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FreeStyle Libre 3: sechs Fragen an Abbott
4 Minuten
Nun ist der FreeStyle Libre 3 von Abbott bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Antje hat schon im vergangenen Jahr auf der Blood Sugar Lounge von ihren Eindrücken berichtet. Höchste Zeit, Abbott nach den bisherigen Erfahrungen und der Zukunft von Libre 1 und Libre 2 zu befragen. Das Unternehmen wollte kein telefonisches Interview führen und hat stattdessen schriftlich auf meine Fragen geantwortet:
Welches Feedback hat Abbott zum FreeStyle Libre 3 erreicht?
Abbott: Das Feedback, das uns erreicht hat, ist sehr positiv. Besonders die Größe des Sensors sorgt für Begeisterung. Aber die Nutzer schätzen auch die Genauigkeit der gemessenen Werte und, dass die Handhabung unkompliziert ist, da die Werte jede Minute direkt auf das Smartphone übertragen und 14 Tage gespeichert werden. Scannen ist somit nicht mehr erforderlich, um Messungen zu erhalten. Und das Anbringen des Sensors ist einfach mit dem einteiligen Applikator.

Ganz besonders freuen wir uns auch, dass unsere Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit geschätzt werden – ein Thema, das auch bei Diabetes-Influencern diskutiert wird. Der kleinere FreeStyle-Libre-3-Sensor kommt mit 41 Prozent weniger Plastik aus und benötigt 43 Prozent weniger Papier bei der Verpackung – viele bestätigen uns, dass das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist.
Wie reagiert Abbott auf Kritikpunkte wie beispielsweise zu laute oder zu wenig individuell einstellbare Alarme?
Abbott: Die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes waren und sind der Ausgangspunkt unserer Entwicklungsarbeit zum FreeStyle-Libre-System. Damals vor dem Launch 2014 wollten wir ein System auf den Markt bringen, das Menschen mit Diabetes in ihrem Alltag wirklich unterstützt und ihnen Freiheit und Lebensqualität schenkt. Da liegt es in der Natur der Sache, dass wir auch Feedback sehr ernst nehmen.
Oft sind die Aspekte aber sehr vielschichtig und eine einfache Lösung nicht immer möglich. Nehmen wir das Beispiel Alarme. Manche wünschen sich, dass der Alarm leiser und diskreter ist bzw. unterschiedliche Einstellungen möglich sind. Dieser individuelle Wunsch ist absolut nachvollziehbar, deshalb sind unsere Alarme auch optional und können, nach persönlichem Bedarf, ein- und ausgeschaltet werden. Wir müssen uns jedoch vor Augen halten, dass ein Alarm ein Warnsignal ist, das gehört werden muss. Wir nehmen unsere Rolle bei der Vorbeugung von Unterzuckerungen sehr ernst, und deshalb muss eine bestimmte Lautstärke gegeben sein.

Unser Ansatz ist es jedoch, das System so einfach wie möglich zu halten, damit möglichst viele Menschen von der innovativen Technik des FreeStyle-Libre-Systems profitieren können. Und das gelingt uns aktuell auch: Wir haben Nutzer in allen Altersklassen und Behandler spielen uns zurück, dass sowohl Kinder als auch Senioren gut damit zurechtkommen.
Wie ist der Status quo hinsichtlich der Tests und der Funktionalität mit verschiedenen Smartphone-Modellen?
Abbott: Seit Januar 2022 steht die FreeStyle-Libre-3-App für Android- und iOS-Betriebssysteme im Google PlayStore sowie dem Apple App Store zum Download bereit. Auf unserer Website gibt es ergänzend dazu eine Liste aller durch Abbott getesteten Smartphone-Modelle, die mit dem System kompatibel sind. Diese wird ständig erweitert und aktualisiert, aktuell umfasst sie 42 der gängigsten Handymodelle.

Was wir aus dem Markt hören, funktioniert die App aber tatsächlich mit den allermeisten Smartphones. Wenn das eigene Handy auf unserer Liste noch nicht aufgeführt ist, funktioniert es sehr wahrscheinlich trotzdem, allenfalls könnten manche Funktionen nicht vollständig unterstützt werden. Im Grunde heißt das nur, dass dieses Smartphone-Modell von uns noch nicht getestet wurde.
Können Sie mir bitte einige Hintergrundinformationen zu dem aktuellen Patentstreit geben, in dem sich Abbott befindet? Werden die Anwender des FreeStyle-Libre-3-Systems aufgrund dieser Patentklage gezwungen sein, auf das FreeStyle-Libre-3-System umzusteigen?
Abbott: Abbotts erste und höchste Priorität ist es, sicherzustellen, dass Menschen mit Diabetes, die auf unsere FreeStyle-Libre-Produkte angewiesen sind, weiterhin uneingeschränkten Zugang haben. Wir haben bereits einen Plan aufgestellt, um die Kontinuität der Versorgung unabhängig vom Ausgang der Gerichtsverfahren in Deutschland zu gewährleisten, und wir setzen uns derzeit mit allen Patienten, Ärzten und Krankenversicherungen in Verbindung, um sicherzustellen, dass wir unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden einhalten. Dazu gehört auch die Umstellung aller FreeStyle-Libre-2-Nutzer auf unsere neueste Innovation, das FreeStyle-Libre-3-System.
Dexcom hat in Deutschland mehrere Verfahren eingeleitet, in denen Abbott vorgeworfen wird, einige seiner Patente zu verletzen. Wir haben daraufhin unsere eigenen Klagen eingereicht. Abbott ist überzeugt, dass die Klagen von Dexcom unbegründet und die Patente von Dexcom ungültig sind. Das deutsche Rechtssystem ist jedoch insofern einzigartig, dass es ein Urteil über Verletzungsansprüche zulässt, bevor die Gültigkeit der Patente beurteilt wird. Dies bedeutet, dass der Ausgang eines dieser Verfahren möglicherweise bereits im April 2022 Auswirkungen auf die Verfügbarkeit bestimmter Produkte beider Unternehmen in Deutschland haben könnte.
Wird es FreeStyle Libre 1 und FreeStyle Libre 2 auch weiterhin geben?
Abbott: FreeStyle Libre der ersten Generation wird es weiterhin geben. Wir stellen alle FreeStyle-Libre-2-Nutzer auf das FreeStyle-Libre-3-System in Deutschland im Jahr 2022 um.
Wann wird es das separate Lesegerät für den FreeStyle Libre 3 geben? Werden parallele Alarme Smartphone – Lesegerät möglich sein?
Abbott: Das Lesegerät für FreeStyle Libre 3 wird Anfang des dritten Quartals des Jahres auf den Markt kommen. Auch hier hören wir die Wünsche von Menschen mit Diabetes und berücksichtigen diese, wann immer möglich, bereits im Entwicklungsprozess.
Antje hat bereits Erfahrungen mit dem Freestyle Libre 3 gemacht. Hier kommt ihr zu Antjes Produkttest des Diabetes-Gadgets!
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 11 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 5 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig