetes kann sehr einschränken
Wer an Diabetes erkrankt ist, lebt tagtäglich mit vielen Belastungen. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, Medikamenteneinnahme und Insulininjektionen sind vor allem für Typ-1-Diabetiker ein Muss, bei Typ-2-Diabetikern zum Teil auch erforderlich. Das ständige Tragen von Geräten oder Sensoren am eigenen Körper kann als lästig empfunden werden. Unterzuckerungen und deren akute Auswirkungen, hohe Blutzuckerwerte und die Sorge vor Folgeerkrankungen haben Betroffene ständig im Kopf.
Jede noch so kleine Mahlzeit und sportliche Betätigung müssen, wenn auch manchmal unterbewusst, unter die Lupe genommen werden. Außerdem können Sorgen des Partners, Kontrolle durch die Eltern, der strenge Blick des Diabetologen, arbeitsrechtliche Fragen und mehr den Alltag von Diabetikern negativ beeinflussen. Die Liste möglicher Stressfaktoren, die der Diabetes auslöst, kann beliebig fortgeführt werden.
Den Diabetes zu akzeptieren, fällt oft schwer
Die wenigsten Betroffenen bekommen für dieses Mehr an Belastung einen Ausgleich. Sie arbeiten weiterhin so viel wie vor der Diagnosestellung, sind mit genauso vielen Bedürfnissen und Anforderungen ihrer Partner oder Familienangehörigen konfrontiert und managen parallel den Rest ihres Lebens wie zuvor auch. Es ist also kein Wunder, dass der Großteil der Betroffenen den Diabetes als unerwünschten Gast ansieht, der viel Negatives und wenig (oder gar nichts) Positives ins eigene Leben gebracht hat. Ein friedliches Arrangement mit diesem ungebetenen Gast zu schließen, ist eine Herausforderung.
Diese kann bewältigt werden, wenn Betroffene auf genügend Unterstützung beispielsweise von der Familie, anderen Betroffenen oder Diabetes-Experten zurückgreifen können – und sich die Menge der sonstigen Stressfaktoren in einem zu bewältigendem Rahmen befindet. Dies ist allerdings nicht bei allen Menschen mit Diabetes der Fall. Dann kann es sein, dass das Diabetesmanagement leidet. Ärzte sprechen dann oft von „Akzeptanzproblemen“.

Auch die Psyche leidet
Ähnlich verhält es sich, wenn Betroffene unter psychischen Störungen leiden, wie Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen. Eine solche Begleiterkrankung führt zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität und der körperlichen Gesundheit.
Zum Beispiel berichten manche Menschen, die unter Panikattacken leiden, dass sie diese nicht von den Symptomen einer Unterzuckerung unterscheiden können. Infolgedessen essen die Betroffenen vorsorglich immer etwas mehr, um so niedrigen Zuckerwerten, und möglicherweise entstehenden Panikattacken, vorbeugen zu können – und bekommen alle drei Monate die Rechnung in Form eines erhöhten HbA1c.
Andere befürchten, dass Insulin dick macht – und sehen die lebensnotwendige Therapie als „Feind“ an, der gegen das Ziel, dünn zu bleiben, arbeitet. Wiederum anderen fehlt gänzlich der Antrieb, sich mit der Erkrankung ausreichend auseinanderzusetzen oder sie vergessen beispielsweise ihre Blutzuckermessungen.
Spezialisten können helfen
Wer unter solchen Problemen leidet – oder den Eindruck hat, dass psychische Faktoren dem Diabetesmanagement in die Quere kommen – kann sich Hilfe bei spezialisierten Psychologen und Psychotherapeuten suchen. Nicht immer ist erkennbar, welche der niedergelassenen Psychotherapeuten sich mit Diabetes auskennen – hier empfiehlt es sich, direkt nachzufragen oder sich im Internet unter www.diabetes-psychologie.de zu informieren.
Für Psychologen, die in der Regel in Kliniken arbeiten, gibt es die Weiterbildung zum „Fachpsychologen Diabetes“, für Psychotherapeuten, die meist in eigener Praxis tätig sind, die Weiterbildung zum „Psychodiabetologen“. Letztere wird allerdings bisher nur in Rheinland-Pfalz anerkannt. Die Psychotherapeutenkammern anderer Bundesländer planen allerdings bereits, ebenfalls eine Weiterbildung für Psychotherapeuten zu Psychotherapie bei Diabetes in ihre Weiterbildungsordnung aufzunehmen und somit für ein umfassenderes Angebot an diabetesspezifischer Psychotherapie zu sorgen.
Kostenloses Angebot an der Mainzer Uni
Ein regionales und kostenloses Angebot für die Mainzer Umgebung existiert momentan in der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der Universität Mainz. Dort können interessierte Personen mit Diabetes zwischen 18 und 75 Jahren an einer Gruppe teilnehmen, die die Stressbewältigung bei Diabetes fördern soll. Die jeweils sechs Treffen der Kleingruppen finden getrennt nach Typ-1- und Typ-2-Diabetes statt und werden von Psychologen geleitet, die sich speziell im Bereich Diabetes fortgebildet haben.
Interessierte können noch bis März 2018 im Sekretariat der Institutsambulanz unter Tel. 06131/3939100 mit dem Stichwort „Diabetesgruppe“ ihre Kontaktdaten hinterlegen und werden dann zeitnah zurückgerufen. Die Gruppentreffen werden zu verschiedenen Terminen angeboten und finden in der Regel abends statt, so dass auch berufstätige Betroffene teilnehmen können. Die Institutsambulanz ist verkehrsgünstig in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs gelegen.
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 8 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?