Insulin zum Leben: Ein Rückblick auf 2017

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© Insulin zum Leben
Insulin zum Leben: Ein Rückblick auf 2017

Das Hilfsprojekt Insulin zum Leben sammelt Insulin für Bedürftige weltweit: Heidi Schmidt-Schmiedebach blickt hier zurück auf das Jahr 2017, stellt die Arbeit vor – und sagt, was und wozu man auch fürs neue Jahr spenden sollte.

Monat für Monat erhält jeder unserer sieben Partner seine individuelle Insulin- und Hilfsmittellieferung. Pro Monat sind das ca. 22 Päckchen und Pakete mit einem Gesamtgewicht von 110 kg. Der Inhalt der geschickten Pakete hat einen Wert von ca. 550.000 € pro Jahr. Damit können ungefähr 600 insulinpflichtige Menschen am Leben bleiben. Unsere Partner sind Ärzte und Diabetesorganisationen in der Demokratischen Republik Kongo, Gambia, Ruanda, Uganda, Bolivien und Peru.

Wir haben unseren Flyer optisch und inhaltlich aktualisiert. Er trägt jetzt den Titel “Kein haltbares Insulin auf den Müll” und kann ab sofort per E-Mail angefordert werden.

Höhepunkt in Ruanda

Der Höhepunkt des Jahres war die einwöchige Projektreise nach Ruanda Ende März. Die “Rwanda Diabetes Association” (RDA) erhält seit 2005 regelmäßig Hilfspakete von Insulin zum Leben/Deutschland und ist seither ein verlässlicher Partner. Diese Reise war meine vierte nach Ruanda.

Die Reise sollte dazu dienen, den Alltag der Organisation zu erleben und einen Überblick zu gewinnen, welche Aufgaben die Mitarbeiter zu bewältigen haben und wie die von uns geschickten Hilfsmittel eingesetzt werden. Begleitet haben mich Marlis John und Anna Klinke, beide Oecotrophologinnen aus Hamburg. Marlis ist Typ-1-Diabetikerin wie ich.

Am ersten Tag nach der Ankunft, einem Sonntag, gönnten wir uns einen Besuch des Akagera Nationalparks und erlebten ab Start um 5 Uhr früh in Kigali Afrika pur.Am nächsten Tag besichtigten wir das Office der Organisation und die dazugehörige Diabetesklinik. Wir trafen bekannte und neue Mitarbeiter und wurden herzlich aufgenommen. Sie erklärten uns die Abläufe.

Einmal im Monat wird Insulin geholt

Einmal im Monat – weil bei der RDA die Kühlung des Insulins gesichert ist – kommen die Patienten, um die notwendige Menge Insulin, Pennadeln, Teststreifen, Lanzetten etc. abzuholen und zu berichten, wie es ihnen im vergangenen Monat ergangen ist. Bei Bedarf wie häufigen Unterzuckerungen wird der Therapieplan angepasst. Alles wird in eine Patientenliste eingetragen.Einmal im Quartal bekommen die Patienten eine umfangreiche medizinische Anamnese, vergleichbar unserem DMP-Programm. Die Daten werden digital in einer Excel-Tabelle erfasst.

Sollten bei der Anamnese (sie wird von einem medizinischen Fachangestellten durchgeführt) eine Auffälligkeit auftreten (Bluthochdruck etc.), wird der Patient zum Arzt in der Klinik im gleichen Gebäude geschickt. Der HbA1c wird möglichst einmal im Quartal gemessen – vorausgesetzt, das Material für die Bestimmung steht zur Verfügung. Die Patienten haben auch die Möglichkeit, gegen einen geringen Kostenbeitrag direkt in der RDA eine Ernährungsberatung von einem in diesem Jahr angestellten Ernährungsberater zu erhalten. An 3 Tagen haben wir Hausbesuche durchgeführt:

Auch Hausbesuche

Nach längerer Autofahrt und einem Fußmarsch über ausgespülte, schmale Wege erreichten wir die kleine Wohnung, in der Albertine, 29 Jahre alt, Diabetes Typ 1, mit ihren Eltern und zwei Brüdern lebt. Einer der Brüder hat auch Typ-1-Diabetes, der Vater, sehr schlank, hat Typ-2-Diabetes. Alle werden von der RDA betreut und versorgt.

Alexia ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist Alleinverdienerin und arbeitet auf dem Feld. Sie spritzt zweimal täglich 5 Einheiten Basalinsulin und vor dem Essen Normalinsulin. Oft gibt es aber nur eine Mahlzeit am Tag. Sie unterzuckert oft und fällt bei der Arbeit aus. Dann bekommt sie aber kein Geld. Deshalb lässt sie das Insulin oft vorsorglich weg. Die Folge sind häufig sehr hohe, schwer zu regulierende Blutzucker.

In der nächsten Familie ist Jean-Pierre, der Vater zweier kleiner Kinder, Typ-2-Diabetiker. Seine langjährige mangelhafte Diabeteseinstellung führte zu einer Unterschenkelamputation. Erst danach suchte er bei der RDA Hilfe. Seitdem spritzt er Normal- und Basalinsulin. Bei unserem Besuch wurde er umgestellt von Einmalspritze auf Pens und Patronen; er war sehr zufrieden.

