DDG fordert gesundheitspolitische Maßnahmen

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DDG fordert gesundheitspolitische Maßnahmen

Neue Studiendaten zeigen: Gut ein Fünftel aller Todesfälle in Deutschland geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf das Konto von Diabetes mellitus. In der Konsequenz richtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft einen dringenden Appell an die politisch Verantwortlichen, zügig wirkungsvolle Maßnahmen zur Verhältnisprävention umzusetzen.

Bislang gab es nur Schätzungen zur diabetesbedingten Sterblichkeit in Deutschland, da umfangreiche Patientendaten fehlten. Doch seit 2014 stehen Wissenschaftlern Routinedaten der Gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung, die etwa 90 Prozent der deutschen Bevölkerung abbilden. Sie wurden jetzt erstmals ausgewertet und zeigen: Jeder fünfte Todesfall ist mit Diabetes assoziiert. „Das sind fast zehnmal mehr Menschen als bislang angenommen“, kommentiert DDG Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland die neuen Erkenntnisse.

Lebensmittelbesteuerung und Maßnahmen zum Schutz von Kindern

Aufgrund der dramatischen Zahlen fordert die DDG wirksame gesundheitspolitische Maßnahmen. Dazu gehört ein gestuftes Mehrwertsteuersystem für Lebensmittel – ungesunde Produkte mit einem hohen Anteil an Zucker, Fett und Salz sollten teurer werden, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse hingegen von der Mehrwertsteuer befreit werden.

Zudem sollte die Politik ein Verbot für an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel erlassen, verbindliche Standards für eine gesunde Schulverpflegung und täglich mindestens eine Stunde Bewegung in Kitas und Schule einführen. „Diese Maßnahmen würden bewirken, dass künftig immer weniger Menschen an Diabetes erkranken. Das wiederum würde auch das Gesundheitssystem Deutschlands massiv entlasten”, betont DDG Geschäftsführerin Barbara Bitzer.

Nationaler Diabetesplan soll medizinische Versorgung verbessern

Darüber hinaus fordert die DDG einen „Nationalen Diabetesplan“ für Deutschland. Die darin aufgeführten Ansatzpunkte zielen auf eine bessere medizinische Versorgung für Menschen mit Diabetes durch adäquate Medizinerausbildung und -weiterbildung, eine flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Allgemein- und Fachärzte, eine angemessene Behandlung und Pflege im Krankenhaus sowie moderne Medikamente und ein deutschlandweites Diabetesregister.

„Damit könnten wir das dramatische Sterblichkeitsrisiko von Diabetespatienten wirksam reduzieren“, so Bitzer. Zudem müsse der Beruf der Diabetesberater(in) staatlich anerkannt werden.

„Die schockierenden Studienergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Politik jetzt dringend gegensteuern muss, um die Erkrankungszahlen deutlich zu reduzieren und die Lebenserwartung von Diabetespatienten zu erhöhen“, bekräftigt auch Professor Seufert von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Freiburg, zugleich Sprecher der Kommission Versorgungsforschung und Register sowie Vorstandsmitglied der DDG, den Maßnahmenkatalog.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

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