- Behandlung
Gut versorgt im Alter: Diabetes im Alter – Versorgungslücken und dringender Handlungsbedarf
3 Minuten
Immer mehr ältere Menschen mit Diabetes berichten von Problemen in Pflege-Einrichtungen und Krankenhäusern. Kenntnisse im Umgang mit moderner Diabetes-Technologie sind oft unzureichend, die Ausbildungs- und Versorgungslücken sind gravierend. Worauf ältere Menschen mit Diabetes achten sollten – und warum sich dringend etwas ändern muss.
Älter werden mit Diabetes – ein unterschätztes Risiko
Die steigende Lebenserwartung ist ein Erfolg unserer Zeit. Doch was geschieht, wenn Menschen im Alter auf Pflege angewiesen sind – insbesondere mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes? Berichte und Studien zeigen zunehmend Defizite in der Versorgung, die Lebensqualität und Gesundheit erheblich beeinträchtigen können.
Gefährliche Fehleinschätzungen im Praxisalltag
Ein 72-jähriger Mann kam mit einer schweren Unterzuckerung (Hypoglykämie) in die Notaufnahme. Statt der notwendigen Glukose sollte ihm Insulin gespritzt werden – ein Fehler, den er gerade noch verhindern konnte.
Eine 70-jährige Insulinpumpen-Trägerin wurde nach einer korrekt behandelten Hypoglykämie angewiesen, weder Insulin zu spritzen noch ihre Pumpe wieder zu aktivieren. Ihr Blutzucker stieg über 600 mg/dl (33,3 mmol/l), sodass sie eigenmächtig die Insulinpumpe wieder einschaltete.
Diese Beispiele machen deutlich, dass fehlende Kenntnisse im Diabetes-Management schwerwiegende Folgen haben können.
Fehlendes Wissen im Umgang mit moderner Diabetes-Technologie
Immer mehr Pflege-Einrichtungen fordern Bewohnerinnen und Bewohner auf, sich von Systemen zum kontinuierlichen Glukose-Messen (CGM) oder Insulinpumpen zu trennen. Hintergrund ist die fehlende Ausbildung im Umgang mit dieser Technik. Gerade für ältere Menschen mit Diabetes bedeutet dies den Verlust eines erheblichen Teils ihrer Eigenständigkeit und Lebensqualität.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) weist 2023 auf erhebliche Defizite im Diabetes-Management in der Pflege hin, insbesondere bei der Berechnung von Mahlzeiten, dem Hypoglykämie-Management sowie im Umgang mit modernen Technologien wie CGM-Systemen. Sie fordert die gesundheitspolitisch Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, gezielte Nachqualifikationen sowie bessere Anreize für die Fortbildung von Pflegekräften zu schaffen. Als Träger eignen sich Fachgesellschaften wie die DDG, Diabetes-Akademien, anerkannte Weiterbildungs-Einrichtungen sowie spezialisierte Kliniken.
Probleme bei Wundversorgung und medizinischer Betreuung
Diabetische Wunden am Fuß (Fuß-Ulzera) werden oft unterschätzt oder unzureichend behandelt. Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2023 ist das Diabetische Fußsyndrom die häufigste Ursache für Amputationen oberhalb des Sprunggelenks und ein wesentlicher Grund für Krankenhaus-Aufenthalte bei Menschen mit Diabetes. Auch andere Komplikationen beispielsweise an Auge, Herz und Niere bleiben häufig unbeachtet.
Eine Studie der Uni Ulm 2021 zeigt, dass etwa jeder fünfte Krankenhauspatient an Diabetes erkrankt ist – meist jedoch nur als Nebendiagnose. Genau darin liegt das Problem: Die Diabetes-Erkrankung wird dann im Klinikalltag häufig nicht ausreichend beachtet und behandelt. Diese Vernachlässigung erhöht das Risiko für Komplikationen und verlängert Krankenhaus-Aufenthalte. Die DDG fordert deshalb eine systematische Diabetes-Erkennung und eine bessere Integration der Diabetestherapie in die stationäre Versorgung.
Defizite in Ausbildung und Studium
Ein Blick in die Ausbildungspläne der Alten- und Krankenpflege zeigt: Diabetes nimmt dort nur einen geringen Raum ein. Auch im Medizinstudium wird das Thema häufig nur in wenigen Unterrichts-Einheiten behandelt. Wichtige Inhalte wie das Erkennen und Behandeln von Unter- bzw. Überzuckerungen (Hypo- bzw. Hyperglykämien) bei älteren Menschen, altersgerechte Insulin-Dosierung oder der Umgang mit CGM-Systemen fehlen oder werden nur oberflächlich thematisiert.
„Wir fordern, dass die Ausbildung in Pflege- und Gesundheitsberufen dringend um Inhalte zur Diabetes-Versorgung ergänzt wird. Gleichzeitig muss die Versorgung älterer Menschen mit Diabetes stärker in den Fokus von Politik und Gesundheitssystem rücken – damit Lebensqualität auch im Alter erhalten bleibt.“
Selbsthilfe fordert: Pflege stärken, Ausbildung verbessern – Versorgung älterer Menschen sichern!
Die DDG fordert seit Jahren eine stärkere Berücksichtigung diabetologischer Inhalte in allen Gesundheitsberufen – bisher ohne ausreichenden Erfolg. In vielen Regionen fehlt es zudem an einer wohnortnahen, spezialisierten Versorgung durch niedergelassene Diabetologinnen und Diabetologen sowie qualifizierte Diabetesberaterinnen und -berater.
Zusammengefasst: Die größten Herausforderungen
- unzureichende Ausbildung von Alten- und Krankenpflegekräften im Bereich Diabetes
- mangelhafte Integration von Diabetologie in das Medizinstudium
- fehlende flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Diabetologinnen und Diabetologen sowie Diabetesberaterinnen und -berater
- sinkende Bewerberzahlen in Pflegeberufen
gemeinsame Positionen der organisierten Selbsthilfe und Patientenvertretung im Diabetes-Anker

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (6) Seite 58-59
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 6 Tagen, 4 Stunden
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 5 Tagen, 22 Stunden
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 5 Tagen, 9 Stunden
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 5 Tagen, 9 Stunden
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Wochen, 4 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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stephanie-haack postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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