- Psyche
Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit”: Die Seele trauert unsichtbar
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Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat die nächste Folge der zweite Staffel aus der Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit” zu Begleit- und Folgeerkrankungen veröffentlicht. Diesmal geht es um das erhöhte Depressionsrisiko für Menschen mit Diabetes.
Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes müssen ihr Leben lang Medikamente einnehmen oder sich Insulin spritzen, Blutzucker messen und auf ihre Ernährung achten. Die Erkrankung erfordert tägliche Aufmerksamkeit und Planung, einen „Urlaub vom Diabetes“ gibt es nicht. Viele der mittlerweile mehr als sieben Millionen Betroffenen bewältigen dies erfolgreich und sind dabei genauso leistungsfähig wie Stoffwechselgesunde.
Wenn Diabetes zur Last wird und die Lebensqualität einschränkt…
Dennoch empfinden Menschen mit Diabetes die Erkrankung oft auch als eine ihre Lebensqualität einschränkende Last. Sie sind daher besonders gefährdet, Depressionen zu entwickeln: Etwa 14 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden an einer klinischen Depression; weitere 18 Prozent sind aufgrund depressiver Stimmungen, zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Traurigkeit, belastet.
Im dritten Video der zweiten Staffel der Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit” spricht Jane Sillus über ihr Leben mit der Begleiterkrankung Depression. Die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe veröffentlicht die Videos alle 14 Tage jeweils donnerstags.
Doppelt so häufig vor wie bei stoffwechselgesunden Menschen
Vor 19 Jahren bekam Jane Sillus die Diagnose Typ-1-Diabetes. Sie erzählt: „Bald machten mir die Krankheit und die dadurch bedingte Sonderbehandlung immer mehr zu schaffen – ich wollte nicht anders sein als die anderen.“ Die Selbsttherapie mit Blutzucker messen und Insulin spritzen wurde ihr zur Qual. Die junge Frau rutschte immer tiefer in eine Depression.
„Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 kommen Depressionen doppelt so häufig vor wie bei stoffwechselgesunden Menschen“, erklärt Professor Dr. phil. Dipl.- Psych. Bernhard Kulzer, Leiter der Psychosozialen Abteilung des Diabetes Zentrums Mergentheim. „Der täglich notwendige Aufwand, den sie ein Leben lang betreiben müssen, um für eine gute Stoffwechseleinstellung zu sorgen, erfordert hohe Disziplin und Motivation. Dieser Druck kann auf Dauer sehr belastend sein.“
Auch Stress in anderen Lebensbereichen und das soziale Umfeld haben Einfluss darauf.
Depressionen sind gut behandelbar – speziell mit Verhaltenstherapien
Depressionen äußern sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise, so Professor Kulzer: „Neben tiefer Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter Angstgefühlen, Schlafstörungen oder körperlichen Schmerzen.“ Daher sei es wichtig, sowohl eine erhöhte Depressivität als auch eine Depression früh zu erkennen und zu behandeln.
Rechtzeitig festgestellt, seien diese gut behandelbar, betont der Psychologe: „Dabei kommen Antidepressiva, Psychotherapie oder eine Kombination aus beidem zum Einsatz.“ Besonders die Verhaltenstherapie helfe Betroffenen, ihre Erkrankung besser zu akzeptieren und das Selbstmanagement der Diabetestherapie zu verbessern.
„Jeder Erkrankte muss eine fachpsychologische Betreuung erhalten“
Auch Jane Sillus hat davon profitiert und sagt: „Depressionen infolge einer Diabetes-Erkrankung können wir noch nicht stoppen. Doch wir müssen jetzt handeln, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit jeder Erkrankte eine fachpsychologische Betreuung erhalten kann, wenn er diese benötigt.“
Die Video-Reihe „Diabetes kostet Lebenszeit” ist in 2018 mit insgesamt 12 Videos gestartet. Darin formulieren Betroffene – Prominente und weniger Prominente, Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes – kurz und prägnant in einer Minute ihre gesundheitspolitischen Forderungen. In der zweiten Staffel kommen Menschen zu Wort, die nicht nur an Diabetes mellitus, sondern darüber hinaus an einer oder sogar mehreren Begleit- und Folgeerkrankungen leiden. Auch diese kosten Lebenszeit.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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gingergirl postete ein Update vor 2 Tagen, 4 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 3 Tagen, 7 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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tako111 postete ein Update vor 6 Tagen, 17 Stunden
Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!