Diabetiker Allianz: ab jetzt gemeinsam und mit Nachdruck!

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Diabetiker Allianz: ab jetzt gemeinsam und mit Nachdruck!

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB), der Diabetikerbund Bayern, die Deutsche Diabetes Föderation (DDF) und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) haben die Arbeitsgemeinschaft „Diabetiker Allianz“ (DA) gegründet. Hier die aktuellen Einschätzungen zu den Zielen der Allianz.

Diabetiker Allianz
„Wir vertreten als Betroffenenverbände gemeinsam und schlagkräftig die Bedürfnisse der Betroffenen – insbesondere gegenüber der Politik“, so die Diabetiker Allianz. Diabetes habe „eine enorme gesellschaftliche, gesundheitspolitische und volkswirtschaftliche Relevanz – sofortiges Handeln der Politik ist unabdingbar.“

DJ: Was bezwecken die 4 großen Patientenverbände mit der Diabetiker Allianz?
Bernd Franz: Es geht darum, dass die Patienten und ihre Anliegen besser gehört werden müssen in allen Bereichen: Krankenkassen, Politik, Öffentlichkeit etc. Ich bin zuversichtlich, dass wir in nächster Zeit damit gut vorankommen.

DJ: Welches sind die kurz- und mittelfristigen Ziele der Diabetiker Allianz?
Jo Riehle: Die kurz- und mittelfristigen Ziele einer Diabetiker Allianz können nur in der Vertretung der Betroffenen und deren Angehörigen im Rahmen der Selbsthilfe mit einer Stimme liegen. Eine Zersplitterung der Diabetes-Selbsthilfe, wie sie die letzten Jahre stattgefunden hat, ist nicht nur aus Gründen der klaren Kommunikation und Effektivität der Selbsthilfe von Nachteil, sondern auch von außen wenig nachvollziehbar. Wichtig ist dabei allerdings, dass die beteiligten Verbände ihre Werte und Inhalte in einer gemeinsamen Organisation wiederfinden, die einzig und allein der Sache dient: Wir gemeinsam sind Selbsthilfe! Ohne Wenn und Aber.

DJ: Wie vereinbart man unbürokratisch Forderungen und Ziele der einzelnen Verbände als gemeinsame Ziele – und wie verfolgt man diese konkret?
Sandra Schneller: Auf den Round-Table-Sitzungen der Diabetes-Selbsthilfe-Verbände seit dem letzten Jahr ist allen ziemlich schnell klar geworden, dass alle Verbände die gleichen Ziele haben. Der Forderungskatalog wurde auch als Erstes gemeinsam ausformuliert. Diese Forderungen gemeinsam und zentral der Politik nahezubringen und durchzusetzen, ist jetzt die nächste große Herausforderung.

Dafür ist die Gründung der Diabetiker Allianz die erste Stufe, auf der die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen der einzelnen Verbände gebündelt werden, um die Forderungen der Diabetes-Selbsthilfe permanent und konsequent an die Politik heranzutragen. Ab jetzt sollen von allen Verbänden gemeinsam erarbeitete Stellungnahmen zu den aktuellen Themen, Entwicklungen und Defizite im Gesundheitswesen den Entscheidungsträgern in der Gesundheitspolitik öffentlichkeitswirksam aufgezeigt werden, damit auch der Notwendigkeit zum Handeln mehr Nachdruck verliehen werden kann.

DJ: Welche Achtungserfolge hat die DA schon erreicht – und warum kann die Allianz mehr Ergebnisse erzielen als die 4 Verbände einzeln?
Elke Brückel: Die Gründung der DA wurde von allen relevanten Ansprechpartnern der Diabetesszene und der Politik positiv aufgenommen und in Pressemeldungen entsprechend erwähnt. Um politisch aktiv, vor allem gehört und verstanden zu werden, bedarf es „einer gemeinsamen Stimme“ der Diabetes-Selbsthilfe!

Dr. Klaus-D. Warz: Die Gründung der DA als politische Vertretung der 4 größten Patientenverbände im Bereich Diabetes muss als ein Signal an die anderen Stakeholder verstanden werden, ihre Divergenzen in der Versorgung zu überwinden und sich gemeinsam mit jeweils einer Stimme an einen Runden Tisch zu setzen, um den überfälligen Nationalen Diabetesplan zu initiieren.


Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (10) Seite 12-13

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 3 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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