Adipositas im Berufsleben: Warum Unternehmen Prävention ernst nehmen müssen

2 Minuten

Adipositas im Berufsleben: Warum Unternehmen Prävention ernst nehmen müssen | Foto: industrieblick – stock.adobe.com
Foto: industrieblick – stock.adobe.com
Adipositas im Berufsleben: Warum Unternehmen Prävention ernst nehmen müssen

Adipositas betrifft Millionen Erwerbstätige – mit gravierenden Folgen für Gesundheit und Wirtschaft. Unternehmen sind gefragt, Prävention und Aufklärung zu fördern, um für Betroffene im Berufsleben Teilhabe und Leistungsfähigkeit zu sichern.

Rund 17 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Adipositas – also starkem Übergewicht. Für viele Betroffene ist das nicht nur eine körperliche Belastung, sondern auch eine Hürde im Berufsleben, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens Novo Nordisk. Denn Adipositas geht häufig mit weiteren Erkrankungen einher: „90 Prozent der Betroffenen müssen mindestens noch eine Folge- oder Begleiterkrankung zusätzlich schultern“, heißt es in einer aktuellen Analyse. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Arthrose oder Depressionen sind dabei die häufigsten Begleiter.

Erwerbstätige mit chronischer Erkrankung: enorme individuelle und wirtschaftlichen Folgen

Schon jetzt ist fast jeder Zweite im erwerbsfähigen Alter chronisch krank. Viele können nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr arbeiten. Und wer noch im Job ist, fehlt häufiger: 68,3 Prozent der Beschäftigten mit Adipositas wurden im Jahr 2021 krankgeschrieben – deutlich mehr als unter Nicht-Betroffenen (51,7 Prozent). Zudem sind die Fehlzeiten fast doppelt so lang: Im Schnitt 40,5 Tage im Jahr gegenüber 18,9 Tagen.

Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm. Die direkten Behandlungskosten von Adipositas und ihren Begleiterkrankungen summieren sich jährlich auf 29,39 Milliarden Euro. Noch gravierender sind allerdings die indirekten Kosten durch Krankheitstage, verminderte Produktivität (sogenannter Präsentismus) oder verfrühte Berentung – sie belaufen sich auf 33,65 Milliarden Euro pro Jahr. „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel stellt das unsere Wirtschaft vor immense Herausforderungen“, sagt Franz Donner, INQA-Botschafter und Vorstand im Netzwerk ddn.

Aktionsbündnis unterstützt Menschen mit chronischen Erkrankungen im Berufsleben

Ein Lösungsansatz kommt vom Aktionsbündnis „Arbeiten mit chronischen Erkrankungen“, das vom Pharmaunternehmen Novo Nordisk gemeinsam mit Patientenorganisationen und Wirtschaftsvertretern ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Adipositas zu fördern – durch Prävention, Aufklärung und neue Arbeitsmodelle.

„Um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu reduzieren und Menschen mit chronischen Erkrankungen langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, müssen wir deren Bedürfnisse am Arbeitsplatz besser berücksichtigen und Prävention zur Priorität machen“, fordert Donner. Flexible Arbeitszeiten, frühzeitige Unterstützung und mehr Verständnis in den Betrieben sollen dazu beitragen.

Wichtig sei auch, mit Vorurteilen aufzuräumen. „Dazu gehört auch, dass wir chronische Krankheiten enttabuisieren“, betont Daniela Rimpf, die bei Novo Nordisk das Aktionsbündnis verantwortet. Viele Betroffene fühlten sich weniger leistungsfähig und wollten daher nicht über ihre Erkrankung sprechen. „Durch diese Tabuisierung ist es für Betroffene sehr schwierig, Herausforderungen am Arbeitsplatz offen zu thematisieren und sich Hilfe zu suchen“, so Rimpf. Sie sieht gezielte Schulungen für Führungskräfte als Schlüssel: „Dadurch können Empathie, Sensibilität sowie ein grundsätzliches Verständnis, wie der Arbeitsalltag der Betroffenen aussieht, gefördert werden.“

Die Herausforderung ist groß – doch mit gemeinsamer Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesundheitsakteuren lässt sie sich bewältigen, schreibt Novo Nordisk abschließend und verweist auf die Aktionswebsite www.mit-adipositas-arbeiten.de.


von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien von Novo Nordisk

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Mit weniger Fett, Kalorien und Salz: Geeignete Snacks und Knabbereien bei Diabetes

Einmal angefangen, gibt es meistens kein Halten mehr, bis alles auf den letzten Krümel verputzt ist – typisch für Chips, Flips, Salzstangen und Co. Doch wie lässt sich die Knabberlust in Balance halten? Und welche pikanten Snacks bieten sich für Menschen mit Diabetes an?
Mit weniger Fett, Kalorien und Salz: Geeignete Snacks und Knabbereien bei Diabetes | Foto: tournee – stock.adobe.com

4 Minuten

Rezept für Gemüse-Chips mit Salsa-Dip

Knusprig, bunt und voller Geschmack: Dieses Rezept für Gemüse-Chips mit würzigem Salsa-Dip bietet die ideale Alternative zu herkömmlichen Snacks – ballaststoffreich, fettarm und ganz ohne anrechnungspflichtige Kohlenhydrate. Perfekt für Menschen mit Diabetes.
Rezept für Gemüse-Chips mit Salsa-Dip | Foto: MedTriX / Bernhard und Gabi Kölsch

2 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
  • hexle postete ein Update vor 1 Tag, 5 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 4 Tagen, 15 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

Verbände