Die große Übersicht: Welches Blutzucker-Messgerät passt zu mir?

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Die große Übersicht - Welches Blutzucker-Messgerät zu mir passt | Foto: MedTriX
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Die große Übersicht: Welches Blutzucker-Messgerät passt zu mir?

Es gibt wenige Themen, die in Internetforen so hitzig diskutiert werden wie DAS richtige Blutzucker-Messgerät. Einig sind sich die Beteiligten selten: Denn gerade an ein Messgerät stellt jeder Mensch mit Diabetes andere Ansprüche. Messgenau und zuverlässig sollte es sein. Aber was interessiert eigentlich noch? Unsere große Übersicht hilft, das jeder ein Blutzucker-Messgerät findet, das zum jeweiligen Alltag und Leben passt.

Blutzucker-Messgeräte gibt es wie Sand am Meer. Schöne Messgeräte, praktische Messgeräte, kleine Messgeräte oder größere … die Auswahl ist riesig. Und ständig kommen weitere Geräte hinzu, so dass man schnell den Überblick verliert. Damit Sie aus dieser Vielfalt die Geräte finden, die zu Ihnen passen, haben wir für Sie eine umfangreiche Tabelle zusammengestellt, die die für Verbraucher wichtigsten Daten und Fakten beinhaltet.

Ergänzend können Sie im Internet viele Bestenlisten und Bewertungen von Blutzucker-Messgeräten finden; die eigenen Vorlieben und Bedürfnisse spielen dabei häufig die übergeordnete Rolle und können Ihnen so weitere hilfreiche Tipps geben für Ihre Entscheidung.

Welches Blutzucker-Messgerät passt? Fokus auf die Bedürfnisse!

Bei der Suche sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben, um so das Gerät nach Ihren eigenen Anforderungen auszuwählen. Dabei sollten Sie auch die Neuerungen auf dem Markt beachten, die eventuell für Sie interessant sein könnten. Denn die Konkurrenz schläft auch im Blutzucker-Messgerätemarkt nicht – und so lassen sich die Unternehmen einige Weiterentwicklungen einfallen.

Worauf ist bei der Genauigkeit von Blutzucker-Messgeräten zu achten?

Auch zum Thema Messgenauigkeit wird in den Foren munter diskutiert. Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Messgenauigkeit untersucht haben, aber auch andere Tests, die Urteile über die Genauigkeit abgeben. Dieseit 2013 gültige ISO-Norm 15197:2013 soll strengere Qualitätsstandards bei der Systemgenauigkeit von Blutzuckermesssystemen gewährleisten.

Messwerte über 100 mg/dl (5,6 mmol/l) dürfen nun nur noch 15 Prozent gegenüber der Labormethode abweichen, bis dato lag die erlaubte Abweichung bei 20 Prozent. Verbindlich wird die strengere Norm nach einer Übergangsfrist im Oktober 2016.

Die große Übersicht - Welches Blutzucker-Messgerät zu mir passt – Lena – Foto - MedTriX
Diabetes-Journal-Redakteurin Lena Schmidt mit einer Auswahl der Blutzucker-Messgeräte. | Foto: MedTriX

Support und Software: Was ist neu? Was ist geblieben?

Auch Innovationen werden in der Online-Community diskutiert. Denn neben bestehenden Kunden-Hotlines und Forschungsprojekten unterstützen die Unternehmen nun auch Foren und Internetauftritte, um Ihren Kunden, also den Anwendern der Blutzucker-Messgeräte, eine Plattform zu bieten.

Auch in Hinblick Software hat sich viel getan. Smartphones können mit einigen Blutzucker-Messgeräten synchronisiert werden, die meisten Messgeräte können zum Auslesen und Auswerten der Daten an einen Computer angeschlossen werden.

Der Trend geht weiterhin zu kompakten, funktionalen und unauffälligen Geräten. “Alles in einem” und sehr diskret sind für viele entscheidende Aspekte bei der Auswahl – die sich so manches Unternehmen zu Herzen genommen hat.

3 Typen, 3 Geräte: Alles eine Frage des Typs?!

Viele Hersteller, viele Möglichkeiten, viele Vorlieben. Bei Blutzucker-Messgeräten kommt es vor allem auf die jeweiligen Vorlieben und Bedürfnisse der Patienten an, wie bei Sandra, Alexander und Iris: 3 Typen, 3 Geräte!

