- Soziales und Recht
DANK: „Erste Ansätze für eine erfolgreiche Präventionspolitik“
2 Minuten
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), ein Zusammenschluss von 22 medizinischen Fachgesellschaften und Gesundheitsorganisationen, begrüßt die Absicht der künftigen Bundesregierung, die „Prävention in allen Lebensbereichen deutlich zu stärken“. Der Fokus soll auf der Vermeidung „chronischer Erkrankungen, insbesondere durch die Entwicklung einer nationalen Strategie zur Reduzierung von Übergewicht vor allem bei Kindern und Jugendlichen“ liegen, flankiert von Tabak- und Alkoholprävention. Jetzt gelte es, diese Absichtserklärung mit wirkungsvollen Maßnahmen zu unterfüttern, fordert DANK.
Noch in diesem Jahr soll ein Konzept für eine „Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz (…) mit verbindlichen Zielmarken und einem verbindlichen Zeitplan“ erarbeitet werden, heißt es im Koalitionsvertrag.
Weiter wird davon gesprochen, „Transparenz und Information für die Verbraucher durch eine verständliche und vergleichbare Lebensmittelkennzeichnung“ zu gewährleisten, um eine ausgewogene Ernährung zu erleichtern. In diesem Zusammenhang wird auch ein Nährwertkennzeichnungssystem mit „gegebenenfalls“ vereinfachter Visualisierung genannt, wie die entsprechende Formulierung lautet.
Ähnliche Maßnahmen verliefen in der Vergangenheit im Sande
Die Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), Barbara Bitzer, begrüßt diese Ankündigungen: „Sollten diese Absichten konsequent umgesetzt werden, könnten sie den Durchbruch für eine erfolgreiche Präventionspolitik in Deutschland bedeuten.“ Allerdings würden derartige Maßnahmen nicht das erste Mal vorgeschlagen und diskutiert, gibt die DANK-Sprecherin zu bedenken.
Bereits 2015 hatte der Bundestag beschlossen, eine Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz auf den Weg zu bringen. Die vom Landwirtschaftsministerium entwickelte Strategie scheiterte jedoch 2017 im Kabinett am Einspruch des Wirtschaftsministeriums – obwohl in ihr weder verbindliche Zielmarken noch Zeitplan enthalten waren. „Sollte dies der neuen Bundesregierung gelingen, wäre das ein bemerkenswerter Fortschritt“, so Bitzer.
Kommt ein richtiges Ampel-System – oder eine Fake-Ampel der Industrie?
Auch eine visualisierte Nährwertkennzeichnung – etwa nach dem Ampelsystem – wurde bisher von den Bundesregierungen abgelehnt. „Auch in dieser Frage bleibt abzuwarten, welchen Kurs die neue Regierung verfolgt“, erklärt Professor Dr. med. Hans Hauner, Vorsitzender der Deutschen Diabetes Stiftung (DDS). Denn die Lebensmittelindustrie hat in Antizipation solcher Entwicklungen bereits ein eigenes „Ampelsystem“ entwickelt.
„Dieses sogenannte Ampelsystem ist so trickreich, dass es auch die ungesündesten Produkte gesund aussehen lässt“, kritisiert Hauner. Beispielsweise hätte Nutella, zu fast 90 Prozent aus Zucker und Fett bestehend, nach der Industrieampel keinen einzigen roten Punkt. „Es wird also spannend, ob die Politik wirklich im Interesse des Verbrauchers an mehr Information und Transparenz interessiert ist, oder ob die Industrie eine Fake-Ampel durchsetzen kann“, betont Professor Dr. med. Manfred James Müller, Vertreter der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG).
Gesundheitliche Verbraucherschutz müsse endlich die Oberhand gewinnen
Viel wird nach Einschätzung der DANK davon abhängen, ob der bisherige Dualismus von Gesundheitspolitik auf der einen und Landwirtschaftspolitik als Vertretung der Industrie-Interessen auf der anderen Seite weiter bestehen bleibt – oder ob der gesundheitliche Verbraucherschutz endlich die Oberhand gewinnt. „Letzteres wäre zu wünschen, damit Deutschland in der Präventionspolitik die rote Laterne in Europa abgibt“, hofft Bitzer.
In diesem Zusammenhang appelliert Dr. Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) an die zukünftige Bundesregierung, die Ankündigung, „Maßnahmen zur Tabak- und Alkoholprävention gezielt ergänzen“ zu wollen, konsequent mit nachgewiesenermaßen wirksamen Maßnahmen umzusetzen. „Dazu gehört auch, dringend das überfällige Außenwerbeverbot für Tabakwerbung in Deutschland als letztem EU-Staat durchzusetzen“, betont Mons. „Leider wurde ein entsprechender Passus im Entwurf des Koalitionsvertrages am Ende gestrichen“, bedauert die DKFZ-Expertin.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig