- Soziales und Recht
„Versorgungsstrukturen aus- statt abbauen!“
2 Minuten
Am Sonntag (7. April 2019) findet anlässlich der WHO-Gründung der Weltgesundheitstag statt. Das diesjährige Motto heißt „Flächendeckende Gesundheitsversorgung“ – angesichts von steigenden Diabeteszahlen, Versorgungsengpässen in strukturschwachen Regionen und Nachwuchsmangel in der Diabetologie sieht diabetesDE dieses Ziel hierzulande gefährdet.
Etwa 6,7 Mio. Menschen in Deutschland sind an Diabetes erkrankt. Somit sind rund 7 Prozent der Bevölkerung von der chronischen Stoffwechselerkrankung betroffen. Über 90 Prozent haben Typ-2-Diabetes, circa fünf Prozent Typ-1-Diabetes.
Bessere Versorgungsstrukturen und Organisationen notwendig
Bei 60.000 Hausärzten hierzulande betreut ein Hausarzt etwa 100 Patienten mit Diabetes. Die circa 1.100 Diabetes-Schwerpunktpraxen behandeln durchschnittlich 600 Betroffene pro Einrichtung. Knapp 400 spezielle Kliniken stehen zur stationären Versorgung zur Verfügung, davon 57 für Kinder und Jugendliche.
Für die flächendeckende Umsetzung einer bestmöglichen wohnortnahen Betreuung der steigenden Zahl an Menschen mit Diabetes sind jedoch bessere Versorgungsstrukturen und Organisationen notwendig. Denn in strukturschwachen ländlichen Räumen gibt es schon jetzt Versorgungsengpässe.
Darauf macht die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April 2019 aufmerksam. Der Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht in diesem Jahr unter dem Motto „Universal Health Coverage“/„Flächendeckende Gesundheitsversorgung“.
Lange Wege zum nächstgelegenen Kinderdiabetologen
Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die ein Leben lang täglich Aufmerksamkeit erfordert. Betroffene müssen Medikamente einnehmen oder Insulin spritzen, Blutzucker messen und auf die Ernährung achten. Um langfristig eine gute Stoffwechseleinstellung aufrechtzuerhalten und Folgeerkrankungen an Augen, Nieren oder Herz-Kreislaufsystem vorzubeugen beziehungsweise frühzeitig erkennen und behandeln zu lassen, sind regelmäßige Besuche bei Diabetologen und anderen Fachärzten unverzichtbar.
Besonders Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 und ihre Eltern benötigen eine engmaschige Betreuung. Ihre Versorgung erfolgt meist über Krankenhäuser. Die Anerkennung nach Richtlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) haben knapp 60 Kinderkliniken in Deutschland. Hinsichtlich der Erreichbarkeit bestehen große regionale Unterschiede.
Gerade im ländlichen Raum ist die Versorgungssituation schon heute teilweise schwierig, weiß Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim und Chefredakteur des Diabetes-Journals: „Viele Familien müssen schon jetzt lange Wege zum Kinderdiabetologen oder in die nächste geeignete Klinik auf sich nehmen.“
Mehr in Forschung, diabetologischen Nachwuchs und Versorgung investieren!
Dieser Entwicklung müsse dringend entgegengewirkt werden, appelliert Professor Haak: „Wir fordern, mehr in die Erforschung zur Vermeidung und Heilung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 zu investieren. Etablierte und erfolgreiche Forschungsstrukturen sollten erhalten und weiter ausgebaut werden.“
Darüber hinaus wird mehr diabetologischer Nachwuchs benötigt: Derzeit gebe es nur noch acht Lehrstühle an den insgesamt 33 Medizinischen Fakultäten in Deutschland. Hinzu komme, dass die Diabetologie als vermeintlich ambulantes Fach in vielen Kliniken nicht mehr vertreten sei.
Professor Haak betont: „Außerdem ist Diabetes-Behandlung immer Team-Arbeit: Gemäß den Empfehlungen der Leitlinien zur Behandlung des Diabetes gehören seit Jahrzehnten auch weitergebildete Diabetesberater in jedes qualifizierte Behandlerteam. Deshalb fordern wir die staatliche Anerkennung der Weiterbildung zum Diabetes-Berater DDG in allen Bundesländern“.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig