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Erfahrungswerte mit dem Eversense XL
4 Minuten
Anfang Juni bekomme ich per Post ein mittelgroßes Paket. Da wird mein Mann wohl etwas bestellt haben? Als ich das Paket öffne, blicken mir drei kleine Schachteln und eine Prospektmappe entgegen. Aha, das ist meine Eversense-Starterbox! Sehr aufregend war das für mich – der Eversense, der zukünftig die nächsten 6 Monate meinen Gewebezuckerwert auf dem Handy sichtbar machen sollte.
Rückblick:
Anfang des Jahres entschied ich mich für den Eversense-Sensor. Warum für den Eversense? Ich trage eine MiniMed-640G-Pumpe von Medtronic und hatte bis vor zwei Jahren den dazugehörigen Medtronic-Sensor im Einsatz. Doch ich gestehe, dass dieser Sensor nicht in unser Familienkonzept passte. Es gab zu viele technische Schwierigkeiten, die permanenten Alarme raubten meinem Mann und mir die Nerven und schließlich bekam ich auch noch ein Ekzem vom Pflaster des Medtronic-Sensors. Ich gab den Sensor wieder zurück an die Klinik.

Ungefähr 2 Jahre lebte ich ohne Sensor. Aber immer wieder beobachtete ich skeptisch und zugleich sehr neugierig Menschen mit so einem Plastikknopf am Oberarm. Dann ging ich letztes Frühjahr zu einem Vortrag von Matthias Steiner, der mit Begeisterung vom Eversense-Sensor berichtete. Dieser lässig-lockere Vortrag vom Sportler Matthias Steiner überzeugte mich letztendlich vom Eversense.
Mein Termin zum Setzen des Sensors fand im Juni drei Tage vor meiner Hochzeit statt. Ich wollte den Termin zum Setzen des Sensors in meinen Oberarm einfach nicht verschieben. Wenn mir etwas wichtig ist, dann will ich es so schnell wie möglich! Ich hatte mir für diesen Tag von der Arbeit frei genommen. In der Klinik begrüßten mich die Ärztin, zwei Schwestern der Stoffwechselambulanz und der Eversense-Vertreter. Ich trug ein kurzärmeliges T-Shirt, denn an diesem Tag war es sommerlich warm. Zunächst besprachen wir, an welcher Stelle der Sensor gelegt werden soll. Lieber am rechten oder linken Arm? Höher oder tiefer am Oberarm? Ich entschied mich für den rechten Arm.
Die Ärztin erklärte mir, dass sie den Sensor lieber etwas höher legt, da man nach 180 Tagen den nächsten Sensor gleich darunter implantiert. Ich musste den Sensor ja erst mal testen! Beim Schnitt lag ich seitlich auf einer Liege und wurde zunächst örtlich am Oberarm betäubt. Die Ärztin begleitete mit Worten alle ihre Schritte. Ich spürte den Schnitt und das Setzen des Sensors in meinen rechten Oberarm nicht.
Das Pflaster über dem 1 Zentimeter großen Schnitt sollte 7 Tage auf der Wunde liegen, um eine Narbe zu verhindern. Zudem sollte in diesen Tagen das Pflaster nicht nass werden, damit die Wunde gut verheilen konnte. Dieses Pflaster war zu Beginn eine kleine Herausforderung für mich. Speziell beim Duschen mit dieser Miniwunde am Arm hatte ich Angst, dass die Wunde nicht sauber heilt. Aber das war schnell vergessen, denn am nächsten Tag ging es ans Kalibrieren. Um die Genauigkeit der Glukosemessungen sicherzustellen, muss das Eversense-CGM-System regelmäßig durch eine Blutzuckermessung kalibriert werden. 24 Stunden nach Einsetzen des Sensors müssen vier BZ-Kalibrierungen im Abstand von jeweils zwei bis 12 Stunden durchführt werden. Bei der 3. Kalibrierung zeigte mir mein Handy bereits meinen ersten Gewebezuckerwert über die Eversense-App am Handy an. Heute muss ich nur noch täglich zwei BZ-Kalibrierungen durchführen, die 10 bis 14 Stunden auseinander liegen. Im Moment messe ich am Morgen blutig und am Abend vor dem Schlafen nochmals. Das geht sich zeitlich in meiner Tagesroutine sehr gut aus.
Eversense XL im Alltag
Zu Beginn gab es die größten Probleme mit der „Platzierung“ des Sensors. Mein Sensor wurde leider recht weit hinten am Oberarm gesetzt, so dass ich anfangs immer wieder beim Setzen des Transmitters lange suchen musste, bis die Verbindung hergestellt war. Doch nach einigen Wochen Übung hat man das Setzen des Sensors im Gefühl und im Moment läuft alles recht schnell und unkompliziert.

Probleme beim Anzeigen meiner Gewebezuckerwerte mittels Sensors bekam ich lediglich beim Wandern. Bei zu viel Sonne auf meinem Oberarm zeigte der Sensor keine Zuckerwerte mehr an. Er alarmierte mich: Achtung, zu viel Sonnenlicht! Zudem reagiert der Sensor sehr empfindlich auf Kälte, wenn ich bei Regen und etwas kühleren Temperaturen unterwegs in den Bergen bin. Auch hier wird die Anzeige der Gewebezuckerwerte durch die Kälte gestört. Aber ich habe mir gleich mit einem Multifunktionstuch geholfen, was ich jetzt fast immer bei meinen Wanderungen trage.
Alles in allem muss ich dem Eversense-System ein großes Kompliment aussprechen. Es hat meinen Diabetes-Alltag etwas entstresst, denn Gewebezuckerwerte auf dem Handy machen vieles weniger beschwert. Sicher habe ich mein Handy jetzt öfter in der Hand. In der Nacht entferne ich das Handy trotzdem oft aus dem Schlafzimmer, denn der Transmitter vibriert auch ohne Handy bei tiefen oder hohen Werten an meinem Oberarm. Der Zuckerwert auf dem Handy ist für mich eine tolle Sache und im Dezember nach Ablauf der 6 Monate Tragezeit lasse ich wohl wieder den neuen Sensor setzen.
Wer noch praktische Fragen zum Eversense-System hat, darf sich gerne bei mir melden!
Im Beitrag „Ich bin (k)ein Technikverweigerer – oder warum ich Weihnachtsferien von der Technik mache …“ erzählt Heike, warum Technik manchmal auch ein Grund für Stress sein kann.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 9 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 4 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig