„Ist doch NUR Diabetes“…

3 Minuten

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„Ist doch NUR Diabetes“…

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Immer und immer wieder begegnen mir dieselben falschen Aussagen und Meinungen zum Thema Diabetes bei Kindern. Es ist manchmal einfach zum Haareraufen. Irgendwie bekommt man diese Meinungen oder Vermutungen auch nicht aus den Köpfen der Menschen heraus.

Deshalb habe ich heute mal meine 6 „Lieblings“-Aussagen für Euch zusammengestellt.
Aber Achtung, Warnhinweis: Bitte verwenden Sie diese Aussagen nicht in Gegenwart einer Diabetes-Mutter (oder eines Diabetes-Vaters):

#1 Ist ja NUR Diabetes!

Wie heißt es so schön: „Schlimmer geht immer.“ Klar gibt es sicher „schlimmere“ Krankheiten. Doch ich möchte auch nicht, dass die Krankheit einfach so heruntergespielt wird. Vor allem, wenn man sich als Mutter mal wieder die Nacht um die Ohren geschlagen hat, weil die Blutzuckerwerte nicht passen. Wenn man dem Kind das Essen „verbieten“ muss, weil die Blutzuckerwerte gerade zu hoch sind. Wenn Ketone uns das Leben schwer machen. Genau dann nervt mich dieser Satz am meisten. Für uns Familien und für unsere Kinder ist es oft nicht einfach.

#2 Das verwächst sich (spätestens) mit der Pubertät

Ein „Gerücht“, das sich irgendwie hartnäckig hält. Ich frage mich immer: Wo kommt diese Meinung eigentlich her? Vielleicht können einige sich einfach nicht vorstellen, dass Kinder ihr Leben lang mit dieser chronischen Krankheit leben müssen?

#3 So jung und schon so „schwerer“ Diabetes

Leichter und schwerer Diabetes. Ich wusste am Anfang gar nicht, wovon die Leute sprechen. Bis ich es gemerkt habe, dass sich der schwere Diabetes auf die Insulinbehandlung bezieht.

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#4 Diabetes kommt von zu vielen Süßigkeiten

Nein, unsere Kinder haben weder zu viele Süßigkeiten gegessen noch ständig irgendwelche zuckersüßen Getränke getrunken. Keiner weiß wirklich, wodurch Diabetes Typ 1 ausgelöst wird. Es gibt mittlerweile so einige Vermutungen, doch richtig bewiesen ist bis jetzt noch nichts.

#5 Ich könnte mein Kind nie spritzen oder mein Kind würde sich nie spritzen lassen

Was für eine Aussage. Klar könnten diese Mütter und Väter ebenfalls ihre Kinder spritzen. Denn schließlich geht es um das Wohl des Kindes und da müssen wir Eltern so einiges in Kauf nehmen. Auch wenn es uns nicht leichtfällt. Auch wir haben Tränen in den Augen, wenn unsere Kinder weinen und manchmal noch nicht mal verstehen, warum Mama jetzt schon wieder „Aua“ macht.

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 #6 „Ihr habt so einen kleinen Kasten, ach, dann müsst Ihr ja nichts mehr tun, geht ja heute alles automatisch“

Mit dem kleinen Kasten ist die Insulinpumpe gemeint. Und leider muss ich die Leute dann immer enttäuschen. Nein, der kleine Kasten macht leider noch nicht alles alleine und vollautomatisch. Man ist zwar schon dran (Closed loop), doch bis unsere Kinder in den Genuss dieses Systems kommen, wird noch viel Wasser die Donau hinunterlaufen, wie man bei uns in Bayern so schön sagt.

 

Diese Liste ist bei weitem noch nicht vollständig. Sicher gibt es noch den einen oder anderen „nervigen“ Satz, den ich nicht aufgezählt habe. Ihr könnt die Liste gerne noch weiter ausbauen. Schreibt uns doch einfach in die Kommentare Eure „Lieblings“-Aussagen in Bezug auf den Diabetes Eurer Kinder.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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