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Vor vier Jahren mit großen Ambitionen gestartet, nun vorläufig gestoppt: Das Unternehmen Verily wird zunächst nicht weiter an einer alltagstauglichen smarten Kontaktlinse forschen, mit der die Glukosekonzentration über die Tränenflüssigkeit gemessen werden kann. Die bisherigen Ergebnisse blieben hinter den Erwartungen zurück.
Das Biotech-Unternehmen Verily Life Science, das zum Google-Mutterkonzern Alphabet gehört, hat in einem Blogbeitrag am vergangenen Freitag bekanntgegeben, dass die Entwicklung von smarten Kontaktlinsen, mit denen die Glukosekonzentration über die Tränenflüssigkeit gemessen werden sollte, vorläufig auf Eis gelegt wird. Nach vier Jahren Forschungsarbeit in Kooperation mit der Novartis-Tochter Alcon habe sich gezeigt, dass sich dieses Unterfangen schwieriger gestaltet als erwartet und die bisherigen Ergebnisse keine verlässlichen Messwerte lieferten.
In klinischen Studien habe sich demnach gezeigt, dass die gemessenen Glukosewerte in der Tränenflüssigkeit sich zu sehr von den tatsächlichen Blutzuckerwerten unterscheiden, so dass der bisherige Entwicklungsstand der Linse somit „nicht den Anforderungen an ein ein medizinisches Gerät erfüllt“, heißt es in dem Blogeintrag. Im Labor habe man zwar einige gute Ergebnisse erzielen können, unter Real-life-Anforderungen seien die Bedingungen für verlässliche Messwerte in der Tränenflüssigkeit, in der Glukosekonzentration ohnehin nur sehr niedrig ist, jedoch zu komplex und unstet.
Daher habe man sich nun gemeinsam mit dem Kooperationspartner Alcon entschieden, die Arbeit an einer glukosemessenden Linse erst einmal ruhen zu lassen und sich nun auf die Weiterentwicklung von smarten Kontaktlinsen zu fokussieren, die bei Augenerkrankungen bzw. Sehschwächen zum Einsatz kommen sollen.
Trotzdem wolle man weiterhin andere Forschungsprojekte im Bereich des Diabetesmanagements vorantreiben, so Verily, auch bezüglich einer preiswerten und dezenten Methode der Glukosemessung. Mit dem Unternehmen Dexcom arbeite man beispielsweise derzeit an miniaturisierten Glukosemessystemen und im Rahmen des Joint-Venture-Projekts mit Sanofi namens Onduo wolle man das integrierte Therapiemanagement des Typ-2-Diabetes weiter verbessern.
von Redaktion / gh
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