„Dexcom G6“ mit Werkskalibrierung und längerer Sensor-Tragedauer

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© Dexcom Deutschland GmbH
„Dexcom G6“ mit Werkskalibrierung und längerer Sensor-Tragedauer

Dexcom hat seine neue rtCGM-Generation G6 vorgestellt. Im Gegensatz zur Vorgängerversion ist es bei dem neuen System nicht mehr erforderlich, zur Kalibrierung zweimal täglich eine Blutzuckermessung durchzuführen. Zudem kann der Sensor nun länger getragen und ein individueller Alarmplan eingestellt werden.

Auf der 54. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Berlin hat das Unternehmen Dexcom sein neues G6 präsentiert. Das System für die kontinuierliche Gewebeglukosemessung in Echtzeit (rtCGM) ist von Werk aus kalibriert, so dass nun keine Blutzuckermessung an der Fingerbeere zur Kalibrierung sowie zum Treffen von Behandlungsentscheidungen mehr notwendig sind [1]. Trotzdem liefert das Dexcom G6 verlässliche Messwerte mit einem Gesamt-MARD von 9 Prozent [4], wie das Herstellerunternehmen informiert.

Kein Fingerstechen zur Kalibrierung mehr notwendig

„Mit dem Dexcom G6 beginnt die Zukunft des Diabetes-Management. Für das neue System braucht es nicht nur kein Fingerstechen [1] mehr – außer in Ausnahmesituationen – es gewährleistet auch weiterhin die hohen Standards in Performance, Datenübermittlung und Genauigkeit, die die Diabetes-Community von uns kennt und erwartet“, so Dexcoms General Manager für EMEA, John Lister.

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Alle fünf Minuten sendet das neue Dexcom G6 die Gewebeglukosewerte des Patienten auf dessen Smartphone [2] oder auf sein Empfängergerät [3] und erstellt damit ein vollständiges Tagesprofil seiner Werte. Diese Statistiken und Daten liefern wichtige Informationen für die Behandlung und der Patient lehnt zudem, Auswirkungen seines Lebensstils noch besser einzuschätzen und auf Basis seiner Daten Therapieentscheidungen zu treffen [1].

Sicherheit durch erweitertes Alarmsystem und hohen Datenschutzstandards

Der Transmitter sendet die Gewebeglukosedaten via Bluetooth Low Energy an ein Empfangsgerät wie das Smartphone – und auf Wunsch zusätzlich an eine Smartwatch [5]. Sieht das System voraus, dass der Gewebezucker in den kommenden 20 Minuten unter die kritische Schwelle fallen könnte, ertönt ein Vorab-Alarm, welcher bei bevorstehender Hypoglykämie warnt. Wie schon bei seinen Vorgängern gibt es einen fest installierten Alarm, der ertönt, wenn der Glukosewert unter die kritische Schwelle von 55 mg/dl (3,1 mmol/l) fällt. Neu ist die Erstellung eines individuellen Alarmplans, der den Nutzer zu verschiedeneren Zeiten und Tagen über hohe und tiefe Werte informiert – so wie er es gerade möchte [6].

Die möglichen Komponenten des neuen „Dexcom G6“.

Mit der SHARE-Funktion der App kann der Nutzer seine Daten mit bis zu fünf Followern in Echtzeit teilen [7]. Dies soll mehr Sicherheit bieten – z.B. im Falle einer Hypo-Wahrnehmungsstörung oder für Eltern, die im Notfall schnell handeln müssen. Dabei unterliegt die cloud-basierte Software dem deutschen Datenschutz und ist nach höchsten Sicherheitsstandards verschlüsselt [8].

Um 43 Prozent verlängerte Sensor-Tragezeit, Paracetamoleinnahme nun möglich

Der 10-Tages-Sensor erlaubt nun eine um 43 Prozent längere Tragezeit. Der Transmitter ist 28 Prozent schlanker als sein Vorgänger. Durch den Auto-Applikator wird außerdem das Setzen des Sensors unter die Haut angenehmer, so Dexcom: Ein Druck auf den Knopf des Applikators genügt, um den flexiblen Platinfaden im Bauch- oder im oberen Gesäßbereich bei Kindern ab 2 bis 17 Jahren, bzw. am Bauch bei Erwachsenen ab 18 Jahren anzubringen.

Der Auto-Applikator erleichtert das Setzen des Sensors.

Eine weitere Neuerung: Die Einnahme von Paracetamol ist mit der neuen rtCGM-Generation von jetzt an möglich [9]. Durch die spezielle Sensormembran des Dexcom G6-Systems verfälscht die Einnahme einer therapieüblichen Dosis von bis zu 1.000 mg des Wirkstoffes nicht mehr die Messwerte, wie es noch bei Vorgängermodellen der Fall war.

„Das sind tolle Neuigkeiten für unsere Patienten und ein großer Schritt in der Therapie und für das Selbst-Management bei Typ-1-Diabetes“, so Bernhard Gehr von der m&i Fachklinik Bad Heilbrunn, Zentrum für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen. „Das Dexcom G6 ist ein sehr starker Vertreter der rtCGM-Technologie und damit für den Nutzer gut geeignet, um seinen Diabetes effektiv zu managen. Dass manuelle Blutzuckermessungen – auch zur Kalibrierung – nun im Normalfall nicht mehr notwendig sind, ist für die Patienten eine große Erleichterung im täglichen Umgang mit ihrer Erkrankung und bewirkt eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.“

Weniger Kosten und Online-Live-Webinar zur technischen Einweisung

rtCGM-Systeme sind seit dem Beschluss des G-BA im September 2017 grundsätzlich erstattungsfähig [10]. „Trotz des signifikanten technologischen Fortschritts wird das Dexcom G6-System deutlich günstiger angeboten werden. Außerdem werden durch den optionalen Empfänger und die verlängerte Sensor-Tragedauer weitere Kosten eingespart werden können“, so Dr. rer. nat. Rudolf Messer, Geschäftsführer Dexcom D-A-CH. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.dexcom.de.

Für die technische Einweisung in das Dexcom G6-System bietet der Hersteller ein Online-Live-Webinar an. Aktuelle Termine hierzu finden Sie unter: www.dexcom-community.de/webinare.

Referenzen
[1] Wenn die Warnungen zu den Gewebeglukosewerten und die Messwerte auf dem G6®-System nicht den Symptomen oder Erwartungen entsprechen, sollte der Patient ein Blutzuckermessgerät verwenden, um Behandlungsentscheidungen zu seinem Diabetes zu treffen.
[2] Eine Liste kompatibler Geräte finden Sie unter www.dexcom.com/compatibility
[3] Das Dexcom G6®-Empfängergerät ist optional. System kann auch ohne Gerät verordnet werden
[4] Shah, VN et al.: Performance of a Factory-Calibrated Real-Time Continuous Glucose Monitoring System Utilizing an Automated Sensor Applicator. Diabetes Technology & Therapeutics 20,6. 2018.
[5] Die Übertragung der Glukosewerte auf eine kompatible Smartwatch erfordert die gleichzeitige Nutzung eines kompatiblen Smartphones. Eine Liste kompatibler Geräte finden Sie unter www.dexcom.com/compatibility
[6] Die Erstellung eines individuellen Alarmplans ist nur mit einem kompatiblen Smartphone, nicht mit dem Dexcom G6®-Empfängergerät möglich.
[7] Zur Übertragung von Daten ist eine Internetverbindung erforderlich. Zum Folgen ist die Verwendung der Follow App erforderlich. Follower sollten die Messwerte der Dexcom G6® App oder des Empfängers vor dem Treffen von Behandlungsentscheidungen immer bestätigen.
[9] G6-Messwerte können verwendet werden, um Entscheidungen zur Behandlung von Diabetes zu treffen, wenn eine maximale Paracetamol/Acetaminophen-Dosis von 1.000 mg alle 6 Stunden eingenommen wird. Die Einnahme einer höheren Dosis kann die G6-Werte beeinflussen.
[10] Zu den Voraussetzungen im Einzelnen vgl. Beschluss des G-BA vom 16. Juni 2016.

Quelle: Dexcom | Redaktion

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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