Demenz lässt sich verhindern! Zumindest in etwa 45 Prozent der Fälle ist ein Verhindern oder ein deutliches Hinauszögern möglich. Dies und vieles andere lernten wir auf einer Fokusveranstaltung zum Thema in Hannover.
Die „Wochen der Demenz“, ausgerichtet von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, der Region Hannover und weiteren Partnern, sind im Veranstaltungskalender der niedersächsischen Landeshauptstadt fest etabliert. Unter Schirmherrschaft der NDR-Fernsehmoderatorin Bettina Tietjen wird stets ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Mitmach-Aktionen für Betroffene und deren Angehörige geboten.
Risikofaktoren und Prävention der Demenz
Den Auftakt bildete in diesem Jahr eine Fokusveranstaltung zu Risikofaktoren und Prävention in Hannover, zu der auch wir Diabetiker Niedersachsen eingeladen waren. Denn es wird in der Forschung immer deutlicher, dass ein Diabetes bestimmte Formen der Demenz zumindest begünstigen kann. Nach den noch etwas unklaren Forschungs-Ergebnissen hängt dies vor allem mit den Entzündungs-Prozessen, die ein Diabetes begünstigt, zusammen.
So boten wir passend zum Anliegen der Veranstaltung unseren Diabetes-Risikotest an, der gut angenommen wurde. In zahlreichen Gesprächen mit Angehörigen von Betroffenen wurde zudem deutlich, dass das Management eines Diabetes bei einem Menschen mit Demenz besondere Herausforderungen mit sich bringt. Hier konnten wir, aus unserem geballten Erfahrungsschatz schöpfend, hilfreich zur Seite stehen. Mit einem Schätz-Spiel zur Menge Zucker, die in einem halben Liter Cola enthalten ist, rüttelten wir manche regelrecht auf oder sorgten für ein entsetztes Staunen.
Einer Demenz kann man vorbeugen
Aber auch wir konnten noch etwas lernen. In einem topaktuellen Vortrag des Neurologen Dr. Thomas Pasedag wurden anschaulich die verschiedenen Formen der Demenz beschrieben. Er erklärte eindringlich, dass einer Demenz durch eine Änderung des Lebenswandels in fast der Hälfte der Fälle vorgebeugt werden kann. Die Maßnahmen zur Verhütung eines Typ-2-Diabetes und einer Demenz sind hier übrigens weitgehend gleich: von einer ausgewogenen Ernährung bis zu einem ausreichenden Maß an Bewegung – alles wohlvertraut.
Selbst ein schwieriges Thema lässt sich leichter vermitteln, wenn zwischendurch für etwas Auflockerung gesorgt wird. So verteilte eine Glücksfee im entsprechenden Outfit mit Glücksstaub Zuspruch und Ermutigung an Angehörige und Betroffene. Dies war eine besondere Veranstaltung, die uns für ein Themenfeld mit wachsender Bedeutung nachhaltig sensibilisiert hat.
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (11) Seite 74