Sandra, 24, Typ-1-Diabetikerin studiert Modedesign und geht für ihr Leben gern schwimmen. Ihr Blutzucker-Messgerät wählt sie am liebsten nach der Optik aus, weiblich sollte es sein, für den Sport kompakt und schnell. Beim Messen im Schwimmbad ist es wichtig, dass das Gerät hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit toleriert. Da Sandra eine Nachteule ist, ist für sie die Beleuchtung von Display und Teststreifen-Einschub ein schönes Extra. Technischen Schnickschnack braucht sie nicht. Ein großer Speicher für die Messergebnisse ist ihr wichtig. Das Internet nutzt sie gern für Informationen zu ihrem Blutzucker-Messgerät.

Alexander, 48, Typ-2-Diabetiker ist gelernter Elektriker und von klein auf technikbegeistert. Er beschäftigt sich ausführlich mit Funktion und Nutzen des Geräts. Für ihn ist es wichtig, alle gesammelten Daten später in den Computer importieren zu können, damit er dort seine Daten auswerten kann. Sein Blutzucker-Messgerät soll klein, handlich und wiederaufladbar sein. Denn durch die Arbeit ist er viel unterwegs, das Notwendigste sollte in Hosen- oder Jackentasche passen. Zuverlässigkeit ist ihm wichtig, und das zu einem vernünftigen Preis.

Inge, 72, Typ-2-Diabetikerin ist Rentnerin. Für sie spielt die Größe des Geräts keine große Rolle, es muss nur in die Handtasche passen. Ein gut lesbares Display mit starken Kontrasten und großen Zahlen ist ihr wichtig, denn so gut sieht sie nicht mehr. Bedienknöpfe sollte das Gerät haben, keinen Touchscreen. Unter- und Überzuckerungshinweise und eine Trendanzeige findet sie praktisch. Eine Computerschnittstelle am Gerät braucht sie nicht, der Speicher im Gerät reicht ihr. Die Teststreifen sollten wegen ihrer kleinen Rente erschwinglich sein. Bei Fragen wählt sie die Info-Hotline.

Große Blutzucker-Messgerät-Übersicht 2014 – darauf haben wir geachtet

In dieser Übersicht haben wir uns der Herausforderung gestellt, die Blutzucker-Messgeräte, die auf dem deutschen Markt verfügbar sind, in einer Tabelle für Sie aufzulisten. Dabei zeigte sich, wie wir das schon von früheren Übersichten kannten: Der Markt der herstellenden und vertreibenden Unternehmen von Blutzucker-Messgeräten ist in einem ständigen Wandel; einige Unternehmen sind eine Konstante, andere kommen hinzu, wieder andere verschwinden.

Da der Markt so unüberschaubar ist, war es unmöglich, tatsächlich alle verfügbaren Blutzucker-Messgeräte zu finden – trotz intensiver Recherche. Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir deshalb nicht. Die Tabelle zeigt ausschließlich Geräte, die im Handel oder beim Hersteller erhältlich sind; die Angaben zu den Blutzucker-Messgeräten haben wir alle von den jeweiligen Unternehmen erfragt.

Die Redaktion hat sich entschieden, die Messgeräte nicht zu bewerten, denn Gut oder Schlecht liegt bei vielen Kriterien im Auge der Betrachter. Verschaffen Sie sich also am besten selbst einen Überblick – und bilden Sie sich aufgrund der Informationen Ihre Meinung, welches Gerät am besten zu Ihnen passt.

Auf das Bild klicken, um die Übersicht der Blutzucker-Messgeräte als PDF-Datei zu öffnen:

Alternativ die Datei hier öffnen.

Nachtrag zur Übersichtstabelle Blutzucker-Messgeräte: Nach Erscheinen der Tabelle haben uns noch folgende Informationen erreicht: Die Softwares DIABASS 5DIABASS PRO und med-import sind für viele weitere Messgeräte als den genannten geeignet (siehe www.diabass.de und www.med-import.de).

Außerdem haben wir nur auf ausdrücklichen Wunsch der Unternehmen erwähnt, dass ein Gerät die DIN ISO 15197:2013 erfüllt – denn das ist ohnehin Grundvoraussetzung, um überhaupt in Deutschland verkauft werden zu dürfen.

von Dr. med. Katrin Kraatz und Lena Schmidt

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (5) Seite 16-31

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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