- Technik
Diabetologen finden Analyse-Software und Kompatibilität der Systeme am wichtigsten
3 Minuten
Diabetologisch tätige Ärzte sind Digitalisierung und Technologie gegenüber aufgeschlossen und gehen davon aus, dass sie der Diabetologie einen wichtigen Impuls geben – das zeigt eine Umfrage unter über 400 Ärzten. Gefragt wurden sie auch nach den Themenfeldern der Digitalisierung, die sie als besonders wichtig einschätzen.
Fast 80 Prozent der 422 diabetologisch tätigen Ärzte, die an einer Umfrage im Rahmen des Diabetes- und Technologiereports (DuT) teilgenommen haben, stehen der Digitalisierung positiv oder sehr positiv gegenüber. Und schon längst hat die Digitalisierung Einzug in die Praxen gehalten: Immer mehr Menschen mit Diabetes nutzen die kontinuierliche Glukosemessung – die großen Datenmengen müssen ausgelesen und analysiert werden. Manche Praxen bieten auch schon Telemedizin an.
Aber welche Themenfelder aus dem Bereich Digitalisierung schätzen die Ärzte selbst als besonders wichtig für die Diabetologie ein? Auch danach wurde in der Umfrage für den DuT gefragt (siehe Abb. 1).
Nur wenige Patienten nutzen Analyse-Software
Fazit: Die drei Topthemen für die befragten Ärzte sind „Software zur Analyse von Glukosedaten“, die Überwindung von Interoperalitätsproblemen im Sinne einer besseren „Kompatibilität mit anderen Systemen“ und „Systeme zur Unterstützung der Patienten bei Therapieentscheidungen“.
Konkret halten über 90 Prozent der Befragten die Nutzung einer Software für die Analyse der Blutzucker-/Glukosedaten für bedeutsam. Aber: Nur etwa jeder vierte Patient nutzt laut Umfrage eine solche Software, und die Ärztinnen und Ärzte sind skeptisch, ob sich daran in den nächsten Jahren etwas grundlegend ändern wird.
Ebenfalls über 90 Prozent der Befragten halten aktuell die Interoperabilität für nicht adäquat. Mit Interoperabilität ist die einfache und nutzerfreundliche Kompatibilität unterschiedlicher Systeme gemeint, die Diabetesteams und Patienten z. B. nutzen, um Daten aus Zuckermesssystemen auszulesen.
Dazu die Diabetologen Dr. Hansjörg Mühlen und Dr. Andreas Lueg in ihrem Beitrag für den Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes (D.u.T): „Die unternehmenseigenen Lösungen erschweren die Arbeit in der Praxis erheblich, da für jedes Unternehmen eine eigene Software installiert und eingesetzt werden muss. (…) Ein weiteres erhebliches Problem bei der Implementation moderner Software (…) ist deren fehlende Interoperalität.“ Damit werde die integrative Behandlungsführung erschwert und unnütze Zeit für den Zugang zu den Daten verschwendet.
Die Umfrage – 422 diabetologisch tätitige Ärzte nahmen teil
Erstmals zeigt eine wissenschaftlich geleitete Umfrage, inwieweit digitale Anwendungen in Deutschland schon in der klinischen Praxis angewandt werden und wie Diabetologen gegenüber der Digitalisierung eingestellt sind. Teilgenommen haben 422 Ärzte, die diabetologisch tätig sind.
Durchgeführt wurde die Befragung vom Forschungsinstitut der Diabetes Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsboard Digitalisierung der Berlin-Chemie AG und mit Unterstützung des Bundesverbandes Niedergelassener Diabetologen (BVND) und des Verbandes der niedergelassenen Diabetologen Niedersachsen.
Der Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes
Der erste Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes (DuT) ist Anfang 2019 erschienen. Darin beschreiben die Autoren die wichtigsten Fakten und Entwicklungstrends von zehn verschiedenen Aspekten der Digitalisierung und Technologisierung in der Diabetologie. Durch die Beiträge wird deutlich, auf wie vielen und unterschiedlichen Ebenen Digitalisierung und Technologie mittlerweile in die Diabetestherapie eingreifen.
Die Artikel sollen helfen, praxistaugliche Lösungen zu finden, die künftig zu einer modernen und patientenorientierten Diabetologie gehören können. Zudem ist die eingehende Analyse der Umfrageergebnisse ein Teil des DuT.
Künftig soll der Report mit seiner Kombination aus Umfrageergebnissen und Fachbeiträgen jährlich erscheinen, um Trends abbilden zu können. Für das Jahr 2020 werden auch Patienten in die Umfrage eingebunden.
Der Diabetes- und Technologiereport (DuT) erscheint im Kirchheim-Verlag (Mainz), die Herausgeber sind Prof. Dr. Bernhard Kulzer und Prof. Dr. Lutz Heinemann. Unterstützt wurde der DuT von der Berlin-Chemie AG mit seinem Zukunftsboard Digitalisierung (zd), mit dem das Unternehmen zusammen mit führenden Experten den Digitalisierungsprozess in der Diabetologie aktiv vorantreiben will.
Die neun Mitglieder des Zukunftsboards Digitalisierung bilden zusammen mit weiteren Experten zudem die Jury für den bytes4diabetes-Award, der 2020 zum ersten Mal vergeben wird (Bewerbungsfrist bis 31. Juli 2019, Informationen unter www.bytes4diabetes.de).
Der Diabetes- und Technologiereport ist erhältlich über das Unternehmen Berlin-Chemie AG und in digitaler Form auf www.dut-report.de.
von Redaktion diabetes-online.de
Verlag Kirchheim & Co GmbH
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 1 Stunde
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 19 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 19 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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