- Technik
Sofort einsatzfähiger Glukagon-Pen beweist sich in Studie
3 Minuten
Ein dänisches Unternehmen hat einen Glukagon-Pen zur Behandlung schwerer Unterzuckerungen entwickelt, der im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Notfall-Kits direkt einsatzbereit („ready-to-use“) ist. Diese Innovation könnte zukünftig auch bedeutsam für die Entwicklung von bihormonellen Closed-Loop-Systemen sein.
Rutschen die Blutzuckerwerte bei Menschen mit Diabetes besonders drastisch ab, kann es zu einer schweren Unterzuckerung kommen. Diese kann zu Bewusstseinsstörungen und Kontrollverlust bis hin zu Bewusstlosigkeit führen, so dass die Betroffenen nicht mehr selbst gegensteuern können. Sie sind dann auf medizinische Hilfe durch einen Notarzt oder das Verabreichen einer Glukagon-Notfallspritze durch entsprechend geschulte Angehörige, Freunde oder Kollegen angewiesen.
- Grad 1: leichte Unterzuckerung – selbst wahrzunehmen und adäquat zu behandeln
- Grad 2: mäßige Unterzuckerung – keine eigene angemessene Reaktion möglich, eigenständige Kohlenhydrat-Zufuhr ist aber möglich
- Grad 3: schwere Unterzuckerung – Betroffener deutlich bewusstseinseingetrübt / bewusstlos; Notfall-Glukagon-Spritze oder Glukose über die Vene erforderlich
„Dasiglucagon“ liegt flüssig in stabiler Form vor
Die bisher verfügbaren Glukagon-Notfall-Sets (Glukagon-Kits) sind nicht umgehend gebrauchsfertig: Da Glukagon in flüssiger Form sehr instabil ist, liegt es in den herkömmlichen Kits in Pulverform vor und muss vor Verabreichung mit einer Lösungsflüssigkeit vermischt werden. Dieses Vorgehen ist zwar simpel genug, damit es von vorab darin eingewiesenen Personen durchgeführt werden kann, doch gerade in hektischen Notfallsituationen kann die mehrstufige Handhabung auch zu Schwierigkeiten führen.
Dem dänischen Unternehmen Zealand Pharma ist es nun offenbar gelungen, ein Glukagon-Analogon in flüssiger Form insoweit zu stabilisieren, dass es in einer gebrauchsfertigen Applikationshilfe angeboten werden kann: Es hat einen direkt einsatzbereiten („ready-to-use“) Glukagon-Pen zur Behandlung schwerer Unterzuckerungen mit dem Analogon Dasiglucagon entwickelt.
„Dasiglucagon“-Pen zeigte gute Ergebnisse in Vergleichsstudie
Im Rahmen einer von Zealand Pharma durchgeführten Untersuchung, in der der Dasiglucagon-Pen mit einem herkömmlichen spritzenbasierten Glukagon-Kit verglichen wurde, erreichte die Neuentwicklung laut Studienautoren bezüglich der Wirkgeschwindigkeit, Effektivität und Verträglichkeit gute Ergebnisse:
Bei 58 erwachsenen Studienteilnehmern mit Typ-1-Diabetes wurden per intravenöser Insulingabe Unterzuckerungen ausgelöst und umgehend mit dem gebrauchsfertigen Pen sowie mit herkömmlichen Glukagon-Kits behandelt. Die Studienleiter maßen daraufhin die Blutzuckerwerte der Probanden, um zu ermitteln, wie schnell die beiden Hilfsmittel jeweils die Blutzuckerspiegel wieder adäquat anheben konnten.
Die im Fachmagazin Diabetes Care publizierten Ergebnisse zeigten, dass Dasiglucagon genauso schnell wirkte wie das bereits auf dem Markt befindliche Glukagon-Kit, aber sogar einen größeren und länger anhaltenden Anstieg des Blutzuckers in normale Bereiche herbeiführen konnte. Die unerwünschten Nebenwirkungen (hauptsächlich Übelkeit) waren bei beiden Methoden vergleichbar.
Ermöglicht das Glukagon-Analogon bihormonelle Closed-Loop-Systeme?
Doch damit nicht genug: Dasiglucagon könnte womöglich sogar die Entwicklung bihormoneller Closed-Loop-Systeme (Closed-Loop: geschlossener Kreislauf) entscheidend voranbringen:
Wie Zealand Pharma berichtet, arbeitet man mit dem US-Medizintechnik-Unternehmen Beta Bionics bereits gemeinsam daran, das flüssig-stabile Glukagon-Anologon in einer Pumpe gemeinsam mit Insulin einzusetzen und somit eine bionische künstliche Bauchspeicheldrüse (also ein bihormonelles Closed-Loop-System) zu kreieren, die die Funktion eines gesunden Organs weitestgehend nachahmt.
Insulin (senkt den Blutzuckerspiegel) und Glukagon (hebt den Blutzuckerspiegel) sind im gesunden Stoffwechsel essentiell für stabile und adäquate Blutzuckerspiegel. Bei einem Typ-1-Diabetes funktioniert das Zusammenspiel durch einen absoluten Insulinmangel nicht mehr richtig, denn das notwendigerweise von außen zugefürte Insulin kann, wenn es relativ zu viel ist, den Blutzuckerspiegel zu stark senken. In diesem Fall muss der Körper Glukagon ausschütten, um die Blutzuckerwerte wieder anzuheben.
Der Einsatz beider Hormone in einem bihormonellen Closed-Loop-System kann den natürlichen physiologischen Vorgang recht gut nachahmen. Insbesondere könnte er Unterzuckerungen effektiv verhindern und die Behandlung gravierend vereinfachen: Sinkt der Blutzucker, kann das System automatisch Glukagon zum Anheben des Blutzuckers abgeben.
Bislang scheiterte die Entwicklung eines marktfähigen, mit Insulin und Glukagon arbeitenden Closed-Loop-Systems vor allem an der Instabilität von flüssigem Glukagon. Dasiglucagon könnte hier zukünftig Abhilfe schaffen, erhofft sich das dänische Unternehmen.
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 22 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 19 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).