- Aus der Community
Hilfe, ich wurde „gespotted“!
3 Minuten
[Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Marken- und Produktnennung.]
Noch bevor das aktuelle Monatsthema „Spotted: Diabetes“ überhaupt offiziell bekanntgegeben wurde, merkte ich schon Ende Mai, dass ich in diesem Sommer genau darauf keine Lust habe – auf das Angeguckt- und Angesprochenwerden. Und noch viel weniger auf das „unauffällige“ Diskutieren hinter meinem Rücken und der Annahme, dass ich zu einem Statement verpflichtet sei.
Was war passiert?
Im letzten Sommer hatte ich meinen Dexcom-Sensor noch ganz frisch und trug ihn nur an der empfohlenen Setzstelle am Bauch. Da sich in meinem Kleiderschrank weder Crop-Tops noch Bikinis befinden, blieb er die ganzen warmen Monate versteckt. Das Einzige, was hin und wieder zu sehen war, war die Kanüle vom Infusionsset der Insulinpumpe, wenn ich sie am Arm trug – meistens war aber auch die zumindest halb unter einem T-Shirt-Ärmel versteckt.
Über die letzten Monate begann ich, meinen Sensor auch immer wieder am Arm zu tragen, und irgendwie bekam ich gar nicht so richtig mit, dass die Klamottenschichten darüber immer weniger wurden und er auf einmal nicht mehr versteckt war. Ich habe damit auch (eigentlich) gar keine Probleme. Ich bin froh, diese Technik nutzen zu können, und fühle mich dadurch nicht „gebrandmarkt“ oder weniger schön. Und ich nehme sie im Alltag nahezu gar nicht wahr.

Ich wurde „gespotted“
Am 30. Mai stand dann das erste Open-Air-Konzert in diesem Jahr für mich an. Und während ich noch von Freundinnen darauf hingewiesen wurde, dass in direkter Nähe zu uns eine Frau mit FreeStyle Libre am Arm stand – worüber ich mich freute, weil ich sie damit „gespotted“ hatte –, fingen hinter mir Leute an, zu beratschlagen, was das an meinen Armen sei. Denn: Links saß mein Dexcom-Sensor, rechts das Infusionsset meiner Insulinpumpe mit dem dazugehörogen Schlauch, der in meinem Ärmel verschwand. Doppelte Aufregung, doppelte Ratlosigkeit bei den fremden Personen. Und dazwischen: Ich mit x-facher Bocklosigkeit, jetzt irgendwem irgendwas zu erklären.
Als ich noch dachte, ich hätte irgendwie auf dem Konzert einen „schlechten Tag“ erwischt, saß ich ein paar Wochen später in einem Restaurant, als die Kellnerin die anderen Gäste am Tisch begrüßte und bei mir stoppte und auf den Sensor am Arm starrte. Wortlos und eindeutig voller Erwartung auf eine Erklärung meinerseits. Ich ratterte auf Knopfdruck mein Programm runter: „Gewebezuckersensor hier, Insulinpumpe da, ja, nee, tut nicht mehr weh als das ständige Piksen vorher, mhm, mir liegt einfach was am Überleben, ja, hihi.“ Es war der Moment, in dem ich hätte gute Aufklärung leisten können, aber ich wollte nicht. Schon gar nicht wollte ich mich dazu genötigt fühlen.
Der Sommer ist noch lang – die Ärmel auch?
Erst vor ein paar Tagen ergab sich die nächste Situation. Dieses Mal mit einer ganz höflichen Frage, ob die Person wissen dürfte, was das ist. Und auch wenn meine Erklärung geduldiger ausfiel – ich hatte keinen Bock. Aber ich stellte mir gleichzeitig die Frage: Sollte ich diesen „Bock“ nicht haben? Ihn wenigstens vorspielen können? Wie kann ich immer dafür plädieren, dass es wichtig ist, den Diabetes greifbar zu machen, wenn ich nicht mal zwei, drei vernünftige Sätze darüber sagen kann?
Die Spitze meines Wunsches, im Moment „ungespotted“ zu bleiben, war, als ich bei über 20 Grad eine lange Bluse angezogen haben, weil ich an dem Tag keine Lust auf auch nur einen Blick hatte. Irgendwie erschreckt mich das. Andererseits ist es wahrscheinlich gar nicht dramatisch und nach Ablauf des Sensors setze ich den nächsten wieder am Bauch.
Wie ist das eigentlich, eine Insulinpumpe zu tragen? Von Tragepositionen und Bequemlichkeit erzählt Carolin in ihrem Beitrag „Insulinpumpentragekomfort?“
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aus der Community
Zu viel Diabetes – geht das?
4 Minuten
- Aktuelles
Thomas-Fuchsberger-Preis 2024: Jetzt Kandidaten für ihr Diabetes-Engagement nominieren
2 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
-
moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
-
-
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
-
lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
-
connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
-


Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig