- Technik
Accu-Chek: „Wir bieten die Auswahl“
3 Minuten
Was gibt es in diesem Jahr Neues von Accu-Chek, der Diagnostik-Marke von Roche Diabetes Care? Im Rahmen eines großen Kongresses für Diabetes-Technologie hat das Unternehmen seine neuesten Produktentwicklungen und digitalen Lösungen vorgestellt.
Mitte Februar wurde in Paris der ATTD-Kongress (Advanced Technologies & Treatments for Diabetes) ausgerichtet. Die Fachtagung, die dieses Jahr zum 10. Mal stattfand, ist weltweit zu einer der wichtigsten Veranstaltungen im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Diabetes-Technologie geworden.
Rundumabdeckung: innovative Technologien treffen digitale Integration
Zu diesem Anlass hat das Unternehmen Roche Diabetes Care Journalisten aus ganz Europa eingeladen zu einem Pressetermin mit dem Titel „Innovative Technologies Meets Digital Integration: The Key to improved Outcomes & True Relief“. Dabei stand nicht nur die neueste Generation der Diagnostiksysteme der Roche-Marke Accu-Chek im Fokus, sondern auch die Erfassung, Auswertung und Bereitstellung von Gesundheitsdaten mit Hilfe digitaler Lösungen waren Thema.
Tim Jürgens (Bild oben), Leiter des Bereichs New Business Models bei Roche Diabetes Care, führte in seinem Vortrag aus, dass die Nutzung neuer Technologien ganz neue Möglichkeiten im Diabetes-Management biete. Anwendungsbeobachtungen zeigten, dass mit Hilfe der Digitalisierung in der Therapie bessere Ergebnisse, mehr Effizienz sowie geringere Kosten erreicht werden können.
Mit solitären Therapielösungen gelingt dies jedoch meist nicht, so Jürgens. Deshalb habe das Unternehmen sich zum Ziel gesetzt, den Patienten eine möglichst ganzheitliche Versorgung anzubieten, die deren Bedürfnisse effektiver abdeckt, und sie sich somit nicht mehr rund um die Uhr mit ihrem Diabetes beschäftigen müssen, um eine gute Einstellung zu erreichen.
Erweiterung der Kooperation mit mySugr und Exklusivvertrag mit Medtronic
Zu dieser Rundumabdeckung gehöre auch die Intensivierung der Kooperation mit dem Startup-Untenehmen mySugr, die Jürgens auf diesem Termin offiziell bekanntgab. mySugr bietet Apps und einen Web-Service an, die das Diabetes-Datenmanagement erleichtern sollen. Im Rahmen der engeren Zusammenarbeit werden die mit dem Roche-Messsystem Accu-Chek Guide gemessenen Werte nun automatisch in die mySugr-App hochgeladen. Zudem wird ein vereinfachter Datenaustausch mit Behandlern und Betreuern über die cloudbasierte Plattform Accu-Chek Connect Online ermöglicht.
Mit Medtronic wird Roche zukünftig ebenfalls zusammenarbeiten: Ein zwischen den beiden Unternehmen geschlossener Exklusivvertrag sieht vor, dass Roche ein spezielles Blutzuckermessgerät mit BLE-Funktionalität (BLE: Bluetooth Low Energy) entwickeln wird, das mit den zukünftigen BLE-fähigen Insulinpumpensystemen von Medtronic kommuniziert. Das neue Messgerät wird auf der Accu-Chek Guide-Plattform basieren und unter dem Namen Accu-Chek Guide Link vermarktet werden.
Blutzuckermessgerät und CGM-Systeme
Auch bezüglich des Glukose-Monitorings möchte Roche Menschen mit Diabetes eine breite Auswahl an Optionen bieten und bringt daher mit dem Accu-Chek Guide ein neues Blutzuckermessgerät sowie mit dem Accu-Chek Insight CGM und dem Eversense gleich zwei neue Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung auf den Markt.
Das Accu-Chek Guide, das ab sofort erhältlich ist, wurde vor allem unter der Prämisse entwickelt, die tägliche Messroutine zu erleichtern. Die neue Teststreifendose ist so konzipiert, dass die Entnahme auch unter widrigen Bedingungen bequem vonstattengehen soll. Zudem ist die Blutauftragsfläche der Teststreifen verbreitert worden, und ein beleuchteter Einschub macht das Messen nun auch im Dunkeln möglich.
Das Accu-Chek Insight CGM-System, dessen Sensor mit Hilfe einer speziellen Setzhilfe unkompliziert angebracht wird, wie Jan Jager (Abb. 4), International Business Leader bei Roche Diabetes Care, auf dem Pressetermin in einem Video vorführte, wird im Laufe des Jahres auf den Markt kommen.
Es soll – neben einer hohen Messgenauigkeit speziell im niedrigen glykämischen Bereich sowie in Phasen rapider Glukoseschwankungen – vor allem durch seine Smart Warnings-Funktion punkten: Die Alarmfunktion kann individuell eingestellt werden. So können die Alarme z. B. für steigende Werte nach dem Essen für einen selbst festgelegten Zeitraum deaktiviert werden, damit diese nicht unnötig ertönen.
Ein Sensor, der unter die Haut geht
Ebenfalls für dieses Jahr ist die Einführung des Eversense-CGM-Systems geplant. Es besteht aus einem weniger als zwei Zentimeter langen, reiskornförmigen Sensor, der in einem kleinen Eingriff ambulant in einer Arztpraxis unter der Haut implantiert wird und dort 90 Tage lang verbleiben kann, um die Glukosewerte zu messen. Diese werden an die zweite Komponente des Systems übermittelt – einen Transmitter, der auf der Haut über dem Sensor angebracht wird und die Messdaten via Bluetooth an eine Smartphone-App überträgt.
Entwickelt wurde Eversense vom US-Unternehmen Senseonics; Roche wird es exklusiv in Deutschland vertreiben. „Wir bieten die Auswahl“, sagte Jager abschließend. Denn im Portfolio von Roche Diabetes Care könne jeder Diabetes-Patient das am besten zu ihm passende Produkt finden.
von Gregor Hess
Redaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (4) Seite 12
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 18 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).