Digitale Unterstützung fördert Arzt-Patienten-Kommunikation

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Digitale Unterstützung fördert Arzt-Patienten-Kommunikation

Die Digitalisierung in der Diabetologie ist allgegenwärtig. Vor allem das Angebot mobiler Anwendungen auf dem Smartphone wird stetig größer. Mit der MyTherapy-App wurde erstmals eine Gesundheits-App unter Praxisbedingungen bei Ärzten und Patienten geprüft. Die aktuell publizierten Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung das Selbstmanagement der Patienten stärkt und sich positiv auf die Arzt-Patienten-Bindung auswirkt.

Therapietreue und Selbstmanagement des Patienten sind wichtige Faktoren für den Erfolg der Diabetesbehandlung. Regelmäßige Blutzuckermessungen, Tabletteneinnahme, Dokumentation der Messwerte und gespritzten Insulindosen, Trainingseinheiten – die Diabetestherapie stellt hohe Ansprüche an den Alltag des Patienten.

So bietet sich das Smartphone als ständiger Begleiter für die Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung hervorragend an. Gesundheits-Apps dokumentieren, erinnern und fassen die gesammelten Daten für den nächsten Arztbesuch zusammen. Diese Transparenz kann es dem Arzt erleichtern optimal auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren – sei es durch erneute Aufklärung oder gegebenenfalls nötige Therapieanpassungen.

Doch der Markt an Gesundheits-Apps ist unübersichtlich [1] und so fordern viele Fachkreise den Nutzen der einzelnen Angebote wissenschaftlich nachzuweisen [2, 3]. Zusätzlich würden sich auch die Patienten eine Empfehlung qualitätsgeprüfter Apps durch ihren behandelten Arzt wünschen [4].

MyTherapy-App unterstützt Arzt und Patient

Die MyTherapy-App wurde deutschlandweit evaluiert, dabei wurden bzgl. ihrer Anwendung von Patienten mit Typ-2-Diabetes in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Diabetologen und Allgemeinmediziner Daten erhoben und ausgewertet. Dabei wurde untersucht, inwieweit die Anwendung Diabetespatienten in ihrem Alltag unterstützt und welche Auswirkungen die Nutzung der MyTherapy-App auf das Arzt-Patienten-Verhältnis hat.

In die Studie wurden 40 Ärzte und 200 Patienten aufgenommen. Die Studienteilnehmer sollten mindestens drei Medikamente in Dauertherapie einnehmen und bisher die App nicht verwendet haben. Zu Beginn der Evaluation erfolgte eine Aufnahmedokumentation. Neben der Eruierung der demographischen Daten wurden die Patienten u.a. zu Medikamentenanzahl, Begleiterkrankungen, Wohlbefinden und Technikaffinität befragt. Außerdem schätzten die Patienten ihre Adhärenz anhand des Morisky-8-Fragebogens zur Therapietreue ein.

Nach dem dreimonatigen Nutzungszeitraum erfolgte die Abschlussdokumentation. Von den 200 eingeschlossenen Patienten gaben 164 Probanden an, die App verwendet zu haben.

  • Insgesamt fühlten sich mehr als 60 Prozent der Patienten bei der Medikamenteneinnahme unterstützt. Studienteilnehmer, die zu Beginn eine niedrige Adhärenz aufwiesen (55 Prozent), profitierten besonders von der App (69 Prozent fühlten sich sehr gut bis gut unterstützt).
  • Im Hinblick auf den Einfluss auf die Arzt-Patienten-Bindung bewerteten 59 Prozent die App als sehr gut und gut. Zusätzlich empfindet die Mehrheit der Ärzte (58 Prozent) die Nutzung der MyTherapy-App im Patientengespräch als positiv.

Mit der Evaluation ist nun wissenschaftlich bestätigt, dass die Nutzung der MyTherapy-App Vorteile für Patienten und ihre behandelten Ärzte bringen kann. Um mögliche Effekte der App auf medizinische Endpunkte, wie etwa die Reduktion des HbA1c, zu untersuchen, sind weitere Studien erforderlich. [5]

Digitalisierung fördern und vertrauensvoll mitgestalten

Die mit dem
DiaDigital
-Siegel ausgezeichnete MyTherapy-App ist Teil des digitalen Angebotes
TheraKey
der Berlin-Chemie AG im Bereich der Arzt-Patienten-Kommunikation. Das DiaDigital-Siegel wird von einem Zusammenschluss der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsangebote in Deutschland (VDBD) und der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) vergeben.

Die Berlin-Chemie AG ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung die Diabetologie verändern wird. Neben Telemedizin, Big Data und Künstlicher Intelligenz gewinnen vor allem mobile Anwendungen auf dem Smartphone immer mehr an Bedeutung [6, 7].

Die von der
smartpatient GmbH
entwickelte MyTherapy-App erinnert an Medikamente, Blutzuckermessungen sowie Trainingseinheiten und bietet die Möglichkeit, Angehörige mit einzubeziehen. Zusätzlich dokumentiert sie alle wichtigen Daten wie Messergebnisse, Laborwerte, sportliche Aktivität oder Symptome.

Die App generiert aus den Eingaben des Patienten einen gemeinsam mit Ärzten entwickelten Gesundheitsbericht. Hierdurch hat der Patient alle relevanten Daten beim nächsten Arztbesuch parat. Die barrierefreie und TÜV-geprüfte App ist im
Google Play Store
, sowie im
Apple App Store
kostenlos und in mehreren Sprachen erhältlich. Weitere Informationen zur App finden Sie unter www.mytherapyapp.com

Literatur:
[1] Bertelsmann Stiftung: Gesundheits-Apps: Bedeutender Hebel für Patient Empowerment – Potenziale jedoch bislang kaum genutzt. Spotlight Gesundheit. 2016; 2: 1-8.
[2] DAK-Gesundheit: DAK-Digitalisierungsreport 2018 (Letzter Zugriff: 03.09.2018)
[3] Albrecht, U-V: Kapitel Rationale. In: Albrecht, U-V, Hrsg. Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA): Medizinische Hochschule Hannover; 2016. S: 2-6.
[4] Schmidt-Kähler: Patientenperspektiven. Qualitative Studie zur Digitalisierung im Gesundheitswesen aus Sicht von Patientinnen und Patienten in Deutschland. Berlin: Kassenärztliche Bundesvereinigung (letzter Zugriff 26.02.2019)
[5] Ohde et al.: Gesundheits-App im Praxistest: Multizentrische Evaluation von Patientennutzen und Praxistauglichkeit bei der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2, Diabetes Stoffwechsel und Herz 2019; 28: 9-15.
[6] Kramer et al.: Diabetes-Management mit Apps: Derzeitige und zukünftige Nutzung, Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen von Diabetikern. Online-Befragung von Diabetikern. Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 – P118
[7] Homo Digivitalis –TKStudie zur Digitalen Gesundheitskompetenz 2018, Herausgeber Techniker Krankenkasse (letzter Zugriff 26.02.2019)

Quelle: Presseinformation der Berlin-Chemie AG

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  • Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 4 Tagen, 23 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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