Neue Aktion von #SagEsLaut #SagEsSolidarisch: geschlechtsspezifische Aspekte des Diabetes berücksichtigen

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Neue Aktion #SagEsLaut #SagEsSolidarisch: geschlechtsspezifische Aspekte des Diabetes berücksichtigen | Foto: 78art – stock.adobe.com
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Neue Aktion von #SagEsLaut #SagEsSolidarisch: geschlechtsspezifische Aspekte des Diabetes berücksichtigen

Die erfolgreichste Social-Media-Kampagne in der Diabetes-Online-Community mit einer Reichweite von knapp 13 Millionen im Jahr 2024 geht in die nächste Runde: Mit „Diabetes und Geschlecht“ beleuchtet #SagEsLaut #SagEsSolidarisch mit der ersten Aktion im neuen Jahr die geschlechtsspezifischen Aspekte eines Diabetes und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen mit Diabetes, die oftmals verschwiegen und unter den Tisch gekehrt werden.

Schon im Kindesalter gibt es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen mit Typ-1-Diabetes, die sich durch Pubertät und Erwachsenenalter fortsetzen. Bestimmte Folgeerkrankungen treten unterschiedlich häufig bei Männern und bei Frauen auf. Die Protagonisten und Protagonistinnen der ersten Aktion, Sabrina und Andreas, weisen zudem auf die Auswirkungen der Menstruation beziehungsweise sexuelle Funktionsstörungen hin.

Nicht zu unterschätzen: geschlechtsspezifische Aspekte des Diabetes

Geschlecht (englisch: Gender) hat Auswirkungen auf den Diabetes: Mädchen haben bei der Diagnose Typ-1-Diabetes oft einen höheren HbA1c-Wert. Und auch begleitende Krankheiten des Typ-1-Diabetes wie Schilddrüsen-Erkrankungen und Zöliakie treten bei Mädchen häufiger auf. Im Erwachsenenalter beeinflusst der Zyklus die Insulin-Empfindlichkeit von Menstruierenden mit Diabetes – ein Aspekt, der bei Schulungen oft nicht erwähnt wird.

Bestimmte Folgeerkrankungen treten unterschiedlich häufig bei Männern und Frauen auf. So sind mehr Frauen als Männer von Herzinsuffizienz, also einer Herzschwäche, betroffen. Dafür weisen Männer mit Diabetes ein höheres Risiko auf, an Krebs zu erkranken. Bei allen Geschlechtern kann Diabetes zu sexuellen Funktionsstörungen führen. So tritt eine erektile Dysfunktion bei etwa der Hälfte aller Männer mit Diabetes auf.

Mehr Aufklärung, um Tabus zu brechen

„Schließlich spielen auch gesellschaftliche und psychosoziale Faktoren hier eine wichtige Rolle, da auch diese unterschiedlich zwischen Männern und Frauen verteilt sind. Um diesen Unterschieden zu begegnen, brauchen wir mehr Aufklärung und eine individuell angepasste Behandlung, die auch die Geschlechts-spezifischen Aspekte berücksichtigt“, sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

„Vor allen Dingen aber wollen wir Geschlechts-spezifische Tabus thematisieren, damit Menschen mit Diabetes sich trauen, ihr Diabetesteam darauf anzusprechen“, ergänzt Mattig-Fabian.

„Intime“ Themen aus Schulungen ausgeklammert

So bekennt Sabrina (Typ-1-Diabetes, @anirbas_typeone): „Dass der Menstruationszyklus die Insulin-Empfindlichkeit von Menstruierenden mit Diabetes beeinflusst, habe ich aus dem Internet erfahren. Bei meiner Schulung kam das Thema nicht vor. Merkwürdig, oder? Wo doch die Hälfte der Menschen viele Jahre ihres Lebens einen Monatszyklus hat.“

Und Andreas (Typ-2-Diabetes, @der_diabetes_experte) weist darauf hin, dass „dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte (…) zu Schädigungen an Nerven und Blutgefäßen führen. Sie können so Ursache für die erektile Dysfunktion sein. Häufig sind Männer betroffen, die schon viele Jahre mit Diabetes leben. Hier hilft eine ärztliche und psychologische Behandlung.“

Die #SagEsLaut-Kampagne 2025 von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wird umgesetzt mit freundlicher Unterstützung der Unternehmen Abbott, Boehringer Ingelheim, Lilly, Roche und Sanofi.


Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (4) Seite 65

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