- Technik
Neues Gütesiegel bringt Licht in den Diabetes-App-Dschungel
2 Minuten
Mit DiaDigital gibt es nun erstmals ein Gütesiegel, mit dem therapieunterstützende Apps zertifiziert werden können. Entwickelt wurde das Siegel im Rahmen einer Kooperation von Fachgesellschaften und Patientenverbänden mit dem Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG).
Menschen mit Diabetes sind in 99,8 Prozent der Zeit mit ihrer Krankheits- und Therapiebewältigung auf sich allein gestellt. Inzwischen nutzen viele Betroffene in ihrem Alltagsleben digitale Unterstützung durch spezielle Diabetes-Apps. Gleichzeitig stehen auch Behandler vor der Herausforderung, die unzähligen Angebote qualitativ einzuordnen. Bislang gibt es jedoch keine offizielle Stelle in Deutschland, die systematisch und unabhängig solche Apps prüft und bewertet.
Die ersten vier Apps haben das Siegel bereits erhalten
Deshalb haben gemeinsam die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD), und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie (AGDT) der DDG die DiaDigital-App-Gruppe gegründet.
Mit dem Bochumer Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG) hat DiaDigital unter anderem ein Qualitätssiegel für Diabetes-Apps entwickelt, das erstmals den Nutzen der Apps für Behandler, Betroffene und den Hersteller beurteilt. Die ersten vier von DiaDigital geprüften Apps wurden kürzlich mit dem Siegel ausgezeichnet. Die Namen und Ergebnisse sind unter www.diadigital.de/zertifizierte-apps abrufbar. Unter dem Oberbegriff DiaDigital werden in Zukunft weitere Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung in der Diabetologie erfolgen.
Nutzen für Betroffene und Behandler berücksichtigen
Das Angebot von diabetesbezogenen Apps geht weltweit betrachtet mittlerweile in die Zehntausende, darunter zum Beispiel Diabetes-Tagebücher zur Verwaltung sämtlicher Therapiedaten oder Programme, mit denen Anwender Kalorien, Brot- und Kohlenhydrateinheiten von Lebensmitteln zur Ernährungssteuerung abrufen können. Die Qualität der Angebote ist jedoch sehr verschieden und bislang gibt es keinen offiziellen „TÜV“ für solche Apps.
„Im Rahmen von DiaDigital evaluieren wir Apps durch Anwendung eines von uns entwickelten Kriterienkatalogs, der den Nutzen für Betroffene und Behandler gleichermaßen berücksichtigt und zeichnen sie bei Erfüllung der Kriterien mit unserem Siegel aus, erklärt Diana Droßel, stellvertretende Vorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Transparenz durch Veröffentlichung des Bewertungsprozesses
Die bei diesem Bewertungsprozess erhobenen Angaben werden auf der DiaDigital-Website veröffentlicht, auch um die notwendige Transparenz und eine rasche Anpassung der Bewertung an Weiterentwicklungen der Apps zu gewährleisten. Über 50 Betroffene und Behandler haben sich als App Tester bei DiaDigital registriert. Ein wichtiges Ziel des Projektes ist die eigene App Kompetenz zu steigern. Der Ansatz des gemeinsamen Testens ist ein wichtiger Aspekt von DiaDigital.
App-Hersteller können sich um das Siegel bewerben und müssen dazu eine Selbstauskunft zum Produkt abgeben (http://diadigital.de/selbstauskunft/). Das Zentrum für Telematik und Telemedizin in Bochum (ZTG) nimmt eine technische Überprüfung vor und erstellt einen Prüfbericht.
Erst individueller Test, dann gemeinsame Beratung
Die DiaDigital-App-Tester bewerten die App individuell im App-Tester-Bereich der DiaDigital-Homepage und beraten anschließend alle gemeinsam in einer Telefonkonferenz, ob die App alle Qualitätskriterien erfüllt. Der Hersteller erhält in jedem Fall eine Rückmeldung und ggf. die Möglichkeit der Nachbesserung. Bei positivem Ergebnis erhält die App das Qualitätssiegel.
„Unsere Bemühungen stellen den ersten Ansatz in Deutschland dar, Diabetes-Apps von Betroffenen und Behandlern gemeinsam zu beurteilen und diese damit gleichzeitig ggf. zu verbessern“, erklärt Dr. med. Matthias Kaltheuner, leitendes Mitglied der DiaDigital-App-Gruppe. Eine Behörde könnte den Nutzen für die Betroffenen nicht so gut beurteilen wie diese selber.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion
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gingergirl postete ein Update vor 4 Tagen, 23 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 6 Tagen, 3 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 3 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra