- Soziales und Recht
„Diabetes-Selbsthilfe muss unter den Corona-Rettungsschirm!“
3 Minuten
Die Corona-Krise ist auch für die Diabetes-Selbsthilfe derzeit das Thema Nummer eins. Viele der rund 8 Millionen Diabetespatienten in Deutschland sind verunsichert, was ihre Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus und die weitere Diabetesversorgung angeht. Die Diabetiker Allianz (DA), der Zusammenschluss der 4 großen Patienten-Verbände für Menschen mit Diabetes in Deutschland, fordert deshalb von der Gesundheitspolitik konkrete Hilfe und Unterstützung – für niedergelassene Ärzte wie Hausärzte, die den Großteil der Diabetespatienten hierzulande versorgen, sowie die Patienten-Selbsthilfe im Rahmen des Corona-Rettungsschirms.
Viele Menschen mit Diabetes wissen derzeit nicht, wie sie mit der Corona-Pandemie umgehen sollen, haben Angst vor einer Infektion, vor Arznei- und Hilfsmittelengpässen und davor, durch eine Krankschreibung vielleicht ihren Job zu verlieren. Auch ihre behandelnden Ärzte in den niedergelassenen Praxen sind durch die Corona-Krise momentan vielfach völlig überfordert und oft allein schon personell nicht in der Lage, sich den vielfachen Anliegen ihrer Diabetespatienten rund um den neuen Virus anzunehmen.
Wer sie in dieser Situation auffängt, sind all die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Diabetes-Selbsthilfe. Rund um die Uhr führen sie mit besorgten Patienten Gespräche am Telefon, beantworten Mails, verschicken Infomaterial, zeigen Hilfesuchenden gangbare Wege aus dieser Krisensituation.
Auch die Selbsthilfe „vor dem Schlimmsten“ bewahren
Aber auch die Diabetes-Selbsthilfe stößt durch die Corona-Krise derzeit an ihre Grenzen. Die Diabetiker Allianz fordert die Politik deshalb auf, die Einrichtungen der Selbsthilfe für chronisch kranke und behinderte Menschen in den Rettungsschirm mit aufzunehmen, um nicht nur Deutschlands Unternehmen, sondern auch seine Selbsthilfeorganisationen „vor dem Schlimmsten“ zu bewahren.
Konkret sollte die Selbsthilfeförderung durch die gesetzlichen Kassen erhöht, und aktuell durch Abschlagszahlungen umgesetzt werden. Zudem plädiert die DA für eine stärkere finanzielle Unterstützung der niedergelassenen Ärzte in den Praxen – sie bekämpfen die Corona-Krise täglich vor Ort. Und schon jetzt kommt es zu Praxisschließungen, was vor allem in den ländlichen Regionen für die Patienten fatal ist.
Die Diabetiker Allianz (DA)
Die Diabetiker Allianz wurde als Arbeitsgemeinschaft durch die vier großen Selbsthilfeverbände Deutschlands gegründet:
- Deutscher Diabetiker Bund e.V. (DDB), Bundesvorsitzende, Sandra Schneller
- Diabetikerbund Bayern e.V., Vorstandsvorsitzender, Bernd Franz
- Deutsche Diabetes Föderation e.V. (DDF), Vorstandsvorsitzender, Dr. Klaus-D. Warz
- Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) e. V., Vorstandsvorsitzende, Judith Krämer
Die Corona-Pandemie wird auch die Menschen mit Diabetes in den nächsten Wochen weiter beschäftigen. Im Umgang mit dieser Ausnahmesituation gibt die Diabetiker Allianz noch einige wichtige Hinweise für Diabetespatienten:
„Als Betroffener bin ich davon überzeugt, dass es sich für jeden in der Corona-Krise empfiehlt, die größte Achtsamkeit auf die Stärkung des eigenen Immunsystems zu legen: durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, ein gutes Bewegungsprogramm (z.B. 10.000 Schritte täglich), die Vermeidung von Stress und Hysterie, positives Denken und meditative Atemtechniken sowie die Einhaltung der Quarantäne-Maßnahmen.“
Klaus Warz, Vorsitzender der Deutschen Diabetes Föderation (DDF)
„Aus der Corona-Krise sollten wir mitnehmen, dass unser Gesundheitssystem nicht weiter aus Kostengründen gegen die Wand gefahren wird und stattdessen strukturell alles Notwendige getan wird, u.a. um den Pflegekräftemangel endlich in den Griff zu bekommen. Mit meiner diabetischen Nierenerkrankung gehöre ich zur Risikogruppe unter den Diabetespatienten und bin deshalb besonders auf medizinische Hilfe angewiesen. Allen Menschen mit Diabetes wünsche ich, dass sie die Nerven behalten und diese schwierige Zeit gut überstehen.“
Sandra Schneller, Bundesvorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB)
„Corona trifft uns auf vielfältige Weise – auf der einen Seite gehören wir Diabetiker eher zu den Risikogruppen und sollten uns zu Hause aufhalten, ja jeglichen Kontakt vermeiden. Auf der anderen Seite stehen viele von uns noch im Arbeitsleben und sind vielleicht – so wie ich – in einem ,systemrelevanten´ Unternehmen tätig. Hier kann es nur eine Marschrichtung geben: gesunder Menschenverstand, die gebotene Vorsicht im Umgang mit anderen Menschen sowie die Einhaltung aller Maßnahmen im Kampf gegen das Virus.“
Judith Krämer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M)
„Corona geht alle an! Durch ein vernünftiges Verhalten können wir das Ausmaß reduzieren. Ich danke allen, die in der Krise ihren Mann/ihre Frau stehen. Unsere Regierungen haben reagiert. Hoffen wir, dass nach der Krise die Erfahrungen, positiv wie negativ, in die Tat umgesetzt werden.“
Bernd Franz, Vorstandsvorsitzender Diabetikerbund Bayern
Quelle: Pressemitteilung der Diabetiker Allianz (DA)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig