CGM verbessert Lebensqualität und spart langfristig Geld

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© NintaMed
CGM verbessert Lebensqualität und spart langfristig Geld

Den Ergebnissen einer Studie aus den USA zufolge, vebessert die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) die Diabeteseinstellung sowie Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zur konventionellen Blutzuckermessung erheblich und sorgt somit trotz kurzfristig höherer Mehrausgaben auf Lange Sicht dafür, dass die Kosten für die Diabetestherapie sinken.

Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) bietet Menschen mit Typ-1-Diabetes viele Vorteile für ihr tägliches Diabetesmanagement und die langfristige Stoffwechselkontrolle, ist jedoch im Vergleich zur konventionellen Blutzuckermessung derzeit noch recht teuer. Forscher der University of Chicago Medicine wollten daher in einer Untersuchung herausfinden, wie der CGM-Einsatz sich langfristig auf den Erfolg und die Kosten einer Diabetestherapie auswirkt.

Im Rahmen der 6-monatigen Studie nahmen 158 Personen teil, die ihren Typ-1-Diabetes mit mehrfachen Insulininjektionen am Tag behandelten (es waren keine Insulinpumpenträger darunter). Per Zufallsprinzip wurden zwei Drittel von ihnen in eine CGM-Gruppe eingeteilt, die übrigen führten weiter die punktuelle Blutzuckermessung durch. Zudem wurde ein modifiziertes patientenbezogenes Simulationsmodell (Sheffield Type 1 Diabetes Policy Model) eingesetzt, das die mögliche individuelle Entwicklung des Typ-1-Diabetes und seiner Komplikationen unter bestimmten Bedingungen prognostiziert.

CGM: Höhere Anschaffungskosten, bessere Werte

Am Ende des Beobachtungszeitraums ermittelten die Forscher, dass die gesamten Gesundheitskosten in dem halben Jahr pro Patient bei einem CGM-Einsatz im Schnitt rund 11.032 US-Dollar (ca. 8.900 Euro) betrugen, bei den Probanden mit konventioneller Blutzuckermessung waren es 7.236 US-Dollar (ca. 5.800 Euro). Die Differenz ergab sich vor allem aus den höheren Anschaffungskosten für das CGM-System von rund 2.500 US-Dollar (ca. 2.000 Euro)

Allerdings waren im Vergleich zur Kontrollgruppe auch signifikante gesundheitliche Vorteile bei den Patienten festzustellen, die ein CGM-System verwendeten: Sie wiesen durchschnittlich einen niedrigeren HbA1c-Wert auf und hatten seltener starke Unterzuckerungen.

Prognoserechnung zeigt: CGM auf lange Sicht günstiger

Anschließend verwendeten die Forscher ein statistisches Modell, das die Kosten und gesundheitlichen Effekte eines CGM-Einsatzes über die durchschnittlich zu erwartende Lebenserwartung simuliert. Dieses Modell berechnete für jeden Patienten einen Wert, der als „qualitätskorrigiertes Lebensjahr“ (quality-adjusted life years, kurz QALY) bezeichnet wird. QALY ist ein in der Gesundheitsökonomie verwendetes Maß, das die zusätzliche Anzahl der Jahre angibt, die eine Person als Folge einer Behandlung lebt, wobei die Qualität dieser Lebensjahre berücksichtigt wird.

Bei dieser Daten-Analyse zeigte sich, dass die CGM-Technologie das Risiko für Diabetesfolgeerkrankungen mindern und den QALY-Wert erhöhen kann, so dass von einer durchschnittlichen Verlängerung der Lebenszeit bei guter Gesundheit und Lebensqualität um sechs Monate ausgegangen werden kann. Die anschließende Berechnung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses ergab, dass die Verwendung eines CGM das Potential hat, die langfristigen Behandlungskosten im Vergleich zur konventionellen Blutzuckerkontrolle sogar zu senken.

„CGM fügt Lebensjahre und Lebensqualität hinzu“

Der Studienleiter Dr. Elbert Huang, stellvertretender Direktor des Chicago Center for Diabetes Translation Research, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen: „CGM fügt Lebensjahre und Lebensqualität hinzu. Es kostet zwar zusätzliches Geld, die Kosten, die durch die Reduzierung des Risikos für Komplikationen gespart werden, gleichen diese Mehrkosten aber wieder aus.“ Huang hofft, dass diese Ergebnisse dabei helfen können, dass mehr Menschen mit Diabetes ermöglicht wird, diese Technologie nutzen können. Zumal zu erwarten sei, dass die Kosten für CGM-Systeme zukünftig weiter sinken werden.

Die Studie, deren Ergebnisse im Fachmagazin „Diabetes Care“ veröffentlicht wurden, wurde finanziell bezuschusst durch das Unternehmen Dexcom, dem National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, dem Chicago Center for Diabetes Translation Research sowie der Royster Society of Fellows an der University of North Carolina.


Quelle: University of Chicago Medicine | gh

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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