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Dr. Hermann Finck, Diabetes-Journal-Autor, langjähriger Vorsitzender des Ausschusses Soziales und Ehrenmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), ist nach langer, schwerer Krankheit am 14. Juli 2016 in Hünfeld gestorben.
Dr. Hermann Finck hatte sich wie kaum ein anderer für die sozialen Belange der Diabetiker eingesetzt und konnte Enormes bewegen. Sein großes Engagement und sein unermüdlicher Einsatz lassen sich in wenigen Worten nicht vollständig beschreiben, geschweige denn angemessen würdigen:
Sein ganzes Leben befasste er sich intensiv mit den sozialmedizinischen Aspekten des Diabetes: Dr. Hermann Finck war Diabetologe aus Leidenschaft – den antrieb, das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Vor allem auch das Leben derer, die es nicht leicht hatten, in unserer Gesellschaft mit dem Diabetes zurechtzukommen, die aus sozialen Gründen nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen und die eine Reihe auch sozialer Probleme mit ihrem Diabetes hatten. Für diese kämpfte und engagierte sich Hermann Finck auf wundervolle und beeindruckende Art und Weise.
Er engagierte sich zum Beispiel als jahrelanger stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB) und Gründer der Sozialakademie des DDB, als Sozialmediziner in den verschiedenen Gremien des Gesundheitswesens, als Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), für die er jahrelang erst als Mitglied, später jahrelang als Vorsitzender dem „Ausschuss Diabetes und Soziales“ vorstand und die Diabetologie in vorderster Front vertrat – in den verschiedensten Gremien wie der Deutschen Diabetes-Union, als Referent zahlreicher Vorträge zu sozialmedizinischen Aspekten des Diabetes und Organisator von Tagungen und Symposien, als Buchautor und auch als Kummerkasten und Berater vieler Menschen mit Diabetes, denen er mit Rat und Tat zur Seite stand.
Meilensteine, an deren Erreichen er über viele Jahrzehnte maßgeblich beteiligt war, sind der Abbau von Diskriminierungen von Menschen mit Diabetes bei der Wahl und Ausübung eines Berufes, beim Führen von Kraftfahrzeugen und bei Verbesserungen der sozialen Teilhabe. Es zählt auch zu seinen Verdiensten, dass Betroffene heutzutage aufgrund einer Diabeteserkrankung kaum mehr mit Nachteilen rechnen müssen. Wesentlich war seine Rolle bei der Neugestaltung der Begutachtungsleitlinien für Kraftfahrer, die vielen Betroffenen ermöglicht hat, weiter in ihrem Beruf zu arbeiten.
Hermann Finck war jemand, den man immer anrufen konnte und der immer weiterhelfen konnte und wollte; niemals bekam man das Gefühl, zu stören oder mit Fragen zu nerven. Die schönsten Momente im Umgang mit Diabetespatienten waren für ihn immer dann, wenn es ihm gelang, dem Betroffenen einen Weg aufzuzeigen, dass mit und trotz des Diabetes ein wichtiges Ziel erreicht werden konnte – zum Beispiel wenn ein (Traum-)Beruf realisierbar war oder wenn diabetesbedingte Hindernisse abgebaut werden konnten. Sein Wunsch und Streben war, dass Menschen mit und trotz des Diabetes ihre Lebensziele erreichen mögen und auf diese Weise ein „fast normales“ Leben führen können.
Für sein großes Engagement und seine Verdienste um die sozialen Belange der Menschen mit Diabetes wurde Hermann Finck zum Ehrenmitglied der DDG ernannt. Er wurde mit der Gerhardt-Katsch-Medaille der DDG ausgezeichnet, erhielt die Ehrenmedaille des DDB und wurde mit der Leo-Malcherczyk-Medaille geehrt.
Sein unermüdlicher Einsatz für Menschen mit Diabetes – besonders in sozialer Hinsicht – wird uns ebenso in Erinnerung bleiben wie seine positive Ausstrahlung, sein Lachen, sein Engagement und seine Gradlinigkeit. Denn das ist das Wichtigste, was bleibt: Dr. Hermann Finck hat durch seine Persönlichkeit, seine humanistische Grundhaltung und sein soziales Engagement tiefe Spuren hinterlassen und wird uns als ein großartiger Mensch in lebendiger Erinnerung bleiben.
von Oliver Ebert und Prof. Dr. Bernd Kulzer
für das Redaktions-Team Diabetes-Journal
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (11) Seite 14
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