Blutzucker- und Glukosemessung: Welches System passt zu wem?

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Blutzucker- und Glukosemessung: Welches System passt zu wem?
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Blutzucker- und Glukosemessung: Welches System passt zu wem?

Menschen mit Diabetes behandeln ihre Erkrankung im Alltag selbst. Dafür benötigen sie verlässliche Entscheidungsgrundlagen. Das sind in erster Linie Glukosemesswerte, die man entweder per Blutzucker- oder Glukosemessung (CGM) ermitteln kann. Hier findest du Infos zu den verschiedenen Systemen – und für wen sie jeweils geeignet sind.

Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Da gibt den pubertierenden Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, die junge Frau mit Schwangerschaftsdiabetes, den Arbeiter im Schichtdienst mit Typ-1-Diabetes, Menschen mit häufigen unbemerkten Unterzuckerungen, die ältere Dame mit Typ-2-Diabetes und ausgeprägter Insulinresistenz – die Liste lässt sich beinahe beliebig fortsetzen. Alle haben gemeinsam, dass sie regelmäßig ihre Glukosewerte bestimmen müssen. Doch nicht jedes Messsystem ist für alle gleichermaßen geeignet. Hier findest du einen Überblick darüber, welche verschiedenen Messsysteme es für die Blutzucker- und Glukosemessung gibt, für wen sie sich eignen und unter welchen Voraussetzungen ihre Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Blutzuckermessung: Ein Messwert pro Blutstropfen

Ein Blutzuckermessgerät ist ein kleines elektronisches Gerät mit einem Einschubschlitz für Teststreifen und einem Display, das den gemessenen  Blutzuckerwert anzeigt. Zunächst steckt man einen Teststreifen in den Schlitz. Dann sticht man mithilfe einer Lanzette sticht man in die seitliche Fingerkuppe – dort tut es weniger weh als mitten in der Fingerspitze! – und wartet, bis sich ein ausreichend großer Blutstropfen bildet. Diesen trägt man auf den Teststreifen auf. Nach einer kurzen Wartezeit von wenigen Sekunden zeig das Messgerät den aktuellen Blutzuckerwert an.

Teuer bei der Blutzuckermessung sind die Teststreifen, nicht die Messgeräte

Grundsätzlich haben alle Patienten mit Typ-1-Diabetes sowie Menschen mit Typ-2-Diabetes, die Insulin verwenden, Anspruch auf ein Blutzuckermessgerät und eine ausreichende Menge von Teststreifen. Während ein Blutzuckermessgerät eine langfristige Anschaffung ist, sind die dazugehörigen Teststreifen Verbrauchsartikel, die mit relativ hohen Kosten verbunden sind. Für Menschen mit Typ-1-Diabetes empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) einen Quartalsbedarf von mindestens 800 Teststreifen. Bei Kindern, insbesondere Kleinkindern, kann diese Menge sogar noch höher ausfallen. Menschen mit Typ-2-Diabetes, die Insulin spritzen, benötigen je nach Therapieform zwischen 150 und 500 Teststreifen pro Quartal. Wer kein Insulin nutzt, hat lediglich Anspruch auf 50 Teststreifen pro Quartal.

Verlaufskurven per Scan durch die kontinuierliche Glukose­messung (CGM)

CGM-Systeme haben gegenüber der Blutzuckermessung den Vorteil, dass sie nicht nur einzelne Messwerte, sondern lückenlose Glukoseverläufe anzeigen. Außerdem ist im Normalfall kein Fingerstechen mehr erforderlich. Hierfür wird mit einem speziellen Applikator ein Sensor auf die Haut aufgebracht. Beim Anbringen des Sensors am Körper wird ein dünner, biegsamer Messfaden unter die Haut geschoben und misst die Glukosekonzentration in der Zwischenzellflüssigkeit im Unterhautfettgewebe. Je nach Fabrikat können die Sensoren 7 bis 14 Tage lang getragen werden. Nachteil dieser Messmethode ist, dass rasche Veränderungen des Blutzuckerspiegels erst mit einer zeitlichen Verzögerung von 10 bis 15 Minuten in der Zwischenzellflüssigkeit abzulesen sind. Man muss also immer eine gewisse Verzögerung zwischen Blutzucker- und CGM-Werten einkalkulieren.

Trendpfeile und Alarme bei der kontinuierlichen Glukosemessung geben mehr Sicherheit

Neben Verlaufskurven und aktuellen Glukosewerten zeigen CGM-Systeme mithilfe von Trendpfeilen auch Glukosetrends an. Diese Trendpfeile helfen Anwender*innen bei der Einschätzung, wie sich der Zuckerwert in nächster Zeit entwickeln wird. Außerdem lassen sich Alarmgrenzen einstellen: Sinkt der Glukosewert unter einen bestimmten Schwellenwert, schlägt das System ebenso akustisch Alarm wie bei hohen Glukosewerten jenseits des festgelegten Grenzwerts. Damit lassen sich Über- und Unterzuckerungen leichter vermeiden. Studien zeigen, dass Anwender*innen von CGM-Systemen insgesamt deutlich mehr Zeit im Zielbereich verbringen.

Glukosemessung: Unterschied zwischen rtCGM und iscCGM

Man unterscheidet zwei verschiedene Typen von CGM-Systemen: Zum einen sogenannte rtCGM-Systeme (RealTime, also Echtzeit), deren Sensoren die Messwerte kontinuierlich eigenständig an das Empfangsgerät bzw. die Smartphone-App übertragen. Und zum anderen iscCGM-Systeme (intermittierendes Scannen), bei dem Anwenderinnen und Anwender selbst mit dem Lesegerät bzw. Smartphone den Sensor abscannen muss, um die Werte angezeigt zu bekommen.

Wann die Krankenkasse CGM-Systeme bewilligt

Die DDG empfiehlt CGM-Systeme für insulinbehandelte Menschen mit Diabetes, die aufgrund instabiler Glukoseverläufe ihre Therapieziele nicht erreichen. Bei Typ-1-Diabetes, insbesondere bei Kindern, werden CGM-Systeme in der Regel problemlos von den gesetzlichen Krankenkassen bewilligt. Aber auch Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne Insulintherapie werden CGM-Systeme gelegentlich eingesetzt – vor allem im Zusammenhang mit Schulungen, oder wenn man die Auswirkungen einer Therapieanpassung genauer beobachten möchte. Wer Hypoglykämien nicht mehr zuverlässig wahrnimmt, fährt mit einem rtCGM-System besser als mit einem iscCGM-System.

Wenn Du noch mehr Details über die Blutzucker- und Glukosemessung erfahren möchtest und welche Zielwerte empfohlen werden, dann kannst Du hier mehr dazu lesen.

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  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • kw antwortete vor 1 Woche

      Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • cesta antwortete vor 1 Woche

      @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • cesta antwortete vor 1 Woche

      @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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