- Technik
„Dexcom G6“ mit Werkskalibrierung und längerer Sensor-Tragedauer
4 Minuten
Dexcom hat seine neue rtCGM-Generation G6 vorgestellt. Im Gegensatz zur Vorgängerversion ist es bei dem neuen System nicht mehr erforderlich, zur Kalibrierung zweimal täglich eine Blutzuckermessung durchzuführen. Zudem kann der Sensor nun länger getragen und ein individueller Alarmplan eingestellt werden.
Auf der 54. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Berlin hat das Unternehmen Dexcom sein neues G6 präsentiert. Das System für die kontinuierliche Gewebeglukosemessung in Echtzeit (rtCGM) ist von Werk aus kalibriert, so dass nun keine Blutzuckermessung an der Fingerbeere zur Kalibrierung sowie zum Treffen von Behandlungsentscheidungen mehr notwendig sind [1]. Trotzdem liefert das Dexcom G6 verlässliche Messwerte mit einem Gesamt-MARD von 9 Prozent [4], wie das Herstellerunternehmen informiert.
Kein Fingerstechen zur Kalibrierung mehr notwendig
„Mit dem Dexcom G6 beginnt die Zukunft des Diabetes-Management. Für das neue System braucht es nicht nur kein Fingerstechen [1] mehr – außer in Ausnahmesituationen – es gewährleistet auch weiterhin die hohen Standards in Performance, Datenübermittlung und Genauigkeit, die die Diabetes-Community von uns kennt und erwartet“, so Dexcoms General Manager für EMEA, John Lister.
Alle fünf Minuten sendet das neue Dexcom G6 die Gewebeglukosewerte des Patienten auf dessen Smartphone [2] oder auf sein Empfängergerät [3] und erstellt damit ein vollständiges Tagesprofil seiner Werte. Diese Statistiken und Daten liefern wichtige Informationen für die Behandlung und der Patient lehnt zudem, Auswirkungen seines Lebensstils noch besser einzuschätzen und auf Basis seiner Daten Therapieentscheidungen zu treffen [1].
Sicherheit durch erweitertes Alarmsystem und hohen Datenschutzstandards
Der Transmitter sendet die Gewebeglukosedaten via Bluetooth Low Energy an ein Empfangsgerät wie das Smartphone – und auf Wunsch zusätzlich an eine Smartwatch [5]. Sieht das System voraus, dass der Gewebezucker in den kommenden 20 Minuten unter die kritische Schwelle fallen könnte, ertönt ein Vorab-Alarm, welcher bei bevorstehender Hypoglykämie warnt. Wie schon bei seinen Vorgängern gibt es einen fest installierten Alarm, der ertönt, wenn der Glukosewert unter die kritische Schwelle von 55 mg/dl (3,1 mmol/l) fällt. Neu ist die Erstellung eines individuellen Alarmplans, der den Nutzer zu verschiedeneren Zeiten und Tagen über hohe und tiefe Werte informiert – so wie er es gerade möchte [6].
Die möglichen Komponenten des neuen „Dexcom G6“.
Mit der SHARE-Funktion der App kann der Nutzer seine Daten mit bis zu fünf Followern in Echtzeit teilen [7]. Dies soll mehr Sicherheit bieten – z.B. im Falle einer Hypo-Wahrnehmungsstörung oder für Eltern, die im Notfall schnell handeln müssen. Dabei unterliegt die cloud-basierte Software dem deutschen Datenschutz und ist nach höchsten Sicherheitsstandards verschlüsselt [8].
Um 43 Prozent verlängerte Sensor-Tragezeit, Paracetamoleinnahme nun möglich
Der 10-Tages-Sensor erlaubt nun eine um 43 Prozent längere Tragezeit. Der Transmitter ist 28 Prozent schlanker als sein Vorgänger. Durch den Auto-Applikator wird außerdem das Setzen des Sensors unter die Haut angenehmer, so Dexcom: Ein Druck auf den Knopf des Applikators genügt, um den flexiblen Platinfaden im Bauch- oder im oberen Gesäßbereich bei Kindern ab 2 bis 17 Jahren, bzw. am Bauch bei Erwachsenen ab 18 Jahren anzubringen.
Der Auto-Applikator erleichtert das Setzen des Sensors.
Eine weitere Neuerung: Die Einnahme von Paracetamol ist mit der neuen rtCGM-Generation von jetzt an möglich [9]. Durch die spezielle Sensormembran des Dexcom G6-Systems verfälscht die Einnahme einer therapieüblichen Dosis von bis zu 1.000 mg des Wirkstoffes nicht mehr die Messwerte, wie es noch bei Vorgängermodellen der Fall war.
„Das sind tolle Neuigkeiten für unsere Patienten und ein großer Schritt in der Therapie und für das Selbst-Management bei Typ-1-Diabetes“, so Bernhard Gehr von der m&i Fachklinik Bad Heilbrunn, Zentrum für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen. „Das Dexcom G6 ist ein sehr starker Vertreter der rtCGM-Technologie und damit für den Nutzer gut geeignet, um seinen Diabetes effektiv zu managen. Dass manuelle Blutzuckermessungen – auch zur Kalibrierung – nun im Normalfall nicht mehr notwendig sind, ist für die Patienten eine große Erleichterung im täglichen Umgang mit ihrer Erkrankung und bewirkt eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.“
Weniger Kosten und Online-Live-Webinar zur technischen Einweisung
rtCGM-Systeme sind seit dem Beschluss des G-BA im September 2017 grundsätzlich erstattungsfähig [10]. „Trotz des signifikanten technologischen Fortschritts wird das Dexcom G6-System deutlich günstiger angeboten werden. Außerdem werden durch den optionalen Empfänger und die verlängerte Sensor-Tragedauer weitere Kosten eingespart werden können“, so Dr. rer. nat. Rudolf Messer, Geschäftsführer Dexcom D-A-CH. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.dexcom.de.
Für die technische Einweisung in das Dexcom G6-System bietet der Hersteller ein Online-Live-Webinar an. Aktuelle Termine hierzu finden Sie unter: www.dexcom-community.de/webinare.
Quelle: Dexcom | Redaktion
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bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).