Mensch plus Maschine – wie uns künstliche Intelligenz helfen kann

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Mensch plus Maschine – wie uns künstliche Intelligenz helfen kann

Die künstliche Intelligenz (KI) hält auch in der Medizin immer weiter Einzug. Doch viele Menschen haben Vorbehalte oder gar Angst vor den selbstlernenden Programmen. Dabei kann KI uns wertvolle Dienste leisten bspw. in der Diagnostik von Krankheiten, schreibt Prof. Thomas Haak in der Blickwinkel-Kolumne.

Seit Langem stellen Menschen Maschinen her. Sie bauen sie, damit diese ihnen das Leben erleichtern. Ohne Maschinen wäre die industrielle Revolution weltweit gar nicht denkbar. Maschinen ersetzen vollautomatisiert in vielen Bereichen den Menschen. So können sie in unglaublicher Geschwindigkeit Industrieprodukte fertigen, zum Beispiel Autos bauen. Ebenso gäbe es keinen Häuserbau, keinen Straßenbau. Keine Sportarenen würden in angemessener Zeit ohne Maschinen entstehen.

Viele sind besorgt: kontrollieren uns irgendwann die Maschinen?

Auch in der Medizin sind Maschinen nicht wegzudenken. Es muss zwar nicht gerade die Herz-Lungen-Maschine sein, aber auch Beatmungsmaschinen, EKG-Geräte und Insulinpumpen sind Maschinen. Also sind Maschinen doch in jeder Hinsicht etwas Gutes, oder? Manchen Menschen machen Maschinen auch Angst – und dies nicht nur, wenn man Science-Fiction-Romane liest.

So mancher fragt sich, ob Maschinen einmal den Menschen regieren werden – und damit sind wir bei einem wichtigen Thema: Irgendwann werden Maschinen vielleicht intelligenter sein als die Menschen. Und wenn sie dann selbstständig hinzulernen, könnte es sein, dass Maschinen andere Maschinen bauen und irgendwann die Menschen kontrollieren – und nicht andersrum. Ich halte diese Sorge für unbegründet, wenngleich ich auch der Meinung bin, dass man hier wachsam sein muss.

Künstliche Intelligenz leistet bereits wertvolle Dienste in der Medizin

Deswegen haben manche Menschen auch Angst vor der künstlichen Intelligenz. Doch was ist künstliche Intelligenz? Bereits heute nutzen wir künstliche Intelligenz beispielsweise in der Diagnostik. Auch im Diabetes Zentrum Mergentheim steht eine solche Maschine: Sie kann sehr präzise ohne Weittropfen der Pupille den Augenhintergrund analysieren. Dabei erkennt sie, ob der Augenhintergrund des Patienten eine Schädigung aufweist oder ob er völlig gesund ist. Dies kann die Maschine weitaus besser als ein Arzt.

Ebenso werden solche Systeme in der Dermatologie verwendet: Zu diesem Zweck traten vor einiger Zeit die Oberärzte mehrerer renommierter Universitäts-Hautkliniken an: Sie sollten gegen eine Maschine Bilder von schwarzem Hautkrebs unterscheiden von harmlosen Hautveränderungen. Sie werden sich wundern, wer das Rennen machte– natürlich die Maschine!

Der KI-Einsatz ist in vielen Bereichen notwendig – mit Maß und Ziel!

Aber genau so soll es doch sein: Wir wollen eine gute und effektive Diagnostik. Und wenn eine Maschine dies besser kann als die Menschen, warum nicht? Dennoch kann eine Maschine die Ärzte nicht ersetzen, und es sind in der Medizin ja auch Sachverstand, Empathie und Einfühlungsvermögen gefragt. Und dies kann eine Maschine nun einmal nicht liefern.

Aus meinem Blickwinkel ist es daher geradezu notwendig, künstliche Intelligenz in vielen Bereichen des Lebens zu nutzen – aber alles eben mit Maß und Ziel.


von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Chefredaktion Diabetes-Journal,
Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim,
Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim,
E-Mail: haak@diabetes-zentrum.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (6) Seite 57

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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