Stigma – was ist damit eigentlich gemeint?

4 Minuten

© © blueringmedia - Fotolia
Community-Beitrag
Stigma – was ist damit eigentlich gemeint?

Open Mind…Offenheit als Gegenpol zu Abgrenzung!

Quelle: CaroGo

Aktuell ist vielerorts die Rede von Stigmatisierung und language matters. Aber was meinen wir damit eigentlich konkret? Hier geht es natürlich in erster Linie um Stigmatisierung im Zusammenhang mit Diabetes. Eigentlich kennen alle von Diabetes betroffenen Menschen die Situationen, in denen man sich mit Vorurteilen oder auch nur Unwissen konfrontiert sieht. Schaut man nach, was „Stigma“ bedeutet, findet man viele unterschiedliche Informationen.

„Ein Stigma (griechisch στίγμα für Stich, Wundmal) ist eine unerwünschte Andersheit gegenüber dem, was wir erwartet hätten.[3] Ein Stigma ist eine Verallgemeinerung einer spezifischen Handlung oder Eigenheit einer Person auf deren Gesamtcharakter. Dabei bewirkt das Stigma einen Status der Person, der gegenüber ihren übrigen Eigenschaften hervorsticht.“ (Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Stigmatisierung)

Diese Definition aus Wikipedia beschreibt Stigma als pauschale Zuschreibung von eindeutig negativen Eigenschaften.

ChatGPT sagt dazu Folgendes:

Frage von mir: Was versteht man unter Stigmatisierung?

Antwort von ChatGPT: „Stigmatisierung bezieht sich auf den Prozess, bei dem eine Person oder Gruppe aufgrund bestimmter Merkmale oder Eigenschaften von anderen diskriminiert oder abgewertet wird. Diese Merkmale können auf verschiedenen Ebenen stattfinden, darunter kulturelle, soziale, ethnische, religiöse, gesundheitliche oder sexuelle.
Stigmatisierung kann in verschiedenen Formen auftreten, wie z.B. soziale Ausgrenzung, Diskriminierung, Mobbing, Vorurteile und Stereotypen. Dies kann sowohl durch individuelle Handlungen als auch durch systemische Strukturen und Institutionen erfolgen. Stigmatisierung kann schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffenen Personen haben, wie z.B. ein geringes Selbstwertgefühl, psychische Probleme, Arbeitsplatzverlust und soziale Isolation. Es ist wichtig, gegen Stigmatisierung vorzugehen und eine Kultur der Akzeptanz und des Respekts für alle Menschen zu fördern.“

Wenn wir auf Stigmatisierung und Diabetes schauen, dann geht es oft darum, gegen Vorurteile zu kämpfen, die sich auf die gesundheitliche Ebene beziehen. Sätze wie „Diabetiker sind dick und undiszipliniert“/„Du hast als Kind zu viel Zucker gegessen!“/„Darfst du das denn überhaupt essen?“ und so weiter und so fort hört man immer und immer wieder.

Aus meiner Erfahrung sind diese Sätze nicht einmal böse gemeint. Sie sind der Unwissenheit geschuldet bzw. den falschen oder total veralteten Kenntnissen, die sich unter den nicht Betroffenen konsequent halten. Das Wissen um Diabetes, die verschiedenen Typen und die sich stark verändernden Therapien unter Einsatz neuer Medikamente und Technologien, ist kaum bekannt. Meiner Meinung nach ist das ein Hauptgrund für die Existenz der Stigmatisierungen von Menschen mit Diabetes.

Daher ist es auch wichtig, auf unsere Sprache zu achten. Mit der Bewegung „Language matters!“ wird darauf abgezielt, vorsichtig und korrekt mit der Sprache umzugehen und nicht immer nur von „schwierigen Patienten“ zu sprechen, sondern auch zu fragen, was hinter hohen Langzeitwerten stecken könnte. Ist eine „schlechte Einstellung“ immer pauschal schlecht oder haben sich die Werte vielleicht sogar schon gebessert, auch wenn sie noch nicht optimal erscheinen? Es ist nicht immer nur Disziplinlosigkeit, was Therapieerfolge schwierig machen kann. Das Be- und Verurteilen von Menschen mit Diabetes bezogen auf ihre Therapieeinstellungen ist auch unter Ärzten und Behandlern noch weit verbreitet.

Die Folgen von Stigmatisieren sind dramatisch und sehr vielfältig. Scham, Rückzug und Einsamkeit können eine Folge sein. Depression, Burnout oder auch Essstörungen sind weitere Probleme, die durch erfahrene Stigmatisierungen ausgelöst oder verstärkt werden können. Da dies alles dramatische Folgen sind, ist es natürlich umso dringlicher, dagegen anzukämpfen.

Quelle: CaroGo

Was schlägt denn ChatGPT zur Lösung dieser Probleme vor?

Frage von mir: Was kann man gegen Stigmatisierung tun?

Antwort von ChatGPT: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen Stigmatisierung vorzugehen. Hier sind einige Vorschläge:
  1. Aufklärung und Sensibilisierung: Eine Möglichkeit besteht darin, über die Ursachen und Auswirkungen von Stigmatisierung aufzuklären und das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Dies kann dazu beitragen, dass Menschen Vorurteile und Diskriminierung erkennen und ihnen entgegenwirken.
  2. Empowerment: Es ist wichtig, dass Menschen, die stigmatisiert werden, ermutigt werden, ihre Stimme zu erheben und ihre Rechte zu verteidigen. Dies kann durch die Förderung von Selbsthilfegruppen, Peer-Support-Programme und die Einbindung von Betroffenen in Entscheidungsprozesse erreicht werden.
  3. Gesetzliche Maßnahmen: Stigmatisierung kann auch durch Gesetze und Verordnungen bekämpft werden, die Diskriminierung verbieten und dafür sorgen, dass Menschen, die diskriminiert werden, geschützt werden.
  4. Interkulturelle Bildung: Die Förderung von interkultureller Bildung und Zusammenarbeit kann dazu beitragen, Stereotypen und Vorurteile abzubauen und das Verständnis und die Toleranz zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern.
  5. Medienarbeit: Medien können einen großen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben. Es ist wichtig, dass Medienmacherinnen und -macher sich ihrer Verantwortung bewusst sind und darauf achten, keine stereotypen Darstellungen zu verbreiten oder Menschen aufgrund bestimmter Merkmale zu diskriminieren.
  6. Dialog und Austausch: Der Dialog zwischen verschiedenen Gruppen kann dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und das Verständnis und die Toleranz zu fördern. Es ist wichtig, dass verschiedene Gruppen zusammenkommen, um gemeinsam Lösungen zu finden und Stigmatisierung entgegenzuwirken.“
Quelle: ChatGPT

ChatGPT schlägt 6 Maßnahmen vor, die eigentlich alle mit Kommunikation zwischen den verschiedenen Gruppen und Bildung und Information zu tun haben. Und genau das ist es, was wir tun sollten.

Empowerment! Die von Stigmatisierung betroffenen Menschen ermutigen und stärken, ihre Stimme zu erheben und auf ihre Lage aufmerksam zu machen und dazu zu ermuntern, ihre Rechte einzufordern. Peer-support fördern und vorantreiben (#payitforward) und Betroffene in Entscheidungsprozesse einbinden (#nothingaboutuswithoutus). Dies findet teilweise in den Advisory Boards statt. Auch die Teilnahme an medizinischen Fachkongressen, wie es die #dedoc° voices tun, trägt dazu bei, dass die Stimme der Patienten gehört wird und auch die Sprache, wie über Patienten und Diabetes gesprochen wird, überdacht wird.

Bildung und Erziehung! Sowohl in den Medien als auch in Schulen und in der Öffentlichkeit braucht es immer wieder Informationen darüber, was es bedeutet, mit Diabetes zu leben, und welche Schwierigkeiten es im Alltag damit gibt. Aber genau so wichtig ist die Information über neue Technologien und Behandlungsmethoden, damit diese auch verbreitet Anwendung finden.

Mit der Kampagne „#SagEsLaut“ und „#SagEsSolidarisch“ unterstützt die Deutsche Diabetes-Hilfe zudem diese Bemühungen zur Aufklärung und damit auch zur Prävention und Früherkennung!

Wäre die Gesellschaft aufgeklärter über Diabetes mellitus in all seinen Erscheinungsformen, würde es Sätze wie „Darfst du das essen?“/„Bist du unterzuckert – brauchst du Insulin?“ und „Hast du schweren Diabetes?“ nicht mehr geben.

Quelle: CaroGo

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Wintersport für Kinder mit Diabetes: Schnee, Sport und Insulintherapie – das geht!

Der Winter steht kurz bevor und die Vorfreude auf Aktivitäten im Schnee steigt. Wintersport bringt viel Spaß, aber auch Herausforderungen im Diabetes-Management für Kinder mit Diabetes. Bezüglich der Insulintherapie gibt ein paar Dinge zu beachten.
Wintersport für Kinder mit Diabetes: Schnee, Sport und Insulintherapie – das geht! | Foto: MP Studio – stock.adobe.com

3 Minuten

Rückblick auf das Jahr 2025: Das Hilfsprojekt „Insulin zum Leben“ braucht weiter Unterstützung!

Das Hilfsprojekt „Insulin zum Leben“ unterstützte 2025 Diabetes-Camps in Afrika und Südamerika mit 27.000 Euro – doch der Kontostand schrumpft bedrohlich. Die Initiative kämpft mit gestiegenen Transportkosten und weniger Teststreifen-Spenden. Daher ist es weiterhin auf Unterstützung angewiesen.
Rückblick auf das Jahr 2025: Das Hilfsprojekt „Insulin zum Leben“ braucht weiter Unterstützung! | Foto: Insulin zum Leben

4 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 1 Stunde

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 20 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

Verbände