- Soziales und Recht
Ländliche Regionen besser versorgen
3 Minuten
Im Rahmen des Projekts Diabetesberatung auf Rädern wird das Diabetes-Info-Mobil im Mai und Juni in ländlichen Gebieten in Nord- und Ostdeutschland Station machen.
Während viele Städte medizinisch überversorgt sind, droht auf dem Land eine Unterversorgung. In vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns etwa benötigen die Menschen mehrere Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, um den nächsten Hausarzt zu erreichen. Abhilfe schaffen soll das Projekt Diabetesberatung auf Rädern.
Nach einem erfolgreichen Start des Projekts „Diabetesberatung auf Rädern“ 2014 mit 20 Einsätzen steht 2015 für die Zielgruppe der ländlichen Bevölkerung Nord- und Ostdeutschland auf dem Tourplan. „Während im letzten Jahr ländliche Regionen in NRW im Fokus standen, werden wir jetzt vorwiegend Regionen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein besuchen“, so Martin Hadder, Vorsitzender des Landesverbandes NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M).
Kleintransporter mit Diabetes-Sofort-Diagnostik
Der Landesverband hat den Kleintransporter mit einer Diabetes-Sofort-Diagnostik ausgestattet. Diabetesberaterinnen des VDBD informieren Passanten über die Folgen einer ungesunden Lebensführung und testen ihre Blutzuckerwerte, um eine mögliche Vorstufe des Diabetes zu erkennen.
Auch Dietrich Monstadt, Mitglied des Bundestages der CDU/CSU-Fraktion, ist überzeugt, dass Diabetesberatung auf Rädern in ländlichen Regionen einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Früherkennung von Diabetes Typ 2 leisten kann: „Zwar zeigen die bundesweiten Zahlen keinen Ärztemangel, dafür aber ein Ärzteverteilungsproblem“, so Monstadt.
Versorgungslücke schließen und Ärzte entlasten
Das Spendenprojekt von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe soll helfen, diese Versorgungslücke zu schließen und Hausärzte bei der Erstdiagnose, aber auch Fachärzte zu entlasten. „Ein Großteil der Diabetologen praktiziert in Rostock, Schwerin und Greifswald-Stralsund“, berichtet Privatdozent Dr. med. Stefan Zimny, Diabetologe an der HELIOS Klinik in Schwerin.
Diabetes-Patienten, die auf dem Land leben, seien daher meist auf die Betreuung eines Hausarztes angewiesen. In Mecklenburg-Vorpommern sind jedoch aktuell rund 115 Hausärztestellen unbesetzt. „Uns liegen zudem Daten vor, dass der Weg zum Hausarzt für jeden vierten Patienten eine Fahrtzeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV) von ein bis vier Stunden bedeutet“, so der Vorsitzende der Regionalgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Für drei Prozent gebe es gar keine Erreichbarkeit mittels ÖPNV.
Herausforderung der ländlichen Regionen meistern
Diesen Mangel an Hausärzten hat kürzlich auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) deutlich gemacht. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa forderte er dazu auf, „experimentierfreudiger“ zu sein, um die Herausforderung der ländlichen Regionen zu meistern. „Genau das setzen wir mit dem Diabetes-Info-Mobil um“, sagt Hadder und erklärt das Konzept wie folgt: „Wenn die Ärzte nicht zu den Menschen auf dem Land kommen, kommen wir zu ihnen, um sie zu beraten und informieren.“
Ob das Projekt hält, was es verspricht, wertet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf aus. Erfasst wird unter anderem, bei wie vielen Menschen das Projekt-Team einen bisher unbekannten Diabetes entdeckt. „Eine vergleichbare Datenerhebung gibt es in Deutschland bisher nicht“, so Hadder. Deshalb hat sich auch das Bundesgesundheitsministerium dazu entschlossen, das Projekt zu fördern. Auch die AOK Nordost unterstützt die Diabetesberatung auf Rädern durch Öffentlichkeitsarbeit.
Das Projekt Diabetesberatung auf Rädern ist auf weitere Spenden angewiesen:
Spendenkonto 60 60
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00
BIC: BFSWDE33BER
Stichwort „Diabetes-Beratung auf Rädern“
Stationen des Diabetes-Info-Mobils in ländlichen Gebieten in Nord- und Ostdeutschland:
(siehe auch Abb. 1)
- Schwerin (Startveranstaltung), 12. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | „Altstädtischer Markt“ am Schweriner Dom
- Pasewalk, 18. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Parkplatz Kaufland, Stettiner Chaussee 3
- Wolgast, 19. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Parkplatz famila, Wedeler Str. 5
- Barth, 27. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Marktplatz Barth
- Neustrelitz, 28. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Edeka Groth, Kühlhausberg 7
- Ribnitz-Damgarten, 29. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Marktplatz im Stadtteil Ribnitz
- Wismar, 30. Mai 2015, 10 bis 15 Uhr | Marktplatz
- Graal-Müritz, 1. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | ALDI-Markt, Bahnhofstr. 12
- Bad Oldesloe, 10. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
- Henstedt-Ulzburg, 11. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
- Glückstadt, 12. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
- Bispingen, 13. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
- Dahlen, 24. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
- Belgern, 25. Juni 2015, 10 bis 15 Uhr | wird noch bekanntgegeben
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Leben mit Diabetes
Insulencerin Nina Joachim: Offen sein und Mut machen
11 Minuten
- Aktuelles
Druckfrisch: die Themen im Diabetes-Anker 11/2025
4 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 20 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
-
moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
-
-
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
-
lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
-
connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 14 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
-


Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig