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Kontinuierliche Glukosemessung, Insulinpumpen, automatisierte Insulin-Dosierung – immer mehr Menschen mit Diabetes nutzen diese modernen Technologien. Doch in welchem Ausmaß hat sich die Nutzung verbreitet? Die Antwort gibt eine für den Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2022 durchgeführte Umfrage.
Zum vierten Mal in Folge zeigt eine wissenschaftlich geleitete Umfrage, inwieweit digitale Anwendungen im Bereich Diabetes in Deutschland schon in der klinischen Praxis genutzt werden. 2021 haben 305 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen, die diabetologisch tätig sind; zudem wurden 2 471 Menschen mit Diabetes und Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes befragt – darunter 57,8 % Menschen mit Typ-1-Diabetes, und 19,0 % Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes.
Schon seit der ersten Umfrage 2018 werden die Ärzte danach gefragt, in welchem Ausmaß ihre Patienten neue Technologien nutzen. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zeigt sich seit 2018 eine Steigerung der Nutzung von kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) und Flash-Glukosemessung um 109 %. Im Vergleich der Jahre 2020 und 2021 fällt auf, dass insbesondere die CGM-Systeme deutlich (+32 %) zugenommen haben.
Frage an die Ärztinnen und Ärzte: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein kommerziell verfügbares AID-System (Closed-Loop), ein selbstgebautes AID-System (Closed-Loop)?
Fazit: Im Lauf der letzten 4 Jahre haben insbesondere CGM-/Flash-Glukosemess-Systeme deutlich zugenommen (+144 %), wobei die Methode der Flash-Glukosemessung noch immer am weitesten verbreitet ist. Hingegen fiel der Zuwachs an Insulinpumpen geringer, jedoch ebenfalls deutlich aus (+70 %).
Im Durchschnitt nutzen 2021 pro diabetologischer Einrichtung 495 Menschen mit Diabetes eine Form der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM/Flash), 102 eine Pumpe und 19 ein AID-System.
Nach den wichtigsten Themenfeldern der Digitalisierung gefragt, setzten sowohl die teilnehmenden Ärzte als auch die befragten Menschen mit Typ-1-Diabetes und die Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes die AID-Systeme an die erste Stelle.
Welche Auswirkungen werden AID-Systeme in den nächsten 5 Jahren haben? Bei der Antwort auf diese Frage gibt es bedeutsame Unterschiede. So schätzen Ärzte z. B. die Auswirkung von AID-Systemen hinsichtlich der Selbständigkeit und des Empowerments von Patienten geringer ein als die Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes und Menschen mit Typ-1-Diabetes. Allerdings glauben Ärzte, dass die meisten Menschen mit Diabetes mit AID-Systemen zurechtkommen – die Patienten selbst tun dies zu einem geringeren Anteil.
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2022; 13 (2) Seite 5
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