Aktionsbündnis ruft auf zur digitalen Bürgerbeteiligung

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Aktionsbündnis ruft auf zur digitalen Bürgerbeteiligung

Wie ein aktuelles Umfrage-Ergebnis zeigt, fühlen sich viele Menschen mit Diabetes von der Politik alleingelassen. Die „Digitale Allianz Typ 2“ – ein Zusammenschluss von Selbsthilfeverbänden, Fachverlagen und wissenschaftlichen Organisationen – will dies nun ändern mit der Aktion „Deine Diabetes Stimme“.

Diabetes in Deutschland: Die Lücken in Versorgung, Prävention und Aufklärung sind evident, die Patientenzahlen werden massiv ansteigen, eine nationale Diabetesstrategie ist beauftragt, wird aber bislang nicht umgesetzt und ist auch nicht im Haushalt 2020 budgetiert – was ist bloß mit der Politik los?! Das fragen sich kopfschüttelnd immer mehr Patienten mit Diabetes, Angehörige und Risikopatienten.

Laut einer aktuellen Umfrage von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit mehr als 1.500 Menschen fühlen sich 86 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes nicht angemessen in der Politik vertreten. Das will die neue Digitale Allianz Diabetes Typ 2, ein Bündnis aus 16 Diabetesorganisationen und Fachverlagen, ändern!

7 Millionen Menschen mit Diabetes eine laute Stimme geben!

Sie hat sich nun zum Ziel gesetzt, den Patienten Stimme und Volumen zu verschaffen: „Unsere gemeinsame Vision ist es, den sieben Millionen Menschen mit Diabetes eine laute Stimme zu geben, damit sie direkt auf politische Prozesse Einfluss nehmen können. „Wir hören Menschen mit Diabetes zu und helfen, ihr Leben zu verbessern“, erläutert Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

In der Digitale Allianz Diabetes Typ 2 sind alle Diabetes-Selbsthilfeverbände Deutschlands (DDH-M, DDF, DDB, Diabetikerbund Bayern), drei Fachverlage (Kirchheim, Wort & BiId, „enjoy life Initiative“), wissenschaftliche Organisationen wie die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), der Verband der niedergelassenen Diabetologen (BVND) und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) sowie die Initiatorin
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
als politische Patientenvertretung vernetzt.

Selbsthilfe und Interessenvertretung ins digitale Zeitalter holen

„Mit der Digitalen Allianz Typ 2 betreten wir und unsere Partner absolutes Neuland. Sie ist zum einen die folgerichtige Transformation der politischen Interessenvertretung von Betroffenen, Angehörigen und Risikopatienten in das digitale Zeitalter unter dem Eindruck der zunehmenden Erosion der klassischen Selbsthilfe“, so Nicole Mattig-Fabian, diabetesDE-Geschäftsführerin.

Mattig-Fabian weiter: „Darüber hinaus sind jedoch auch besorgte Fachleute und Publizisten beteiligt, die sich auf Basis ihrer Fachkenntnis im Bereich Diabetes und aus einer gesellschaftlichen Verantwortung heraus verpflichtet sehen, notwendigen gesellschaftspolitischen Veränderungen aktiv den Weg zu bahnen.“

Und Anne-Bärbel Köhle, Chefredakteurin des Diabetes-Ratgebers sagt: „Wir verstehen uns als Katalysator für eine aktive Diabetes-Community und sorgen für eine digitale Bürgerbewegung, um die Interessen von Menschen mit Diabetes Typ 2 zu vertreten.“

Vierteljährlich E-Mail-Aktionen, um Forderungen Ausdruck zu verleihen

Als erste Maßnahme ermittelte die Allianz im Rahmen einer Patientenumfrage über den Sommer den Bedarf und die Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes. „Die Patienten stehen bei allen Aktivitäten im Mittelpunkt. Wir wollten deshalb ganz genau wissen, wo sie der Schuh drückt“, darauf verweist Dr. Klaus-D. Warz, Co-Vorsitzender der Diabetiker-Allianz, die alle Diabetes-Selbsthilfegruppen in Deutschland eint.

Eine eigene Webpräsenz bündelt und verstärkt die Vielstimmigkeit. Auf www.diabetes-stimme.de laufen ab heute vierteljährlich E-Mail-Aktionen zu Schwerpunktthemen, die sich in der Umfrage herauskristallisiert haben. Betroffene und Interessierte können sich hier mittels eines per E-Mail versendbaren Aktionsbriefes direkt an politische Entscheider wenden und ihren Forderungen Ausdruck – Stimme – verleihen.

Erste Aktion: Die Lebensmittelindustrie in die Pflicht nehmen!

Die erste Aktion betrifft das Thema der nationalen Reduktionsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Lebensmitteln und ist direkt an Bundesernährungsministerin Julia Klöckner gerichtet. Klöckner ist durch den Koalitionsvertrag als zuständige Ministerin beauftragt, „… gemeinsam mit den Beteiligten ein Konzept [zu] erarbeiten, und dies mit wissenschaftlich fundierten, verbindlichen Zielmarken … [zu] versehen.“

In der im Dezember 2018 verabschiedeten Strategie hat sich die Koalition jedoch auf nur freiwillige Zielmarken der Industrie geeinigt, die nach Meinung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften am Runden Tisch praktisch wirkungslos sind. Die Wissenschaft distanziert sich deshalb von der Strategie und dementierte, dass sie „gemeinsam erarbeitet“ wurde.

Eine überwältigende Mehrheit von 89 Prozent der mehr als 1.500 Teilnehmer der Umfrage unter Diabetes Typ 2-Patienten sind ebenfalls der Meinung, dass die Lebensmittelindustrie in die Pflicht genommen werden soll, um Zucker, Salz und Fette in den Produkten zu reduzieren.

„Frau Klöckner, steuern sie regulierend nach!“

„Nicht nur die Wissenschaft fordert das, sondern die Betroffenen auch, die Bürgerinnen und Bürger, das ist ein klarer Auftrag!“ kommentiert Bundestagsabgeordneter Dietrich Monstadt, Beauftragter der CDU/CSU-Fraktion für Diabetes und Adipositas, selbst Typ-2-Patient. Und diabetesDE-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Kröger fordert: „Frau Klöckner, steuern sie regulierend nach!“

Sind Sie auch dieser Meinung?

Dann machen Sie mit unter www.diabetes-stimme.de oder direkt hier über dieses Formular:


Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion

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