Weltdiabetestag 2018: Wünsche in der Vorvorweihnachtszeit

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© Kirchheim
Weltdiabetestag 2018: Wünsche in der Vorvorweihnachtszeit

Am Weltdiabetestag werden traditionell bekannte Gebäude blau illuminiert. In Deutschland erstrahlte dieses Jahr die Dresdner „Zitronenpresse“ (HS für Bildende Künste). Günter Nuber war vor Ort und berichtet, welche Wünsche die Diabetes-Experten vor Ort formulierten.

Die Vorweihnachtszeit ist die Zeit der Wünsche. Der Weltdiabetestag am 14. November zählt für mich zur Vorvorweihnachtszeit: Am Geburtstag des Insulin-Entdeckers Banting wünschte sich Diabetes-Experte Dr. Jens Kröger (Hamburg), dass man gesundheitspolitisch gesehen „keine unnötigen Hürden schafft“ bei neuen Entwicklungen, die den Menschen ein gesünderes Leben ermöglichen; dass man Strukturen schafft, die es dem Einzelnen ermöglichen, sich fit zu halten. Und dass man bei all den Typ-2-Diabetes-Themen den Typ-1-Diabetes nicht vergisst. Letzteres ist aus meinem Blickwinkel immens wichtig.

Weltweit leuchten Gebäude am 14. November

Kröger ist Vorsitzender der „diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“, die am 14. November dafür sorgte, dass zu Ehren Sir F. G. Bantings auch in Deutschland ein öffentliches Gebäude in Blau erstrahlt – diesmal in Dresden die Zitronenpresse, sprich die Hochschule für Bildende Künste (gegenüber der Frauenkirche). In vielen Ländern leuchten am 14. November Gebäude in der Farbe der Vereinten Nationen (UN).

„Damit sich etwas bewegt“ für Menschen mit Diabetes war das Motto des anschließenden Empfangs in der Frauenkirche. Zu dem kamen auch der Schauspieler Frank-Willy Wild, der Dresdner Prof. Peter E. H. Schwarz und MdL Oliver Wehner (CDU).

„Wir brauchen ein neues Verständnis für Bewegung“

Den Impulsvortrag hielt Prof. Schwarz und zeigte, wie dringend erforderlich es ist, die Deutschen zu Bewegung im Alltag zu motivieren: 10.000 Schritte am Tag sind das Maß, wären gesund, so Schwarz – „wobei unser Körper auf 36.000 bis 38.000 Schritte ausgelegt ist“. Und wir? „Wir sind faul, wir daddeln, skypen … und werden immer kränker.“ 2.760 Schritte am Tag geht der durchschnittliche Sachse, kaum weniger als der Durchschnittsdeutsche. „Wir sind 23.45 Stunden am Tag inaktiv, für unsere 2.760 Schritte benötigen wir kaum 20 Minuten!“

Motivation für mehr Bewegung erfordere emotionale Prozesse, dadurch sei „der Arzt als Motivator raus! Wir brauchen ein neues Verständnis für Bewegung.“ Und wir sollten modern, sprich digital, auf das moderne Umfeld reagieren: Beste Erfahrungen macht Diabetes-Experte Schwarz mit der App „AnkerSteps“, mit der sich die Nutzer vergleichen mit ihrer Peer Group (Freunde, Familie, Geichgesinnte) – und jeder versucht, täglich die 10.000 zu knacken!

Digitalisierung als Chance, aber aandere Länder sind viel weiter als wir

Auch Jens Kröger sieht Digitalisierung als Chance, als motivierend und „wunderbar einsetzbar in der Diabetologie, aber da sind andere Länder viel viel weiter als wir!“ Seine Werte jederzeit kennen, sofort sehen, wie der Stoffwechsel reagiert – bei diesem Digital-Thema sieht man laut Kröger noch etwas: Mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) und Flash Glucose Monitoring (FGM) habe man erst beim Typ-1-Diabetes „einen Riesenschritt gemacht und davon profitieren nun auch Menschen mit Typ-2-Diabetes!“ Ohne unnötige Hürden läuft‘s eben besser …


von Günter Nuber
Chefredaktion Diabetes-journal,
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (12) Seite 13

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 3 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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