Der heiße Diabetes-Herbst

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Der heiße Diabetes-Herbst

Diabetes-Journal-Chefredakteur Günter Nuber verrät Ihnen zwei Gründe, wieso der kommende Herbst ein sehr spannender werden wird in der deutschen Diabetes-Szene.

Das verspricht ein heißer Herbst zu werden – im Sinne von äußerst interessant: Nein, ich meine nicht die verschiedenen Interessenkonflikte innerhalb der Diabetes-Verbände (in deren Zuge das Diabetes-Journal mittlerweile Gegendarstellungen abdrucken muss). Interessant wird der Herbst aus meinem Blickwinkel viel mehr aus zwei Gründen. Der eine:

Diabetes-Blogger-Szene: authentisch und Experten in eigener Sache

In Deutschland gibt es seit fünf Jahren “Diabetes-Blogger”, die sich bis heute zu einer imposanten Blogger-Szene entwickelt haben. Die Rede ist von den Ilkas, den Sahras, den Finns oder den Steffs (meist zwischen 20 und 40), die im Internet spontan oder regelmäßig über ihren Diabetes berichten: über ihre letzte Unterzuckerung – über ihren ersten Insulinpumpen-Gehversuch – über ihre erste Erfahrung mit einem “CGM”, über ihren Sport. Manchmal wird auch einfach ein Foto vom neu angelegten Sensor oder vom zu hohen Blutzuckerwert “gepostet”, sprich veröffentlicht.

Das Ganze ist meist nicht von Ärzten gecheckt, nicht immer als positives Beispiel oder nachahmenswert zu empfehlen, manchmal gar äußerst fragwürdig … bis gefährlich – ABER: Die Diabetes-Blogger sind authentisch, sie sind absolute Experten in eigener Sache, meist sehr diabeteserfahren. Sie geben Einblicke und tauschen sich aus. Und vor allem: Sie tragen viel bei zur Aufklärung – in einem Bereich, in dem sich mehr Menschen (weil meist anonym möglich) Informationen holen als anderswo.

Das Ganze kann man nur begrüßen – und vorantreiben: Das machen wir, indem wir neben dem Diabetes-Journal ein Internet-Gebäude bewohnen: die Blood-Sugar-Lounge! Im Herbst wird eingezogen in dieses Medienhaus – viele der Blogger beziehen dort virtuelle Räume, schreiben für und mit uns, fotografieren, drehen kleine Videos etc. Das Beste: Wer uns besuchen, sprich mit uns arbeiten mag, ist jederzeit willkommen. Es geht in der Lounge um Insulin, um Sport, um Reisen, um Tiere, um Kochen, um Forschung. Und und und.

Eine Fülle an Produkt-Neuigkeiten und -Entwicklungen

Der zweite Grund: Wir erwarten ab Herbst 2014 eine Fülle an Neuigkeiten und Entwicklungen der Unternehmen, die (auch) in Deutschland im Bereich der Diabetikerversorgung aktiv sind. Die Rede ist von neuen Blutzuckermessgeräten – leicht zu bedienen und teils mit großen Displays. Die Rede ist von einer neuen Insulinpumpe mit Ampullenfüllsystem – oder von einem Insulin-Pen mit Gedächtnisstütze.

Die Rede ist auch von Neuerungen, die das Blutzuckermessgerät mit einer App und bis hin zu einem Online-Portal verbinden. Und ich rede von einem Mess-System, das die Glukosewerte anzeigt, wann immer man selbst das mag: durch einfaches Drüberhinwegführen eines kleinen Gerätes über ein Sensorpflaster, das ständig am Oberarm liegt. Nicht ganz bis Herbst, aber spätestens bis Frühjahr kommt dann vielleicht ein neues Insulin hinzu, das uns weniger Unterzuckerungen bescheren soll.

Sie sehen, liebe Leser: Der Herbst wird interessant in vielerlei Hinsicht. Sollte sich dann noch zeigen, dass die kontinuierliche Glukosemessung (“CGM”) viel mehr Verbreitung finden kann (weil gesundheitspolitisch ein guter Nutzen bestätigt wird), wird umso klarer: Diabetes ist viel zu interessant, zu aktuell und zu aspektereich, als dass man sich und seine Energie Interessenkonflikten hingeben sollte.


von Günter Nuber
Chefredaktuer des Diabetes-Journals

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (10) Seite 46

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Tag, 23 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 3 Tagen, 3 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 6 Tagen, 13 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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