- Soziales und Recht
2040: Bis zu 12 Mio. Menschen mit Typ-2-Diabetes in Deutschland
3 Minuten
Aktuell leben je nach Schätzung mindestens 7,2 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit einer Diabetes-Erkrankung, die meisten davon mit Typ-2-Diabetes. Die Zahl der Erkrankten wird in den kommenden zwei Jahrzehnten deutlich ansteigen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Deutschen Diabetes Zentrum (DDZ) in Düsseldorf und des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin prognostizieren, dass in 20 Jahren bis zu zwölf Millionen Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankt sein könnten. Dies entspräche einem Anstieg um bis zu 77 Prozent im Zeitraum 2015 bis 2040.
Basierend auf den Daten von rund 65 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland und des Statistischen Bundesamtes veröffentlichten die DDZ-Wissenschaftler mit ihren Kollegen vom RKI zum ersten Mal umfangreiche Hochrechnungen zur künftigen Zahl der Typ-2-Diabetes-Fälle in Deutschland für alle Altersgruppen. In ihren Berechnungen zur Entwicklung der Fallzahlen zwischen 2015 und 2040 wurden aktuelle Entwicklungen hinsichtlich neu auftretender Fälle, steigender Lebenserwartung und abnehmender Mortalitätsrate durch medizinischen Fortschritt mit einbezogen.
Dadurch konnten die Wissenschaftler die Fallzahlen exakter als in früheren Projektionsstudien berechnen. „In vorherigen Prognosen wurden entweder nur bestimmte Altersgruppen berücksichtigt oder zeitliche Entwicklungen zur Sterberate sowie zu neu auftretenden Fällen nicht mit eingerechnet“, erklärt Dr. Ralph Brinks, Leiter der Studie am DDZ. Die Berechnungen wurden im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Aufbaus einer nationalen Diabetes-Surveillance durchgeführt und kürzlich in der Fachzeitschrift „Diabetic Medicine“ veröffentlicht.
Nicht nur die Alterung der Bevölkerung beeinflusst zukünftige Fallzahlen
In der Kalkulation ergab die einfache Projektion der altersspezifischen Krankheitshäufigkeit in 2015 auf die wahrscheinliche Altersstruktur der Bevölkerung in 2040 einen Anstieg der Diabetes-Fälle um 21 Prozent auf 8,3 Millionen. Die Entwicklung der Altersstruktur allein zu berücksichtigen reiche nicht aus, argumentieren die Autoren. Zusätzlich müsse berücksichtigt werden, wie sich die Sterberate (Mortalitätsrate) bei Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes sowie die Neuerkrankungsrate (Inzidenzrate), über die Zeit verändert.
Daher wurden zur Berechnung der Zahl künftiger Diabetes-Fälle erstmalig folgende drei Größen miteinander in Beziehung gesetzt:
- Prävalenz: Die Krankheitshäufigkeit sagt aus, welcher Anteil der Menschen in Deutschland zu einem bestimmten Zeitpunkt an Diabetes erkrankt ist.
- Inzidenzrate: Die Inzidenzrate gibt die Anzahl neu auftretender Diabetes-Fälle in Deutschland während einer bestimmten Zeit an; beispielsweise in einem Jahr.
- Mortalitätsrate: Die Sterblichkeit für Menschen mit und ohne Diabetes.
- Diabetesbezogene Übersterblichkeit: Verhältnis der Sterberaten bei Menschen mit im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes.
© Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ)
Derzeit sind Sterberaten bei Menschen mit Diabetes auch in Deutschland noch etwa doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Diabetes. Aufgrund des medizinischen Fortschritts mit besseren Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes und seinen Folgeerkrankungen vermuten die Wissenschaftler, dass künftig weniger Menschen mit Diabetes frühzeitig sterben als das bislang der Fall war. Solche Trends sind bereits in anderen Ländern beobachtet worden.
Ganz entscheidend ist die zukünftige Entwicklung der Neuerkrankungsraten, die auch durch die Entwicklung wichtiger Diabetes-Risikofaktoren, wie etwa körperliche Inaktivität, Fehlernährung, Adipositas in der Bevölkerung bestimmt wird.
Mehr als 10 Millionen Menschen mit Diabetes in 2040
Unter Einbeziehung dieser drei Größen und einer steigenden Lebenserwartung errechneten die Wissenschaftler am DDZ mit unterschiedlichen Annahmen für die Entwicklung der Neuerkrankungsrate und der diabetesbezogenen Übersterblichkeit eine relative Zunahme der Typ-2-Diabetes-Fälle um 54 Prozent (+3,8 Millionen Fälle) bis 77 Prozent (+5,4 Millionen Fälle) von 2015-2040. Das bedeutet: Im Jahr 2040 werden ihren Prognosen zufolge 10,7 bis 12,3 Millionen Menschen von einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung betroffen sein. Besonders stark nimmt die Zahl der älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes zu.
Fazit: Mehrbedarf an Diabetes-Spezialisten und Präventionsmaßnahmen
„Nach diesen Berechnungen des DDZ- und RKI-Expertenteams müssen sich Praxen und Kliniken noch mehr als bisher angenommen auf die Behandlung von älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes einstellen“, betont Prof. Michael Roden, Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Diese Prognose erfordere mehr Expertenschulungen und die Einrichtung spezialisierter Zentren.
Am stärksten, so das Fazit der Wissenschaftler von DDZ und RKI, hängt die künftige Fallzahl davon ab, wie viele Menschen in den nächsten zwei Jahrzehnten tatsächlich neu an Diabetes erkranken werden. Das sei eine Größe, die durch Präventions- und Schulungsmaßnahmen positiv beeinflusst werden könne.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Diabetes Zentrums (DDZ)
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bloodychaos postete ein Update vor 17 Stunden, 1 Minute
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 2 Tagen, 13 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.