Sein größtes Problem ist seine Arbeitsunfähigkeit aufgrund seiner Amputation. Nur mit Krücken und ohne Prothese kann er kein Geld verdienen und seine Frau nicht unterstützen. Das belastet ihn sehr. Sein größter Wunsch an uns war, ihm eine Prothese zu ermöglichen.

Die Herausforderungen im Office

Es gibt inzwischen Krankenversicherungen in Ruanda, gegen einen kleinen Beitrag pro Person. Wenn man sich versichern möchte, muss man aber alle Mitglieder der Familie versichern. Aber auch dann übernimmt die Krankenversicherung nicht alle Kosten, sondern nur einen Anteil. 60 Prozent der Bevölkerung gelten als arm. Die wenigsten von ihnen sind krankenversichert. Das Insulin aus der Apotheke können sie sich nicht leisten.

Insulin gibt es weltweit in 3 Versionen:

a) Durchstechflaschen mit je 10 ml Insulin zum Gebrauch mit Einmalspritzen.
b) Patronen (penfills) mit je 3 ml Inhalt zum Gebrauch in passenden befüllbaren Pens (z. B. NovoPen, Taktipen, Humapen etc.)
c) mit Insulin gefüllte Fertigpens wie Flexpen, Solostar und Kwickpen.

Heute sind b) und c) die in Deutschland verbreitesten Formen.

In Ruanda sind Durchstechflaschen und Einmalspritzen mit 12,7 mm langen Nadeln üblich. Da sich die Patienten vor den langen Nadeln fürchten, mischen sie zwei Insuline (z. B. ein kurz- und ein langwirksames, trübes Insulin) in einer Einmalspritze, damit sie sich nur einmal stechen müssen.

Nun kommen aus Deutschland die modernen Patronen und passenden Pens. Die Patienten lehnen die Pens ab, weil sie sich ja zweimal stechen müssten. Sie wollen aber unser Insulin in den Patronen, weil sie es kostenlos bekommen. Was tun sie? Sie ziehen zwei Sorten Insulin aus den Patronen in einer Einmalspritze auf. Ich habe es mir zeigen lassen – das ist dosisgenau fast unmöglich.

Das war meine Chance: Ich schulte das Team und die Patienten vor Ort in der Handhabung von Patronen und Pens, in der Spritztechnik und im Gebrauch kurzer Nadeln (4 mm, 5 mm und 6 mm) direkt an den Patienten und löste Begeisterung aus. Es tat nicht weh. Jeder Patient ging nach Hause mit 2 Sorten Insulin in Patronen, passenden Pens und kurzen Nadeln, auf seinen Körper abgestimmt. Auch die ruandischen Diabetesberater waren angetan und übernahmen sofort die Schulung und Umstellung der Diabetiker, die die “alte” Methode anwendeten.

Ernährung, ein Problem für sich

Bei uns lernt man, dass Kohlenhydrate den Blutzucker erhöhen – manche mehr, manche weniger; letztere soll man bevorzugt essen und auf die KH-Menge achten. Drei Mahlzeiten am Tag sollten es sein, am besten im Abstand von 4 bis 6 Stunden, Gemüse und Salat soll es mindestens zweimal täglich geben. Obst und Joghurt sind als Zwischenmahlzeit empfehlenswert; das wäre gut für alle Diabetiker auf der Welt. Das wissen auch die Mitarbeiter der RDA in der Theorie. Was ist die Wirklichkeit?

  • Gemüse ist als stärkearme Lebensmittelquelle sehr teuer.
  • Milch-und Milchprodukte (als gute Eiweißquelle) sind auch sehr teuer.
  • In vielen Familien gibt es oft nur eine Mahlzeit am Tag. Bestimmte traditionelle Gerichte lassen sich nur sehr schwer berechnen, da alles ineinander gekocht wird, in einem Topf. Alle am Tisch sind hungrig und essen alles auf, was auf den Tisch kommt. Eine “Extramahlzeit” für den Diabetiker funktioniert in der Realität nicht.
  • Kohlenhydratberechnung in BE oder KHE ist noch undenkbar.
  • Eine arme Familie kann ihre Ernährungsgewohnheiten mangels Geld nicht ändern.
  • Oft ist Alkohol ein Thema; der aber erhöht das Unterzuckerungsrisiko.

Marlis und Anna, beide Ernährungsberaterinnen, boten den beiden Ernährungsberatern dort einen intensiven Workshop an.

Die RDA hat für afrikanische Verhältnisse ein großes Wissen und eine gutes Netzwerk, in dem auch ich ein Teil bin. Woher bezieht sie ihr Wissen? Aus dem Internet, von Power-Point-Präsentationen, von DVDs, von Gesprächspartnern. Seminare und Workshops mit praktischen Übungen zum Erlernen, bevor man es den Patienten vermittelt, gibt es nur auf Kongressen. Die Kosten dorthin können sie sich meist nicht leisten.

Nach Gesprächen mit Crispin Gishoma (Direktor RDA) haben wir einen Einblick in die politische Herausforderung erhalten. In Ruanda gibt es ca. 50 Krankenhäuser. Mit 40 kooperiert die RDA, die sich als eine in der Beratung der Diabetiker versierte Organisation in Ruanda einen Namen gemacht hat, auch beim Gesundheitsministerium Ruandas. Die RDA kann sich aber nicht um alle Diabetiker des Landes kümmern und sucht immer wieder Kontakt zum Gesundheitsministerium. Der Minister oder Stellvertreter lässt sich gerne blicken bei öffentlichen Auftritten der RDA wie dem Weltdiabetestag oder den jährlich stattfinden Diabetescamps, organisiert von RDA, mitfinanziert von IZL seit 2009. Es werden schöne Worte gesagt, aber es folgen keine Taten.

Menschen voller Elan

Die Menschen in der RDA sind voller Elan, tun ihr Bestes, kümmern sich rührend. Alle Menschen, die wir getroffen haben, sind voller Dankbarkeit über die regelmäßigen Insulinspenden – dadurch machen die Menschen in Ruanda die Erfahrung, dass man mit Insulin und geschultem Wissen überleben, in die Schule gehen, einen Beruf erlernen, eine Familie gründen kann.

Am Ende des Aufenthaltes wollten wir irgendwie eine sichtbare Spur hinterlassen. Crispin hatte uns erzählt, dass viele Kinder mit Diabetes Bilder gemalt hätten, die er liebe, aber nicht wisse, wie er sie in Szene setzen könnte. Da kam mir die Idee, das recht kahle Office damit zu schmücken und zwar, indem wir mit den Bildern die Buchstaben RDA an der Wand formen. Das taten wir an unserem letzten Abend.

Die für die Reise angefertigten T-Shirts und Fleece-Jacken mit dem IZL-Logo zeigten große Wirkung: Bereits in Deutschland kamen wir am Flughafen mit Leuten ins Gespräch und konnten schon Insulin zum Leben stolz vertreten. Ebenso erging es uns in Ruanda, zum Beispiel auf den Märkten, da das Wort Insulin international verständlich ist. Nach einer solchen Projektreise kehren wir verändert zurück: dankbar, demütig, ergriffen von den vielen Eindrücken, und hochmotiviert, mit neuem Elan weiterzumachen, nach neuen Ideen zu suchen, damit irgendwann jeder Mensch, der Insulin braucht, es bekommt, egal wo er auf der Welt lebt und wie viel er verdient.

Das Beste zum Schluss…

…ich habe in Deutschland einen privaten Spender für die Bein-Prothese gefunden, die in Kigali in einer Fachwerkstatt maßgerecht angefertigt wird. Im Preis ist die Wartung und Anpassung für 1 Jahr inbegriffen. Das ist eine Premiere für uns alle, wir sind so gespannt.

Mein Dank gilt allen Menschen, die uns bereits unterstützen durch

  • Zusendungen von Insulin/Hilfsmitteln,
  • das Verteilen unserer Flyer,
  • die so wichtigen Geldspenden für Transportkosten und Schulungscamps.

Ein besonderer Dank geht an die Geschäftsführerin Sylvia Weimer-Hartmann der Firma Biokanol Pharma GmbH für die kostenlose Überlassung des Lagerraumes und ihrem Personal für das ganztägige/-jährige Annehmen der Zusendungen an Insulin zum Leben.

Insulin zum Leben ist ein Hilfsprojekt der Interessengemeinschaft Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher e.V. (BdKJ) und Deutscher Diabetiker Bund e.V. (DDB).

Sach- und Geldspenden – so können Sie helfen


Insulin und Hilfsmittel schicken Sie bitte an die Adresse des Insulin­lagers:
„Insulin zum Leben“, c/o Biokanol, Kehler Straße 7, 76437 Rastatt

Tipp zum Verschicken: Insulin aus dem Kühlschrank nehmen, verpacken und so zur Post bringen, dass es noch am selben Tag rausgeht; dann ist es am nächsten Tag bei uns wieder im Kühlschrank. Bitte Porto bezahlen.


Geldspenden für die teuren Transportkosten und Diabeteesschulungs­camps sind willkommen auf dem Spendenkonto:
BdKJ e.V., Insulin zum Leben, Volksbank Hameln-Stadthagen eG, IBAN DE20 254 621 6006 7032 0801
Der Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher e. V. ist berechtigt, Spendenbescheinigungen für Insulin zum Leben auszustellen. Den Verwendungszweck bitte für die vollständige Anschrift nutzen.


Haben Sie Fragen an die Projektbeauftragte oder wollen Sie Flyer bestellen?
E-Mail: heidi.schmidt-schmiedebach@gmx.de
; bei Bedarf Telefon: 07222 / 200 972


Mehr über Insulin zum Leben und Insulin For Life inc. erfährt man unter www.insulin-zum-leben.de und www.insulinforlife.org


Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (12) Seite 32-35

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 3 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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