Zulassungsanträge für Glukagon-Nasenspray eingereicht

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© Fotolia/Nicole Lienemann
Zulassungsanträge für Glukagon-Nasenspray eingereicht

Das US-Unternehmen Eli Lilly and Company hat ein sofort einsetzbares Spray entwickelt, mit dem Glukagon über die Nase verabreicht wird, um Menschen mit Diabetes bei einer schweren Unterzuckerung zu behandeln. Nun hat es für das Glukagon-Nasenspray in der EU und den USA die Zulassung beantragt.

Eli Lilly and Company hat bei den zuständigen Behörden in Europa (European Medicines Agency, EMA) und den USA (Food and Drug Administration, FDA) einen Antrag auf Zulassung eines Glukagon-Nasensprays zur Behandlung schwerer Unterzuckerungen eingereicht. Erhalten diese eine positiven Bescheid, kann das Notfall-Präparat auf die jeweiligen Märkte gebracht werden.

Bislang gibt es ausschließlich Glukagon-Kits auf dem Markt, bei denen man vor dem Einsatz Glukagon in Pulverform mit einer Lösungsflüssigkeit vermischen muss, bevor die fertige Lösung mit einem Pen in eine Muskelpartie gespritzt wird.

Gebrauchsfertiges Nasenspray für den einmaligen Gebrauch

Das neue nasale Glukagon liegt hingegen in einem gebrauchsfertigen Applikator für den einmaligen Gebrauch vor. Im Falle einer schweren Unterzuckerung können Helfende damit den Betroffenen das Glukagon-Spray über die Nase verabreichen, wo es über die Schleimhäute aufgenommen wird. Die Anwendung ist also so simpel wie bei anderen Nasensprays, beispielsweise solche gegen Heuschnupfen.

„Die Anträge bringen uns einen weiteren Schritt voran, um der Diabetes-Community diese innovative Notfallmedizin verfügbar zu machen und damit eine wichtige bei der Behandlung schwerer Hypoglykämien“, berichtete Thomas Hardy, leitender medizinischer Direktor bei Eli Lilly Diabetes, dem US-Magazin Endocrine Today.

In zwei Studien zeigte das nasale Glukagon seine Wirksamkeit

Die Anträge werden von einer Studie flankiert, die im Fachmagazin „Pediatric Diabetes“ veröffentlicht wurde. In deren Rahmen wurden Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes bei sehr niedrigen Blutzuckerwerten das nasale Glukagon verabreicht, woraufhin deren Werte innehralb 30 Minuten wieder im Normalbereich waren. In einer vorangegangenen Studie aus dem Jahr 2017 zeigte sich dieser Effekt auch bei erwachsenen Patienten mit Typ-1-Diabetes.

Lilly fühlt sich verpflichtet, das nasale Glukagon so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen, da wir davon überzeugt sind, dass ein einfacher und direkt einsatzbereiter Ansatz für die Behandlung schwerer Unterzuckerungen per nasaler Verabreichung einen wichtigen Fortschritt für Menschen mit Diabetes und deren Nothelfer darstellt“, so Hardy weiter. „Dadurch könnte sich auch der Kreis derjenigen erweitern, die in einer Notfallsituation schnelle Hilfe leisten können.“


Quelle: Endocrine Today | gh

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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