Bei den Tagen der offenen Tür der Bundesregierung im August 2025 testete das Diabetes-Info-Mobil der DDH-M NRW vor dem Bundesgesundheitsministerium rund 600 Personen. Bei einem Viertel wurden auffällige Blutzucker- oder Blutdruckwerte festgestellt. Auch Gesundheitsministerin Nina Warken ließ sich untersuchen.
Auch in diesem Jahr öffneten sämtliche Bundesministerien, der Bundestag und das Bundeskanzleramt ihre Türen, um der Bevölkerung einen Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen. Am 23. und 24. August 2025 nutzten zahlreiche Menschen die Gelegenheit, hinter die interessanten Kulissen dieser Bundesbehörden zu blicken.
Traditionell war auch das Diabetes-Info-Mobil der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes, Landesverband NRW e. V. dort vor Ort und hatte sich dabei wieder vor dem Bundesgesundheitsministerium platziert. Das Interesse an der Untersuchung des Blutzuckers war bei den Besuchern groß, sodass sich zeitweise lange Menschen-Schlangen vor dem Mobil aufbauten.
Blutzucker und Blutdruck gemessen
Manchmal entstand die Vermutung, dass getestete Personen kurz vor dem Messen Nahrung zu sich genommen hatten und hierdurch noch vorhandene Kohlenhydrate das Test-Ergebnis beeinflussten. In diesen Fällen wurden die Personen gebeten, sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal testen zu lassen. Hierdurch wurde sichergestellt, dass eine zeitnahe Nahrungs-Aufnahme das Test-Ergebnis nicht verfälschen konnte. Zusätzlich hatten wir in unserem Diabetes-Info-Mobil angeboten, auch den Blutdruck zu messen.
Ein Viertel hatte auffällige Werte
An den beiden Tagen hatten 6000 Menschen das Bundesgesundheitsministerium besucht. Hiervon konnten wir etwa 10 Prozent, also 600 Personen, einen Test anbieten. Bei einem Viertel, also 150 Personen, wurden auffällige Werte festgestellt, ohne dass sie das vorher wussten.
Tourist ins Krankenhaus geschickt
Ein Tourist aus Irland musste sogar direkt ins Krankenhaus eingewiesen werden, weil sowohl seine Blutzucker- als auch seine Blutdruckwerte extrem hoch waren und es ihm im Laufe des Tages gesundheitlich zunehmend schlechter ging. Die Familie des Mannes war sehr dankbar, dass wir seine gesundheitlichen Probleme durch unsere Messungen erkannt hatten und er anschließend im Krankenhaus gut versorgt werden konnte.
Bei sehr hohem Blutzucker medizinische Hilfe abgelehnt
Eine weitere Testperson wies einen Wert über 400 mg/dl bzw. 22,2 mmol/l auf, verweigerte jedoch jede weitere medizinische Hilfe. Diese Person musste uns unterschreiben, dass sie auf eigenen Wunsch und entgegen unserem Rat das Gelände verlässt.
Vortrag zu chronischen Erkrankungen
Zusammen mit Dr. Martina Plaumann vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG; vormals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) gestaltete Norbert Kuster, Vorsitzender von DDH-M NRW, jeweils am Samstag und am Sonntag einen Vortrag. Thema war an beiden Tagen „Chronische Erkrankungen“.
Auch Gesundheitsministerin ließ sich testen
Unsere neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken ließ es sich am Sonntagnachmittag bei ihrem Rundgang nicht nehmen, sich an unserem Stand über den Bereich Diabetes zu informieren. Zusammen mit Dr. Olaf Spörkel vom Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf und Dr. Martina Plaumann gaben wir Nina Warken einen kurzen Überblick über unsere Arbeit im Landesverband der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes e.V.
Auch die Gesundheitsministerin wollte mit gutem Beispiel vorangehen und ließ sich durch unseren Landesvorsitzenden ihren aktuellen Blutzuckerwert bestimmen. Mit ihr wurde vereinbart, dass man sich noch einmal ausführlicher zum Thema Diabetes austauschen wird und hierzu in Kürze einen Termin festlegt.
Zu weiterem Tag der offenen Tür eingeladen
Eine weitere erfreuliche Nachricht erreichte uns aus dem Lager des Forschungs- und Bildungsministeriums, das sich auch mit dem Thema Diabetes beschäftigt. Mitarbeitende baten uns in einem Gespräch darum, ab dem kommenden Jahr auch in ihrem Ministerium bei den Tagen der offenen Tür dabei zu sein und Messungen vorzunehmen. Dieses Angebot nehmen wir natürlich sehr gern an.
von Norbert Kuster und Hansgünter Bischoff
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (11) Seite 78-79





