- Technik
CGM verbessert Lebensqualität und spart langfristig Geld
2 Minuten
Den Ergebnissen einer Studie aus den USA zufolge, vebessert die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) die Diabeteseinstellung sowie Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zur konventionellen Blutzuckermessung erheblich und sorgt somit trotz kurzfristig höherer Mehrausgaben auf Lange Sicht dafür, dass die Kosten für die Diabetestherapie sinken.
Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) bietet Menschen mit Typ-1-Diabetes viele Vorteile für ihr tägliches Diabetesmanagement und die langfristige Stoffwechselkontrolle, ist jedoch im Vergleich zur konventionellen Blutzuckermessung derzeit noch recht teuer. Forscher der University of Chicago Medicine wollten daher in einer Untersuchung herausfinden, wie der CGM-Einsatz sich langfristig auf den Erfolg und die Kosten einer Diabetestherapie auswirkt.
Im Rahmen der 6-monatigen Studie nahmen 158 Personen teil, die ihren Typ-1-Diabetes mit mehrfachen Insulininjektionen am Tag behandelten (es waren keine Insulinpumpenträger darunter). Per Zufallsprinzip wurden zwei Drittel von ihnen in eine CGM-Gruppe eingeteilt, die übrigen führten weiter die punktuelle Blutzuckermessung durch. Zudem wurde ein modifiziertes patientenbezogenes Simulationsmodell (Sheffield Type 1 Diabetes Policy Model) eingesetzt, das die mögliche individuelle Entwicklung des Typ-1-Diabetes und seiner Komplikationen unter bestimmten Bedingungen prognostiziert.
CGM: Höhere Anschaffungskosten, bessere Werte
Am Ende des Beobachtungszeitraums ermittelten die Forscher, dass die gesamten Gesundheitskosten in dem halben Jahr pro Patient bei einem CGM-Einsatz im Schnitt rund 11.032 US-Dollar (ca. 8.900 Euro) betrugen, bei den Probanden mit konventioneller Blutzuckermessung waren es 7.236 US-Dollar (ca. 5.800 Euro). Die Differenz ergab sich vor allem aus den höheren Anschaffungskosten für das CGM-System von rund 2.500 US-Dollar (ca. 2.000 Euro)
Allerdings waren im Vergleich zur Kontrollgruppe auch signifikante gesundheitliche Vorteile bei den Patienten festzustellen, die ein CGM-System verwendeten: Sie wiesen durchschnittlich einen niedrigeren HbA1c-Wert auf und hatten seltener starke Unterzuckerungen.
Prognoserechnung zeigt: CGM auf lange Sicht günstiger
Anschließend verwendeten die Forscher ein statistisches Modell, das die Kosten und gesundheitlichen Effekte eines CGM-Einsatzes über die durchschnittlich zu erwartende Lebenserwartung simuliert. Dieses Modell berechnete für jeden Patienten einen Wert, der als „qualitätskorrigiertes Lebensjahr“ (quality-adjusted life years, kurz QALY) bezeichnet wird. QALY ist ein in der Gesundheitsökonomie verwendetes Maß, das die zusätzliche Anzahl der Jahre angibt, die eine Person als Folge einer Behandlung lebt, wobei die Qualität dieser Lebensjahre berücksichtigt wird.
Bei dieser Daten-Analyse zeigte sich, dass die CGM-Technologie das Risiko für Diabetesfolgeerkrankungen mindern und den QALY-Wert erhöhen kann, so dass von einer durchschnittlichen Verlängerung der Lebenszeit bei guter Gesundheit und Lebensqualität um sechs Monate ausgegangen werden kann. Die anschließende Berechnung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses ergab, dass die Verwendung eines CGM das Potential hat, die langfristigen Behandlungskosten im Vergleich zur konventionellen Blutzuckerkontrolle sogar zu senken.
„CGM fügt Lebensjahre und Lebensqualität hinzu“
Der Studienleiter Dr. Elbert Huang, stellvertretender Direktor des Chicago Center for Diabetes Translation Research, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen: „CGM fügt Lebensjahre und Lebensqualität hinzu. Es kostet zwar zusätzliches Geld, die Kosten, die durch die Reduzierung des Risikos für Komplikationen gespart werden, gleichen diese Mehrkosten aber wieder aus.“ Huang hofft, dass diese Ergebnisse dabei helfen können, dass mehr Menschen mit Diabetes ermöglicht wird, diese Technologie nutzen können. Zumal zu erwarten sei, dass die Kosten für CGM-Systeme zukünftig weiter sinken werden.
Die Studie, deren Ergebnisse im Fachmagazin „Diabetes Care“ veröffentlicht wurden, wurde finanziell bezuschusst durch das Unternehmen Dexcom, dem National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, dem Chicago Center for Diabetes Translation Research sowie der Royster Society of Fellows an der University of North Carolina.
Quelle: University of Chicago Medicine | gh
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 22 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 18 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).