- Technik
DIY-Closed-Loop-Projekt für Bürgerwissenschaftler wird gefördert
2 Minuten
Unter dem Begriff Citizen Science versteht man die Miteinbeziehung von Bürgern in Forschungsaktivitäten. Die Helmholtz-Gemeinschaft wird nun drei Projekte fördern, bei denen Bürgerwissenschaftler involviert sind. Eines davon dreht sich um Do-It-Yourself-Closed-Loop-Systeme und interessierte Menschen mit Typ-1-Diabetes könne sich darin einbringen.
Mit bis zu 100.000 Euro pro Jahr fördert die Helmholtz-Gemeinschaft drei Projekte, in denen Bürgerinnen und Bürger forschen – in einem davon soll die Auswirkung von Do-It-Yourself-Closed-Loop-Systemen (DIY-Closed-Loop-Systeme) auf die Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes untersucht werden.
Entwicklung von Closed-Loop-Systemen in Eigenregie
DIY-Closed-Loop-Systeme kombinieren handelsübliche Insulinpumpen und kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) mit einer Software, die von Menschen mit Typ-1-Diabetes und deren Angehörigen selbst entwickelt wurde. Diese Systeme sind in der Lage, die Zufuhr des Basalinsulins je nach aktuellem Bedarf der Patienten anzupassen und somit die Funktion einer gesunden Bauchspeicheldrüse im Ansatz nachzuahmen.
In Europa ist bislang noch kein Closed-Loop-System auf dem Markt, sodass sich weltweit Menschen zusammengeschlossen haben („Looper-Community“), um in Eigenregie an der Entwicklung eines solchen Systems zu arbeiten und es an sich selbst im Alltag zu testen. Da diese Systeme nicht klinisch zugelassen sind, geschieht dies allerdings in Eigenverantwortung.
Verbessern DIY-Closed-Loop-Systeme die Lebensqualität?
In dem nun von der Helmholtz-Gemeinschaft über einen Zeitraum von drei Jahren geförderten Projekt TeQfor1 haben Bürgerinnen und Bürger mit Typ-1-Diabetes die Möglichkeit, in einer systematischen Evaluation zu untersuchen, inwieweit diese DIY-Closed-Loop-Systeme ihre eigene Lebensqualität tatsächlich beeinflussen und ob bzw. wie sich ihre Glukosewerte verändern.
Projektpartner sind das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt sowie das GECKO Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie der Hochschule Heilbronn.
Citizen Science – die Förderung von Bürgerwissenschaftlern
„Die Beteiligung von Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an Forschung ist für alle Beteiligten eine Bereicherung“, sagt der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft,Otmar D. Wiestler.
„Das umfangreiche Wissen, die Motivation und die Neugier der Teilnehmer ist faszinierend“, so Wiestler weiter. „Ich freue mich, dass wir nun mit einem neuen Förderinstrument den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken und das Innovationspotenzial, das Citizen Science verspricht, nutzen können. Die drei ausgewählten Projekte verfolgen auf ganz unterschiedlichen Gebieten einen interdisziplinären Ansatz und lassen Spannendes erwarten.“
Die Helmholtz-Gemeinschaft ist seit vielen Jahren aktiv im Bereich Citizen Science, beispielsweise in der Initiative „BürGEr schaffen WISSen – Wissen schafft Bürger (GEWISS)“. GEWISS hat in den Jahren 2014 bis 2016 Forscher und Bürger vernetzt, den Austausch zwischen Projekten gefördert und neue Aktivitäten auf den Weg gebracht.
Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern neues Wissen produzieren
„Mittlerweile gibt es zahlreiche Projekte in unseren Zentren“, sagt Wiestler. „Den jetzt ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gratuliere ich herzlich und wünsche Ihnen viel Erfolg bei ihrer anstehenden Arbeit.“ Ziel der Citizen Science-Projekte sei es unter anderem, das Wissen aus der Gesellschaft noch stärker in die Wissenschaft einfließen zu lassen und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern neues Wissen zu produzieren.
Neben TeQfor1 werden außerdem das SMARAGD-Projekt gefördert, bei dem in deutschen Städten die Konzentrationen von Aerosolen und reaktiven Gasen gemessen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit analysiert werden, sowie das Projekt Nachtlicht-BüHNE, bei dem nächtliche Lichtphänomene erforscht werden, was langfristig der Lichtverschmutzungs- und Meteorforschung weiterhelfen soll. Die Auswahl der Pilotprojekte erfolgte in einem Wettbewerb mit Begutachtung durch externe Expertinnen und Experten aus dem Bereich Citizen Science.
Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft | Redaktion
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 13 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 8 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 8 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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