- Technik
 
„SNAQ“: Was ist das auf meinem Teller?
3 Minuten
											Aurelian Briner ist in Berlin beim DiaTec-Kongress im Januar ausgezeichnet worden mit dem „bytes4diabetes-Award“. Er erhielt den Preis für sein Projekt SNAQ – ein technisches Konzept (App), das automatisch Lebensmittel auf dem Teller erkennt, das Gewicht berechnet, Nährwerte analysiert. Briner strebt damit die Zulassung als Medizinprodukt an. Die ersten Studien liefen am Inselspital Bern, unterstützt vom Diabetes Center Bern. Motivation des Schweizers: Seine Freundin hat seit 6 Jahren Typ-1-Diabetes. Wir trafen ihn in Berlin.
Der Entwickler der App SNAQ erzählt dem Diabetes-Journal, was die App kann, was derzeit damit läuft.
Diabetes-Journal (DJ): Was kann Ihre App SNAQ?
Aurelian Briner: Die App macht ein Foto von der Mahlzeit. In Interaktion mit dem Nutzer zeigt sie dann die Nährwerte der Mahlzeit an wie Kalorien, Kohlenhydrate, Protein, Fett.
DJ: Auf meinem Teller ist also ein Braten mit Soße, Kartoffeln, Salat. Ich mache ein Foto … und bekomme dann was genau angezeigt?
Briner: Pro Element auf dem Teller, nehmen wir den Braten, macht SNAQ Vorschläge wie Schweinebraten etc., der Nutzer wählt den passenden Vorschlag aus und bekommt die Nährwerte angezeigt. Natürlich gibt es eine Suchfunktion – bei durchmischten Mahlzeiten kann ja anhand des Bildes oft nur schwer analysiert werden, was genau auf dem Teller ist.
Aurelian Briner: „Wir wollen, dass die Technologie von SNAQ integriert wird in andere Apps und Produkte.“
DJ: Es gibt schon eine Lifestyle-Version, es soll auch eine medizinische Version geben …
Birner: Die medizinische Version ist noch nicht verfügbar, zu dieser laufen noch klinische Studien. Hier berechnen wir die Menge mit. Über die Auswahl, was genau auf dem Teller ist und welche Menge davon, kommt man zu einer verlässlichen Nährwertangabe. Im Hintergrund liegt natürlich eine Datenbank.
DJ: Was untersuchten die Studien?
Birner: Es ging um die Genauigkeit im Vergleich zu einer Waage – Mahlzeiten wie Frühstück, Mittag-, Abendessen und Snacks wurden analysiert. Es ergab sich ein relativer Kohlenhydratfehler von 15 Prozent, ein absoluter von 5,5 g.
DJ: Was unterscheidet die Lifestyle-Version von der medizinischen Version?
Briner: Die Lifestyle-Version ist weniger genau, sie hat eingeschränkte Funktionen, sie fokussiert vor allem auf Kalorien. Sie hat bisher nur eine Schweizer Datenbank hinterlegt. In der medizinischen Version sind wir angewiesen auf modernere Smartphones, weil entsprechende Daten und Sensoren erforderlich sind.
DJ: Angestrebt wird eine Zulassung als Medizinprodukt – was heißt das konkrtet?
Briner: Sobald wir beginnen, SNAQ für einen medizinischen Zweck zu vermarkten und zum Beispiel eine Insulindosis empfehlen, dann sprechen wir über eine höhere Risikoklasse. Es macht absolut Sinn, dass hier höhere Anforderungen sind und Studien gefordert werden, um die Zuverlässigkeit nachzuweisen.
DJ: Wie kommen Sie selbst zu dem Thema?
Birner: Meine Freundin hat vor 6 Jahren Typ-1-Diabetes bekommen. Zuhause oder im Restaurant war ich selbst immer involviert in die Schätzungen – „Wie schwer ist der Reis? Wie viele KH hat er wohl?“ Ich war zuvor 3 Jahre Produktmanager in einer Software-Firma. Ich war und bin überzeugt, dass es sich hier um ein Problem handelt, in das es sich lohnt zu investieren. Ich kündigte also. Zu zweit gründeten wir die Firma. Mittlerweile sind wir zu zehnt.
DJ: Was fehlt jetzt noch zur Zulassung der detaillierteren Version als Medizinprodukt?
Birner: Wir sehen uns längerfristig nicht als Stand-alone-Lösung, also nicht als eigenständige App. Sondern wir wollen, dass die Technologie von SNAQ integriert wird in andere Apps und Produkte. Hierfür sind einer oder mehrere starke Partner im Diabetes-Bereich notwendig, ebenso weitere Studien für die Einreichung einer Zulassung als Medizinprodukt. Wir rechnen mit einer Zulassung 2021. Frühestens. 
 von Günter Nuber
Chefredaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag, 
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail:           redaktion@diabetes-journal.de
 
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (4) Seite 10-11
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 16 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 11 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig