Hybrid-Closed-Loop-System von Gesundheitsbehörde in den USA zugelassen

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Hybrid-Closed-Loop-System von Gesundheitsbehörde in den USA zugelassen

Die amerikanische Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) hat das erste Hybrid-Closed-Loop-System für Menschen mit Typ-1-Diabetes genehmigt.

Zugelassen ist damit das Hybrid-Closed-Loop-System MiniMed 670G von Medtronic, das automatisch den Glukosegehalt in der Flüssigkeit des Unterhautfettgewebes misst und die Insulinabgabe an die Glukosewerte anpasst. Zugelassen ist das System für Menschen ab 14 Jahren mit Typ-1-Diabetes. Dies gab die FDA gestern in einer Pressemeldung bekannt.

Das Hybrid-Closed-Loop-System MiniMed 670G

Unter einem Hybrid-System versteht man, dass noch nicht alles automatisch abläuft – der Patient muss weiter die Eingabe der Kohlenhydrataufnahme zu Mahlzeiten vornehmen. Außerdem ist eine Blutzuckerbestimmung zur regelmäßigen Eichung erforderlich und natürlich der Wechsel von Sensor und Infusionsset, erklärt Professor Thomas Danne (Hannover) im aktuellen Diabetes-Eltern-Journal.

Das System misst die Glukosekonzentration in einem 5-Minuten-Intervall und gibt automatisch eine an den Wert angepasste Dosis Insulin ab oder unterbricht die Insulinzufuhr. Das System besteht aus einem Sensor, der die Glukosekonzentration misst, einer Insulinpumpe und einem Infusionsset, das die Pumpe mit dem Körper verbindet. Ein Smartphone oder ein separates CGM-System ist nicht notwendig.

Das Ziel: Verbesserung der Lebensqualität

„Die FDA möchte Technologien zur Verfügung stellen, die die Lebensqualität für Menschen mit chronischen Krankheiten verbessern können – vor allem für die Erkrankungen, um die man sich täglich kümmern muss und die ständig Aufmerksamkeit fordern“, sagte Dr. Jeffrey Shuren, Direktor des FDA Center for Devices and Radiological Health. „Diese Technologie ist die erste dieser Art und kann Menschen mit Typ-1-Diabetes mehr Freiheit geben, ihr Leben zu leben, ohne ständig manuell ihren Blutzucker überwachen und sich Insulin verabreichen zum müssen“, so Shuren weiter.

Keine Episoden von schweren Hypoglykämien oder Ketoazidosen

Eine Studie, die kürzlich im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurde, zeigt, dass 124 Patienten, die das MiniMed-670G-System benutzten, über 12.389 Patiententage keine Episode von schweren Hypoglykämien oder Ketoazidosen hatten.

Das MiniMed-670G-System hielt Typ-1-Diabetiker in 73,4% der Zeit in ihrem gewünschten Glukosebereich, gegenüber 67,8% ohne das System. In der Nacht, der gefährlichsten Zeit für Glukoseschwankungen, war der Unterschied noch ausgeprägter: 76,4% im Zielbereich vs. 67,8% ohne das System.

Verkauf startet im Frühling 2017

Im Rahmen der Genehmigung verlangt die FDA eine Post-Market-Studie, um besser verstehen zu können, wie sich das Gerät mit Real-World-Einstellungen – also unter Alltagsbedingungen – verhält. Medtronic gibt auf seiner Internetseite bekannt, dass das Gerät in den USA im Frühling 2017 in den Verkauf gebracht werden soll.

Mehr zu diesem Thema gibt es in den nächsten Ausgaben des Diabetes-Journals. Hier sind die nächsten zwei Ausgaben zum Testen gratis bestellbar.


Quelle: Pressemeldung FDA | Redaktion diabetes-online.de

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • rolli-xx antwortete vor 1 Tag

      @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 21 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 19 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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