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Das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline und das zum Google-Mutterkonzern Alphabet gehörende Unternehmen Verily kündigen eine enge Kooperation an: Mit der Gründung der gemeinsamen Firma Galvani Bioelectronics wollen sie bioelektronischen Heilmethoden entwickeln, um chronische Erkrankungen zu behandeln.
Der britische Phramahersteller GlaxoSmithKline (GSK) gab Anfang August bekannt, zusammen mit Verily Life Sciences LLC (früher Google Life Sciences), einem Unternehmen der Alphabet-Gruppe, die Firma Galvani Bioelectronics zu gründen. Unter deren Dach soll an Forschung, Entwicklung und Vertrieb von bioelektronischen Heilmethoden für chronische Erkrankungen gearbeitet werden.
Die Gründung von Galvani Bioelectronics soll nun die Erfahrung von GSK bei der Arzneimittelforschung und –entwicklung mit dem technischen Know-How von Verily bei der Miniaturisierung von Niederstrom-Elektronika, der Entwicklung von Geräten, der Datenanalytik und Software-Entwicklungen für klinische Anwendungen verbinden.
Bioelektronische Medizin ist ein relativ neues wissenschaftliches Gebiet, das eine Vielzahl von chronischen Erkrankungen in Angriff nehmen möchte – mit Hilfe von Miniatur-Implantaten, die elektrische Nervensignale modifizieren können, einschließlich unregelmäßigen oder veränderten Impulsen, die bei vielen Erkrankungen auftreten. GSK ist seit 2012 in diesem Bereich tätig und ist der Ansicht, das bestimmte chronische Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Asthma mit diesen Geräten behandelt werden könnten.
Zunächst liegt der Fokus auf dem grundlegenden klinischen Nachweis bei entzündlichen, metabolischen und endokrinen Störungen, einschließlich Typ-2-Diabetes, wo es bei Tiermodellen bereits maßgebliche Nachweise gibt. Darüberhinaus sollen entsprechende Miniatur-Präzisionsgeräte entwickelt werden.
Der desiginierte Vorstandsvorsitzende von Galvani Bioelectronics, Moncef Slaoui (zuvor GSK), sagt zu den Zielen des neuen Unternehmens: „Viele Prozesse im menschlichen Körper werden kontrolliert durch elektrische Signale, die zwischen dem Nervensystem und den Organen pulsieren und die bei vielen chronischen Erkrankungen gestört werden.“ Hier wolle man nun ansetzen und nach neuen Behandlungsoptionen suchen.
„Das Ziel der bioelektrischen Medizin ist es, die neuesten Fortschritte im Bereich Biologie und Technologie anzuwenden, um mit Hilfe von Miniaturgeräten, die an den einzelnen Nerven angebracht werden, diesen elektrischen Austausch zu deuten und die unregelmäßigen Muster bei Erkrankungen zu korrigieren. Wenn dies funktioniert, bietet dieser Ansatz eine neue therapeutische Möglichkeit neben traditionellen Arzneimitteln und Impfstoffen“, so Slaoui.
GSK soll 55, Verily 45 Prozent am neuen Gemeinschaftsunternehmen halten, das seinen Hauptsitz im GSK-Forschungszentrum in britischen Stevenage haben wird. Ein zweiter Standort ist am Sitz von Verily im kalifornischen South San Francisco vorgesehen. Anfangs werden ca. 30 Wissenschafter, Techniker und Kliniker tätig sein. Eine breite Zusammenarbeit mit den Mutterkonzernen, wissenschaftlichen Einrichtungen und anderen Unternehmen wird unterstützt und angestrebt.
Galvani Bioelectronics wurde nach Luigi Aloisio Galvani benannt, einem italienischen Wissenschafter, Arzt und Philosophen aus dem 18. Jahrhundert, der einer der ersten Forscher auf dem Gebiet der Bioelektrizität war.
Im Jahr 1780 machte er die bahnbrechende Entdeckung, dass die Muskeln eines Froschbeins zuckten, als er den Ischiasnerv mit zwei Metallstücken berührte, was ihn auf die Theorie der Bioelektrizität brachte. Die Entdeckung Galvanis war zwar zu seiner Zeit umstritten, ebnete aber den Weg für die moderne Elektrophysiologie und die Neurowissenschaften – zwei Bereiche, die bei der Entwicklung bioelektronischer Heilmethoden eine Schlüsserolle spielen.
Quelle: Presse-Information der GlaxoSmithKline Pharma GmbH | gh
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