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Das US-Unternehmen Eli Lilly and Company hat ein sofort einsetzbares Spray entwickelt, mit dem Glukagon über die Nase verabreicht wird, um Menschen mit Diabetes bei einer schweren Unterzuckerung zu behandeln. Nun hat es für das Glukagon-Nasenspray in der EU und den USA die Zulassung beantragt.
Eli Lilly and Company hat bei den zuständigen Behörden in Europa (European Medicines Agency, EMA) und den USA (Food and Drug Administration, FDA) einen Antrag auf Zulassung eines Glukagon-Nasensprays zur Behandlung schwerer Unterzuckerungen eingereicht. Erhalten diese eine positiven Bescheid, kann das Notfall-Präparat auf die jeweiligen Märkte gebracht werden.
Bislang gibt es ausschließlich Glukagon-Kits auf dem Markt, bei denen man vor dem Einsatz Glukagon in Pulverform mit einer Lösungsflüssigkeit vermischen muss, bevor die fertige Lösung mit einem Pen in eine Muskelpartie gespritzt wird.
Das neue nasale Glukagon liegt hingegen in einem gebrauchsfertigen Applikator für den einmaligen Gebrauch vor. Im Falle einer schweren Unterzuckerung können Helfende damit den Betroffenen das Glukagon-Spray über die Nase verabreichen, wo es über die Schleimhäute aufgenommen wird. Die Anwendung ist also so simpel wie bei anderen Nasensprays, beispielsweise solche gegen Heuschnupfen.
„Die Anträge bringen uns einen weiteren Schritt voran, um der Diabetes-Community diese innovative Notfallmedizin verfügbar zu machen und damit eine wichtige bei der Behandlung schwerer Hypoglykämien“, berichtete Thomas Hardy, leitender medizinischer Direktor bei Eli Lilly Diabetes, dem US-Magazin Endocrine Today.
Die Anträge werden von einer Studie flankiert, die im Fachmagazin „Pediatric Diabetes“ veröffentlicht wurde. In deren Rahmen wurden Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes bei sehr niedrigen Blutzuckerwerten das nasale Glukagon verabreicht, woraufhin deren Werte innehralb 30 Minuten wieder im Normalbereich waren. In einer vorangegangenen Studie aus dem Jahr 2017 zeigte sich dieser Effekt auch bei erwachsenen Patienten mit Typ-1-Diabetes.
„Lilly fühlt sich verpflichtet, das nasale Glukagon so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen, da wir davon überzeugt sind, dass ein einfacher und direkt einsatzbereiter Ansatz für die Behandlung schwerer Unterzuckerungen per nasaler Verabreichung einen wichtigen Fortschritt für Menschen mit Diabetes und deren Nothelfer darstellt“, so Hardy weiter. „Dadurch könnte sich auch der Kreis derjenigen erweitern, die in einer Notfallsituation schnelle Hilfe leisten können.“
Quelle: Endocrine Today | gh
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