- Aus der Community
Die zweite Woche mit dem Freestyle Libre – Teil #2
3 Minuten
Donnerstag
Happy Einwöchiges (Teil 1)! Ich habe meinen Quartals-Check in der Diabetologie und mag im Wartezimmer nicht messen, weil ich Sorge habe, dass das jemand sieht, der noch aufs FreeStyle Libre wartet oder es gar nicht bekommt, und diese Person darum traurig wird. Aber im Behandlungsraum packe ich meinen Arm aus und präsentiere voller Stolz den weißen Knopf, der daran sitzt. Daran gedacht, den Verlauf der letzten Woche mitzubringen, habe ich noch nicht. Das kommt dann beim nächsten Termin.
Die Freude, im Zug, in der Stadt und mitten auf dem Weihnachtsmarkt durch die Winterjacke meinen Glukose-Wert erfahren zu können, ist riesig.
Freitag, Samstag, Sonntag
In den letzten Tagen kamen die ersten Informationen dazu auf, dass die Kostenübernahme nach dem individuell genehmigten Zeitraum nicht weiter gewährleistet sein wird. Das trübt meine Freude – genau genommen heule ich fast – und ich habe jetzt schon fürchterliche Angst davor, den Luxus des unblutigen Messens wieder zu verlieren. Jedes Mal, wenn ich das Lesegerät in die Hand nehme, ist es so ein Glücksgefühl.
Montag
In der Nacht wache ich auf: 398 mg/dl (22,1 mmol/l). Ich korrigiere mit 4 Einheiten, doch morgens bin ich immer noch über 300 (16,7). Dieses Gefühl, als wäre ein Trecker samt tropfendem Gülleanhänger über einen rübergefahren, bah. Und dann fällt mir in meiner Matschigkeit das Lesegerät runter. Bei der nächsten Messung ist ein Loch in der Kurve. Keine Ahnung, ob das damit zusammenhängt. Danach ist aber alles wie immer und auch das Display ist heile geblieben. Denke allerdings darüber nach, eine Schutzfolie draufzukleben. Finde nur, die Touchfunktion ist so schon recht schwerfällig.
Dienstag
Wie großartig das FreeStyle Libre insbesondere außerhalb des Hauses ist. Beim Pferd nicht erst die dreckigen Hände irgendwie „mess-fein“ bekommen zu müssen und dann bei der Kälte überhaupt genug Blut für den Teststreifen zu haben. Heute wird mit Handschuhen gemessen, like a boss.
Was mir auffällt: keine benutzten Teststreifen mehr unter den Socken oder in der Handtasche. Das ist ganz schön schön!
Mittwoch

Es juckt heute. Ich kann nicht ausmachen, ob unter dem FreeStyle Libre selbst oder unter meinem Kinesiotape. Außerdem frage ich mich langsam, wie ich das Tape morgen abbekommen soll. Es sitzt wie mit meiner Haut verwachsen.
Donnerstag
Sensor wechsel dich. Komischerweise bin ich aufgeregter als vor dem ersten Setzen. Aber ich mache mir Gedanken, ob es wieder so gut klappt. Habe Angst, ein Gefäß zu treffen, und noch weiß ich auch gar nicht, wie meine Haut unter dem Sensor, der noch ca. eine Stunde läuft, aussieht.

Ich habe das Kinesiotape mit Desinfektionsspray gelöst, das ging super. Beim Sensor selbst musste ich ein bisschen rumpulen, das klappte dann aber auch. Meine Haut hat keinen Ausschlag, darüber bin ich sehr erleichtert. Die Pflasterreste habe ich gut mit Mandelöl abbekommen. Der andere Sensor ist gesetzt, ohne Probleme und auch das Tapen ging weniger chaotisch (und das mit links!). Auf in die zweite Runde. Es ist so aufregend. Und ein so anderes Leben.
Nachwort:
Die Wartezeit auf das FreeStyle Libre war zeitweise echt schlimm. Ich weiß, dass ich damit absolut nicht alleine dastand, aber zwischendurch hat es die Demotivation gegenüber meinem Diabetes absolut geschürt. „Es könnte jetzt viel einfacher sein, aber nein, tja, so hab ich aber auch keinen Bock mehr.“ „Das wird doch eh nichts mehr.“ „Und wenn es ankommt, kann ich den Kleber sicher nicht ab.“ Pipapo. Als dann die Benachrichtigung kam, dass ich in einer Woche bestellen könne, schwups, aller Ärger vergessen.
Also fast. Denn inzwischen habe ich es schriftlich von meiner Krankenkasse, dass nach Ablauf meiner zugesagten Kostenübernahme (bis April) eine weitere Unterstützung ausgeschlossen sei. Und wäre das mit dem Lieferengpass nicht gewesen, hätte ich das FGM eben wenigstens seit letztem April gehabt. Im Moment stelle ich mir vor, dass ich mir nach Ablauf der Kostenübernahme jedes Quartal 2 Wochen Sensor gönnen werde. Aber so viel will ich daran auch gar nicht denken und den „Piks-Urlaub“ so lange genießen, wie es eben geht.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 21 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig