- Soziales und Recht
US-Laienheiler wegen Tod eines Jungen mit Diabetes angeklagt
2 Minuten
Weil er der Mutter eines 13-Jährigen mit Typ-1-Diabetes geraten haben soll, ihrem Sohn von ihm vertriebene Kräuteröle anstelle des lebensnotwendigen Insulins zu verabreichen und der Junge infolgedessen an Herzversagen starb, muss sich ein selbsternannter Kräuterheiler nun in den USA vor Gericht verantworten.
Ein US-amerikanischer selbsternannter Kräuterkenner muss sich demnächst wegen Kindesmisshandlung mit Todesfolge vor Gericht verantworten, nachdem er einen 13-jährigen Jungen mit Typ-1-Diabetes unsachgemäß behandelt haben soll, woraufhin dieser verstarb. Desweiteren wird der 84-jährige Timothy Morrow wegen Praktizierens ohne entsprechende Lizenz angeklagt. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm bis zu zwei Jahre Gefängnis sowie eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar.
Verheerender Rat mit tödlicher Folge: Kräuteröle statt Insulin
Wie der TV-Sender CBS meldet, lernte die Mutter des verstorbenen Jungen Morrow bei einem seiner Seminare über Heilkräuteranwendung kennen. Der Laienheiler, auf dessen Website zu lesen war, dass die Stimme Gottes ihn dereinst angeleitet habe, seinen Prostatakrebs mit Heilkräuter zu behandeln, begann fortan, dem jungen Typ-1-Diabetiker zusätzlich zu dessen Insulintherapie Kräuterzubereitungen zu verabreichen.
Laut des zuständigen Staatsanwalts Mike Feuer verschlecherte sich die Stoffwechsellage des Jungen im August 2014 drastisch. Er litt unter schweren Bewusstseinstrübungen bis hin zum präkomatösen Zustand. Als die Mutter daraufhin mit ihrem Sohn bei Morrow vorstellig wurde, soll dieser ihr geraten haben, den Jungen nicht mehr mit Insulin zu behandeln, sondern ausschließlich mit von ihm vertriebenen Kräuterölen.
Am nächsten Tag verstarb der Junge an Herzversagen. Ein Gerichtsmediziner attestierte, dass er überlebt hätte, wenn er die richtige medizinische Versorgung in Form einer adäquaten Insulingabe erhalten hätte.
Strafverteidiger bestreitet Schuld des Angeklagten, Staatsanwalt will nachlegen
„Die Anschuldigungen in diesem Fall verdeutlichen die ernsten Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, wenn von jemanden medizinische Beratung angenommen wird, der dafür keine Lizenz und keine angemessene Ausbildung hat“, mahnt Staatsanwalt Feuer. „Keine Familie sollte solch eine Tragödie wie den Verlust eines Kindes wegen unverantwortlicher, unautorisierter medizinischer Anweisungen erleiden.“ Deshalb sei es ihm auch ein zusätzliches Anliegen, durch diese Verhandlung die Öffentlichkeit in aller Deutlichkeit auf diese Risiken hinzuweisen.
Morrows Strafverteidiger weißt die Anschuldigungen zurück. Sein Mandant habe nichts mit dem Tod des Jungen zu tun, sagte er gegenüber CBS. Zudem wies er darauf hin, dass in den drei Jahren, seitdem der Junge gestorben sei, kein Versuch unternommen worden sei, Morrows Geschäftslizenz zu entziehen, keine Behörde habe versucht, sein Gewerbe zu schließen und die Eltern des Jungen hätten ihn nicht verklagt. „Niemand hat etwas unternommen, um aufzuzeigen, dass er irgendetwas falsch gemacht hat“, so der Anwalt.
Der Staatsanwalt kündigte hingegen an, noch weitere Anklagepunkte gegen Morrow vorbringen zu wollen. Gegen die Eltern des verstorbenen Jungen liegen laut Feuer nicht ausreichend Beweise vor, um auch gegen sie eine Anklage anzustreben. Die Anklageverlesung gegen Morrow wird am 27. März vor dem Kammergericht von Los Angeles erfolgen.
Video: CBS-Berichterstattung über den Fall
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 3 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig