- Soziales und Recht
Rotes Kreuz und Novo Nordisk kündigen Partnerschaft an
3 Minuten
Rotes Kreuz und Novo Nordisk kündigen eine zukunftsweisende Partnerschaft zur Versorgung chronisch kranker Menschen in humanitären Krisengebieten an.
Weltweit sterben heute mehr Menschen an chronischen nicht-übertragbaren Krankheiten als an Infektionskrankheiten.1 Dies spiegelt sich jedoch nicht in den Gesundheitsressourcen wider, insbesondere nicht in humanitären Krisengebieten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Dänische Rote Kreuz (Danish Red Cross, DRC) und das Pharma-Unternehmen Novo Nordisk kündigten heute eine Partnerschaft an, um der Zunahme chronischer Erkrankungen von Millionen Menschen in humanitären Krisengebieten weltweit zu begegnen.
Diese Partnerschaft hat drei Säulen:
- Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit kostengünstigem Humaninsulin in Durchstechflaschen für Einsätze des Roten Kreuzes weltweit.
- Unterstützung der Gesundheitsprogramme von IKRK und DRC durch Novo Nordisk. Dazu gehören insbesondere Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von nicht-übertragbaren Erkrankungen.
- Zwei bis drei Pilotprojekte zur Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck und Diabetes in humanitären Krisengebieten, die in den nächsten drei Jahren durchgeführt werden sollen.
Mehr als 65 Millionen Menschen sind heutzutage auf der Flucht aus Kriegsgebieten [1]. Humanitäre und medizinische Hilfseinsätze konzentrieren sich traditionell auf die Akutversorgung, wie Verletzungen und Infektionskrankheiten [2]. Dabei sind die Bedürfnisse für die Gesundheitsversorgung von Menschen in humanitären Krisengebieten, der gewaltsam Vertriebenen, und der Gemeinschaften, die sie aufnehmen, weitaus größer.
„Nicht-übertragbare Erkrankungen töten still“
„Nicht-übertragbare Erkrankungen töten still und werden in Zeiten bewaffneter Auseinandersetzungen oft übersehen. Alle Menschen brauchen für ihre Gesundheit Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsinfrastruktur und Arzneimitteln. Wenn Sie nach Jemen, Syrien, den Irak und andere Länder schauen, bleiben lebensbedrohliche Krankheiten tausender Menschen unbehandelt, weil sie notwendige Medikamente, wie zum Beispiel Insulin zur Behandlung von Diabetes, nicht erhalten“, erklärte Peter Maurer, Präsident des IKRK.
Für Menschen in humanitären Krisensituationen ist das Risiko einer Verschlechterung chronischer Erkrankungen wie Diabetes und Hypertonie zwei- bis dreifach erhöht. Diabetes ist die Ursache von schätzungsweise einer von vier Amputationen von Gliedmaßen bei Patienten in IKRK-Rehabilitationszentren im Jemen, Syrien und Irak [2].
Neue Wege zur Versorgung von Millionen gefährdeter Menschen
Mit der Partnerschaft sollen neue Wege beschritten werden, um dringende Bedürfnisse von Millionen gefährdeter Menschen mit nicht-übertragbaren Krankheiten zu erfüllen. „Unsere drei Organisationen arbeiten daran, diesen unterschätzten medizinischen Bedarf durch eine Partnerschaft mit Pilotcharakter anzugehen, bei der jeder Partner seine Kompetenzen einbringt“, erklärte Lars Fruergaard Jørgensen, CEO von Novo Nordisk.
Anders Ladekarl, Generalsekretär des Dänischen Roten Kreuzes, fügte hinzu: „Als Partnerorganisationen werden wir unseren Einfluss und unsere Reichweite dazu nutzen, Menschen mit nicht-übertragbaren Krankheiten in humanitären Krisengebieten besser zu versorgen. Zusammen mit anderen Akteuren im Bereich der humanitären und medizinischen Hilfe werden wir das Thema in den Fokus zu rücken. Diese Partnerschaft ist ein erster Schritt hin zu unserem gemeinsamen Ziel, dass alle Menschen mit nicht-übertragbaren Krankheiten in Krisengebieten Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten.”
Um eine fundierte Erhebung und Auswertung von Daten zu gewährleisten, arbeitet die Partnerschaft mit dem Zentrum für Gesundheit in humanitären Krisen am Londoner Forschungs- und Ausbildungszentrum für Hygiene und Tropenmedizin (Health in Humanitarian Crises Centre, London School of Hygiene and Tropical Medicine, LSHTM) und dessen Direktor Karl Blanchet als akademischem Partner zusammen.
Die einzelnen Partner tragen folgendermaßen zur Partnerschaft bei:
Das IKRK steuert seine Erfahrung bei humanitären Einsätzen und Hilfsmaßnahmen bei, insbesondere bei der medizinischen Versorgung gefährdeter Menschen in Krisengebieten. Zusammen mit dem DRC wird das IKRK Pilotprojekte vor Ort leiten, bei denen es u.a. darum geht, Menschen mit behandlungsbedürftigem Diabetes oder Hypertonie zu identifizieren. Dafür kann es auf das bestehende Netzwerk von IKRK-unterstützten medizinischen Einrichtungen zurückgreifen.
Das DRC bringt sein Wissen über Gesundheitsarbeit in lokalen Gemeinschaften und den Aufbau von Kapazitäten und Kompetenzen in humanitären Krisengebieten ein. Dabei liegt ein Fokus auf der Vorbeugung und Behandlung chronischer Erkrankungen. Es wird den Zugang zu nationalen Netzwerken von Gruppen der Zivilgesellschaft ebnen, die wichtige Leistungen in ihren jeweiligen lokalen Kontexten erbringen. Das DRC wird zudem Personal und ehrenamtlich Tätige mobilisieren, einschließlich medizinischen Personals mit einschlägiger Erfahrung bei humanitären Einsätzen.
Novo Nordisk wird seine Bestell- und Produktionsverfahren anpassen, um den Bedürfnissen humanitärer Organisationen besser gerecht zu werden, und zudem sein Wissen über die Handhabung und den Transport von kühlkettenpflichtigen Produkten einbringen. Das Unternehmen steuert zudem seine große Erfahrung beim Aufbau von Kapazitäten zur Diabetesversorgung bei und unterstützt die Entwicklung von Informationsmaterial für die Diabetesprävention und -behandlung in humanitären Krisensituationen. Der finanzielle Beitrag für die Partnerschaft beträgt 21,5 Millionen dänische Kronen (ca. 2,9 Millionen Euro).
Die Rolle des LSHTM umfasst die Ermittlung des genauen Bedarfs, das Aufzeigen und die Evaluation von Maßnahmen, um die Prävention und Behandlung nicht-übertragbarer Krankheiten in humanitären Notfallsituationen zu verbessern.
Quelle: Pressemitteilung von Novo Nordisk
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig